Etappen-Vorschau Tour de France 2025 – plus Profile

03.11.2024

7 Flachetappen, 6 hügelige Etappen, 6 Bergetappen mit 5 Bergankünften sowie 2 Zeitfahren – das ist die Tour de France 2025. Der Parcours verspricht packende Sprints, aufoperungsvolle Kämpfe am Berg in den Pyrenäen und Alpen sowie Zieleinläufe. Vom 5. bis zum 27. Juli 2025 führt die 112. Ausgabe des wichtigsten Rad-Rennens der Welt durch Frankreich. Alpecin Cycling hat sich die 21 Etappen der Tour de France 2025 zwischen dem Start in Lille und dem Finale in Paris angesehen:

1. Etappe | 5. Juli | Lille Métropole – Lille Métropole | 185 km

Höhenprofil der 1. Etappe der Tour de France 2025

Die Tour de France 2025 beginnt mit einer großen Schleife gegen den Uhrzeigersinn um Lille. Auf der 185 Kilometer langen Etappe könnte der Wind eine entscheidende Rolle spielen. Während die Sprinter-Teams sich auf den Kampf um den Etappensieg vorbereiten, wird das Bergtrikot hart umkämpft sein. Drei kategorisierte Anstiege, darunter die Côte de Notre-Dame-de-Lorette und der Kopfsteinpflasteranstieg zum Mont-Cassel, bieten den Ausreißern Chancen auf das gepunktete Trikot. Der letzte Anstieg liegt 40 Kilometer vor dem Ziel, was den Sprinter-Teams ausreichend Zeit gibt, um die verbleibenden Ausreißer zu stellen. Die Zielgerade führt einen Kilometer lang auf einer breiten Gerade am Fuße der Zitadelle von Lille, was für ein spektakuläres Finish sorgt.

Streckenkarte der 1. Etappe der Tour de France 2025

2. Etappe | 6. Juli | Lauwin-Planque – Boulogne-sur-Mer | 209 km

Höhenprofil der 2. Etappe der Tour de France 2025

Am zweiten Tag wittern die Puncheure ihre Chance. Diese 209 Kilometer lange Etappe führt vom Startort Lauwin-Planque durch das hügelige Pas-de-Calais zum Zielort Boulogne-sur-Mer. Die letzten 50 Kilometer sind von welligem Terrain geprägt. Der vom Meer wehende Wind könnte das Finale zusätzlich erschweren. Positionierung wird hier entscheidend sein, sowohl für den Etappensieg als auch für die GC-Favoriten, die nicht ins Hintertreffen geraten dürfen. Im Finale folgen auf die Côte de Saint-Etienne-au-Mont mit 15 Prozent Steigung direkt die Côte d’Outreau, bevor die Fahrer den Schlussanstieg in Boulogne-sur-Mer erreichen. Ein spannendes Finish ist garantiert.

3. Etappe | 7. Juli | Valenciennes –Dünkirchen | 172 km

Höhenprofil der 3. Etappe der Tour de France 2025

Die dritte Etappe über 172 Kilometer führt von Valenciennes nach Dunkerque und verläuft nur unweit einiger Pave-Abschnitt wie beispielsweise dem Mons-en-Pévèle durch das Kohlerevier Frankreichs. Nach dem Zwischensprint in Isbergues, bekannt für seinen Grand Prix, steuern die Fahrer auf die Nordseeküste zu. Die Côte de Cassel stellt die einzige nennenswerte topografische Herausforderung dar, während der Wind auf den letzten 30 Kilometern das Peloton durcheinanderwirbeln könnte. Es bleibt abzuwarten, ob der Sieger aus einer Gruppe kommt oder ob es zu einem großen Sprint in einer der geschichtsträchtigsten Hafenstädte der Welt kommt. Die Konkurrenz wird groß und das Tempo hoch sein.

Streckenkarte der 3. Etappe der Tour de France 2025

4. Etappe | 8. Juli | Amiens Métropole – Rouen | 173 km

Von Amiens, der historischen Hauptstadt der Picardie, führt die vierte Etappe durch die Picardie und Normandie. Mit 173 Kilometern erwartet die Fahrer ein anspruchsvolles Terrain, das von einer anspruchsvollen Topographie geprägt ist. In der offenen Ebene der Picardie könnte der Wind schon früh eine entscheidende Rolle spielen und sich Windstaffeln bilden.

Im letzten Drittel der Etappe mache eine Reihe steiler, kurzer Anstiege das Rennen schwer. Und so dürften die Sprinter keine Chance haben, um den Sieg mitzukämpfen. Die Côte Jacques Anquetil ist dabei ein ideales Sprungbrett für Attacken und birgt das Potenzial für einen spannenden Showdown.

Rund 20 Kilometer vor dem Ziel erklimmen de Fahrer die historische Côte de Bonsecours, an der sie das Denkmal des französischen Radlegenden Jean Robic passieren. Danach folgen die Côte de Grand’Mare und schließlich der Saint-Hilaire-Anstieg – ein brutaler Abschnitt mit einer durchschnittlichen Steigung von 15 %, der die letzten Kräfte fordert und entscheidend sein dürfte, bevor es in einen fünf Kilometer langen, schnellen Abstieg nach Rouen geht.

Nach dem Teufelslappen in Jacques Anquetils Heimatstadt führt eine 500 Meter lange Rampe bergauf und wird der Showdown eines packenden Rennens sein, bei dem Puncheure und einige explosive Klassement- und Bergfahrer um den Etappensieg kämpfen könnten.

5. Etappe | 9. Juli | Caen – Caen (Einzelzeitfahren) | 33 km

Das erste von zwei Zeitfahren bei dieser Tour findet an Tag fünf in Caen statt. Die Stadt in der Normandie feiert 2025 ihr 1000-jähriges Jubiläum und dürfte eine große Kulisse fürs Contre la Monte bieten.

Die Strecke verläuft überwiegend auf breiten, schnurgeraden verlaufenden Straßen, die wenig technisches Können erfordern. Das Profil der 33 Kilometer ist flach, so dass hier die Rouleure ihre Stärken ausspielen können.

Die starken Zeitfahrspezialisten können nicht nur um den Tagessieg kämpfen, sondern vielleicht auch Gelb übernehmen. Die größte Chance darauf hat ganz sicher der Olympiasieger und amtierende Weltmeister in diese Disziplin Remco Evenepoel.

6. Etappe | 10. Juli | Bayeux – Vire Normandie | 201 km

Eine „unechte“ Bergetappe wartet auf die Fahrer auf ihrem Weg von Bayeux nach Vire. Mit über 3.500 Höhenmetern verläuft die zweitlängste Etappe dieser Frankreich-Rundfahrt durch die „Schweiz der Normandie“. Eine Region, die für ihre Rauheit mit steilen Hügeln, tiefen Täler und beeindruckenden Klippen bekannt ist.

Insgesamt müssen die Profis einige kategorisierte Anstiege erklimmen, die sich in der malerischen, aber fordernde Landschaft der Normandie auftürmen – darunter der Mont Picon und La Ranconniere. Die Côte de Vaudry ist das letzte große Hindernis vier Kilometer vor dem Ziel, ehe das Feld auf den finalen Abschnitt zusteuert: einen 700 Meter langen Schlussanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von über 10 Prozent. Dieser kurze, aber extrem steile Abschnitt wird der Schauplatz eines spannenden Kampfes um den Etappensieg und könnte auch im Gesamtklassement für Veränderungen sorgen.

7. Etappe | 11. Juli | Saint-Malo – Mûr-de-Bretagne Guerlédan | 194 km

Die Tour kehrt zurück zu Mûr-de-Bretagne, wo Mathieu van der Poel 2021 Geschichte schrieb. Der Enkel der verstorbenen Tour-Legende „Poupou“, Raymond Poulidor gewann nicht nur die Etappe, sondern fuhr sich auch phänomenal bei seiner ersten Frankreich-Rundfahrt ins Gelbe Trikot.

Start der siebten Etappe, die über 194 Kilometer durch die Landschaft der Bretagne führt, ist das Küstenstädtchen Saint-Malo. Danach fährt das Peloton durch Yffiniac, dem Heimatdorf des französischen Radsporthelden Bernard Hinault – ein passendes Tribut an den „Dachs“ und seinen letzten Tour-Sieg vor genau 40 Jahren.

Wie schon 2021 müssen die Fahrer den berüchtigten Anstieg in Mûr-de-Bretagne, auf den finalen knapp 20 Kilometern der Etappe gleich zweimal bezwingen. Die Mûr-de-Bretagne ist bekannt für ihre ungleich steile Rampen mit bis zu 15 Prozent Steigung.

Puncheure haben hier Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Neben der Explosivität spielt hier auch das Timing eine ganz entscheidende Rolle. Selten siegte hier der Erste, der antrat. Auch die Gesamtklassementfahrer werden diesem Tag Bedeutung zukommen lassen, denn reißt es im Feld am Anstieg kann sich der Rückstand im Ziel schnell auf 20 bis 30 Sekunden belaufen.

8. Etappe | 12. Juli | Saint-Méen-le-Grand – Laval Espace Mayenne | 174 km

Die Sprinter bekommen auf dem achten Tagesabschnitts wieder die Chance auf einen Etappensieg. Hindernisse gibt es auf dem Weg aus der Bretagne in Department Mayenne keine. Nicht einmal der Wind spielt normalerweise bei dieser Streckenführung in Richtung Osten dem Peloton „einen Streich“.

Nach weniger als vier Stunden Fahrzeit wird es dann in Laval auf die Positionierung, das Timing und den Kick ankommen, um als Erster über die Ziellinie zu fahren und einen prestigeträchtigen Sieg zu feiern.

Apropos Prestige! Die achte Etappe der Tour de France erinnert mit dem Startort Saint-Méen-le-Grand an den legendären Louison Bobet erinnert, der 1955 seinen dritten Tour-Sieg in Folge feiert.

9. Etappe | 13. Juli | Chinon – Chateauroux | 170 km

Die „Avenue Cavendish“ in Châteauroux erwartet das Peloton nach 170 Kilometern und lässt keine Fragen offen, wer sich Chancen auf den Tagessieg ausrechnen darf. Die explosiven und endschnellen Männer haben hier in der ersten lange Tour-Woche noch einmal die Möglichkeit zuzuschlagen.

So wie im Jahr 2008 als Mark Cavendish 2008 – damals im Trikot des Teams Columbia – im Alter von 23 Jahren seine erste Tour-Etappe gewann. Bekanntermaßen folgten 34 weitere Erfolge bis heute.

Allerdings haben es die Streckenplaner den Profis nicht ganz leicht gemacht, denn im Finale gibt es drei 90-Grad-Richtungsänderungen auf den letzten zirka 40 Kilometern. Dadurch sollen mögliche Seitenwindsituationen heraufbeschworen werden, was im Peloton für Unruhe sorgt und taktische Spielchen sorgen könnte. Immer vorausgesetzt, der Wind bläst an diesem sommerlichen Sonntagnachmittag tatsächlich so stark, um das Feld in Teile zu zerreißen.

10. Etappe | 14. Juli | Ennezat – Le Mont-Dore Puy de Sancy | 163 km

Erst an Tag zehn der Frankreich-Rundfahrt 2025 können die Bergfahrer und müssen die Klassementfahrer ihr Können zeigen. Dafür aber vom Start in Ennezat bis ins Ziel am Puy de Sancy. Denn flach wird es auf den 163 Kilometern nicht. Sieben Berge der Kategorie zwei und fast ebenso viele unkategorisierte Anstiege summieren sich am Ende des Tages bei der Fahrt durchs Zentralmassiv auf 4.400 Höhenmeter.

Da der 14. Juli, der französischen Nationalfeiertag, in diesem Jahr auf einen Montag fällt, verschiebt sich der erste Ruhetag der Tour auf Dienstag, sodass die Zuschauer auch sportlich ein Feuerwerk erleben dürfen. Gleich nach 12 Kilometern erreichen die Fahrer den ersten kategorisierten Gipfel, die Cote de Loubeyrat. Und ähnliche Anstiege reiche sich auf der Fahrt zum Ziel aneinander.

Höhepunkt ist der finale Anstieg zur Bergankunft zum Skigebiet Le Mont-Dore über den Puy de Sancy. Auf einer Länge von 3,3 Kilometern liegt die durchschnittliche Steigung bei 8 Prozent – mit Rampen von 12 Prozent. Das könnte für die explosiveren Klassementfahrern die Möglichkeit eröffnen, um einige Sekunden auf die „dieselnde“ Konkurrenz herauszuholen.

11. Etappe | 16. Juli | Toulouse – Toulouse | 154 km

Nach dem Ruhetag in Toulouse nimmt das Peloton die Arbeit wieder auf. Vor den Profis liegt eine kurze Tour-Woche mit nur fünf Renntagen, die es aber in sich haben. Auf den ersten Blick sieht die 11. Etappe mit Start und Ziel in Toulouse einfach aus und könnte dem ersten Anschein nach, eine Sache für die Sprinter werden. Die Route führt durch die malerischen Weinberge von Fronton und über weitestgehend flachen Passagen, doch das Finale ist äußerst tricky.

Auf den letzten acht Kilometern wartet ein steiler Anstieg auf die Fahrer, der das Feld auseinanderreißen könnte. Die Montée Pech David ist nicht allzu lang. Der Anstieg führt aber auf teilweise engen Straßen nach oben und weist Steigungen von bis zu 20 Prozent auf. Nach diesem Anstieg und der anschließende abfahrt habe die Teams wenig Zeit, sprich Kilometer sich neu zu formieren. Der Positionierung vor dem Einstieg zum Montée Pech David“ kommt also eine große Bedeutung zu. Gut möglich, dass am Ende ein kleineres Feld bestehend aus Puncheuren und Klassementfahrern den Sieg unter sich ausmacht.

12. Etappe | 17. Juli | Auch – Hautacam | 181 km

Die Tour erreicht auf der 12. Etappe die Pyrenäen. Von Auch nimmt das Peloton einen 120 Kilometer langen Anlauf, ehe die finalen 60 Kilometer durch die Bergwelt des französisch-spanischen Grenzgebirges verlaufen und hier auch das Gros der insgesamt 3.850 Höhenmeter gesammelt wird.

Den Auftakt zur hochalpinen Kletterpartie macht der Col du Soulor von Ferrières kommend. Ein Anstieg mit einer Länge von 11,9 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 7,3 %. Der darauffolgende Col de Bordères ist mit einer Länge von 3,1 Kilometern dagegen eher ein bergiger „Kicker“. Von dessen Gipfel auf 1.156 Meter folgt eine zweigeteilte knapp 20 Kilometer lange Abfahrt über Argelès-Gazost hinunter ins Vallée d’Arens, ehe der entscheidende Schlussanstieg nach Hautacam beginnt.

Der Anstieg zum Hautacam ist 13,6 Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,8 Prozent. 2022 gewann hier Jonas Vingegaard zuletzt die Bergankunft, die in der Kombination von Länge und Steilheit den Fahrern physisch und psychisch viel abverlangt.

13. Etappe | 18. Juli | Loudenvielle – Peyragudes (Bergzeitfahren) | 13 km

Ein Fest für die Fans, eine Plackerei für die Profis! Das ist die 13. Etappe der Tour de France – ein Bergzeitfahren in Pyrenäen von Loudenvielle zum Altiport in Peyragudes, dessen steile Start- und Landebahn auch Schauplatz des James Bond-Films „der Morgen stirbt nie“ war.

Zwar ist der Kampf gegen die nur 13 Kilometer lang, aber extrem steil – vor allem in Richtung Ziellinie. Das unrhythmische Finale verlangt ein sehr gutes Pacing, denn wer an den bis zu 16 Prozent steilen Rampen schwächelt, kann viel Zeit verlieren.

Die Zeitfahrstrecke beginnt mit zwei flachen, teils abfallenden Kilometern, ehe es nach einem weiteren flachen Kilometer „in den Berg geht“. Dann führen acht Kilometer der Etappe mit durchschnittlich 7,9 Prozent Steigung steil bergauf in Richtung Col du Peyresourde. Die letzten mehreren hundert Meter der Etappe bis zum Altiport von Peyragudes sind besonders herausfordernd und bieten Platz für Dramen.

14. Etappe | 19. Juli | Pau – Luchon-Superbagnères | 183 km

Die letzte von drei schweren Etappen in Pyrenäen ist ein Remake der 13. Etappe der Tour de France aus dem Jahr 1986 und war damals die Sternstunde von Greg Lemond. An diesem Tag deklassierte der US-Amerikaner seinen ärgsten Rivalen Bernard Hinault und legte den Grundstein für seinen ersten Tour de France-Gesamtsieg.

Historisch ganz so spektakulär wird der 19. Juli 2025 wohl nicht werden, sportlich wohl aber schon. Auf den 183 Kilometern summieren sich die Höhenmeter an den mythischen Anstiegen Tourmalet, Aspin und Peyresourde zusammen mit der Schusssteigung nach Luchon-Superbagnères auf knapp 5.000. Nur die Königsetappe in den Alpen hat mehr.

Nach einer 70 Kilometer langen Anfahrt vom Etappenstartort Pau klettern die Profis von der weniger steilen, dafür längeren Westseite von Luz-Saint-Sauveur über 19 Kilometern mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent auf den Tourmalet.

Nach der Abfahrt beginnt im berühmten Pyrenäendorf, dem mit der Schmiede, also Sainte-Marie-de-Campan der Anstieg zum Col d’Aspin – fünf Kilometer lang mit 7,6 Prozent durchschnittlicher Steigung. Weiter geht die Berg -und Talfahrt über den Col de Peyresourde. Einen Teil des 7,1 Kilometer langen Anstiegs kennen die Profis noch vom Vortag. Vom Gipfel auf 1.569 Meter erfolgt eine 13 Kilometer lange Abfahrt nach Bagnères-de-Luchon.

Dort beginnt der finale Anstieg nach Luchon-Superbagnères, der nach den Vorbelastungen mit seiner Länge von 12,4 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 7,5 Prozent perfektes Terrain für ein Ausscheidungsfahren bietet.

15. Etappe | 20. Juli | Muret – Carcassonne | 169 km

Wer stürmt als Erstes in der Festungsstadt Carcassonne über die Ziellinie? Ein Sprinter oder ein Ausreißer? Denn die 15. Etappe der Tour de France verspricht dieses Duell. Die Strecke von Muret nach Carcassonne verläuft über 169 Kilometer – allerdings keineswegs flach. 2.400 Höhenmetern summieren sich an Anstiegen wie Côte de Saint-Ferréol oder Pas du Sant – mit einer Steigung von 10 Prozent auf 2,9 Kilometern.

Entscheidend wird auch sein, wie viele Teams überhaupt Interesse an einem Sprint haben oder nur den letzten Tag der zweite Tour-Woche schadlos überstehen wollen. Hektik kann allerdings nochmal aufkommen, wenn auf den finalen 40 Kilometern zum Ziel ins mittelalterliche Carcassonne der Tramontane bläst und es zu Windkanten kommt. Dann werden alle vorne in der Fluchtgruppe genauso wie hinten im Peloton hellwach sein, um nicht den Anschluss zu verlieren.

16. Etappe | 22. Juli | Montpellier – Mont Ventoux | 172 km

Der Mont Ventoux ist ein mythischer Tour-Berg. Da wundert es doch, dass sein Gipfel auf 1.910 Metern seit seiner Premiere in den vergangenen knapp 75 Jahren erst neun Mal Ziel einer Etappe der Frankreich-Rundfahrt war. Eigentlich müssten es zehn sein, doch zuletzt 2016 wurde das Etappenziel wegen starker Winde nach unten zum Chalet Reynard verlegt.

Die 16. Etappe der Tour de France zwischen Montpellier und dem „kahlen Riesen der Provence“ ist eine klassische Ventoux-Etappe – mit langem Anlauf, ohne irgendwelche Anstiege zuvor. Vergleichbar mit der 20. Etappe aus dem Jahr 2009, die Ausreißer Juan Manuel Garate knapp vor Tony Martin für sich entschied.

Allerdings muss solch ein Etappenverlauf keineswegs bedeuten, dass nur der einzige Anstieg über den Tag entscheidet. Wird es heiß und windig, was keineswegs abwegig ist, könnte durchaus ein geschrumpftes Peloton um den Gesamtführenden den Fuß des Mont Ventoux erreichen. 2009 zählte die Gruppe um den damals Gesamtführenden Alberto Contador gerade mal 30 Fahrer.

Doch zurück in die Neuzeit: Die ersten 150 Kilometer der Etappe verlaufen relativ flach und führen durch die Departements Hérault, Gard und Vaucluse.

Der Anstieg zum Ventoux beginnt im Dorf Bédoin. Von dort führt die Route 15,7 Kilometer lag mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,8 Prozent nach oben. Während der Teil bis zum Chalet Reynard steiler und dafür windgeschützter ist, offenbart der Berg woher er seinen „Spitznamen“ hat. Raus aus dem bewaldeten Teil liegt die restliche Strecke bis zum Ziel am Observatorium gänzlich ungeschützt und offen in einer Steinwiese. Klassische Haarnadelkurven wie sonst in den Bergen sind auf diesem Abschnitt nicht zu finden, so dass die Steigung nie stark variiert und dies die Fahrer zermürben kann.

Läuft alles nach Plan und verweht der Wind nicht den Gipfelsturm wie 2016, so dürfte für die Bergauffahrt ein neuer Rekord aufgestellt werden. Die alte Bestzeit stammt aus dem Jahr 2004 und wurde von Iban Mayo beim Bergzeitfahren des Criteriums Dauphine aufgestellt.

17. Etappe | 23. Juli | Bollène – Valence | 161 km

Ein Eco-Day für die Klassement- und Bergfahrer, ehe es in die Alpen geht! Die 17. Etappe der Tour de France von Bollène nach Valence bietet den Sprinter wohl die letzte Möglichkeit vor Paris, um um einen Etappensieg zu kämpfen. Mit einer Gesamtlänge von 161 Kilometern ist diese Etappe relativ kurz und weist keine nennenswerten Höhenunterschiede auf, was für einen Sprint Royal spricht.

Die Etappe beginnt in Bollène und verläuft durch die Landschaft von Vaucluse und Drôme. Die ersten Teile der Strecke verlaufen durch sanft hügeliges Terrain, bevor das Peloton nach Norden abbiegt und sich den Baronnies nähert. Im letzten Drittel der Etappe kommt es wieder zu einigen Richtungswechseln, sodass die Positionierung gerade bei Wind extrem wichtig wird.

18. Etappe | 24. Juli | Vif – Courchevel Col de la Loze | 171 km

Der 18. Tagesabschnitt ist die Königsetappe dieser der Tour de France 2025. Die Strecke führt von Vif, das 15 Kilometer südlich von Grenoble liegt, über Col du Glandon und dem Col de la Madeleine zur Bergankunft auf den Col de la Loze. Dieser noch sehr junge Tour-Berg ist mit seinen 2.304 Metern Höhe das Dach dieser Frankreich-Rundfahrt.

Nur wenige Kilometer nach dem Start steigt die Straße an. Über das Dorf Allemond auf 746 Metern, führt der Parcours zum Beginn des zum Col du Glandon. 21,7 Kilometer mit durchschnittlich 5,1 Prozent führt der Weg nsch oben auf 1.924 Meter. Nach einer über 20 Kilometer langen Abfahrt hinunter nach La Chambre beginnt sofort die nächste Kletterpartie. 19,2 Kilometer lang und durchschnittlich 7,9 Prozent steil ist diese.

Oben angekommen haben die Profis das erste Mal während dieser Tour die 2.000-Meter-Marke geknackt. Wieder folgt eine lange Abfahrt ins Tal nach Moutiers, ehe kurz hinter Brides-les-Bains der Schlussanstieg zum Col de la Loze beginnt. Anders als bei den beiden ersten Befahrungen – 2020 und 2023 – klettern die Profis über die östliche Flanke von Courchevel zum Gipfel.

Über 26 Kilometer lang ist der Anstieg und weist eine durchschnittliche Steigung von 6,5 Prozent auf. Die letzten vier Kilometer des Anstiegs verlaufen über einen Radweg, dessen unregelmäßige Steigungen es den Fahrern besonders schwer machen. Diese Passage auf über 2.000 Metern Höhe ist extrem anspruchsvoll und steil.

19. Etappe | 25. Juli | Albertville – La Plagne | 130 km

Die letzte Etappe im Hochgebirge hat es nochmal in sich! Mit einer Länge von nur 130 Kilometern mit 4.600 Höhenmetern „verpackt in“ fünf kategorisierten Anstiege ist sie ein echter Rollercoaster. Aus diesem Grund kann er noch einmal Bewegung ins Gesamtklassement bringen. Vielleicht nicht unbedingt auf den ersten beiden Plätzen, aber für eine Verschiebung in den Top Ten ist solch ein Abschnitt allemal gut.

Kaum ein Meter ist flach bei dieser Fahrt durch die Alpen vom Start in Albertville, dem Olympiaort von 1992, und dem Ziel im Skigebiet La Plagne auf 2.052 Metern. Nur wenige Kilometer nach dem Start beginnt der Anstieg zur Côte d’Héry-sur-Ugine. Er ist 11,3 Kilometer lang und 5,1 Prozent steil. Die ideale Absprungrampe für Ausreißer. Aus der Vergangenheit weiß man, dass durch die unübersichtliche Rennsituation zu Anfang – „wer ist vorne, wer ist hinten?“ – das Rennen unglaublich schnell werden kann. Oft gibt es dann viele kleine Gruppen und das Rennen lässt sich schwer kontrollieren.

Nach einer kurzen Abfahrt, die kaum Zeit zur Erholung bietet, beginnt schon bei Rennkilometer 21,5 der Einstieg zum zweiten kategorisierten Berg des Tages. Der Anstieg zum Col de Saisies hat eine Länge von 12,6 Kilometern bei durchschnittlich 7 Prozent Steigung.

Daran schließt sich eine längere Abfahrt nach Beaufort an, die das Rennen ein klein wenig beruhigen könnte, ehe ein besonderer Doppelpack auf die Profis wartet. Von Beaufort beginnt die Kletterpartie auf dem Cormet des Roselend über den Col du Pré . Die Auffahrt zu letzterem – 12,6 Kilometer lang und mit 7,7 Prozent steil – ist sehr unrhythmisch. Teilweise gibt es längere Abschnitte mit mehr als 10 Prozent Steigung.

Ist der Gipfel des Col du Pré auf 1.748 Metern erreicht, haben die Fahrer etwas mehr als die Hälfte der Renndistanz hinter sich. Nach einer zwei Kilometer langen Abfahrt und einer vier Kilometer langen, leicht welligen Passage, geht die Kletterpartie weiter. Die 5,9 Kilometer hoch zum Gipfel des Cormet de Roselend weisen ene durchschnittliche Steigung von 6,3 Prozent auf. Von dort oben auf 1.968 Metern führt ein knapp 20 Kilometer langer Downhill hinunter nach Bourg Saint Maurice. Leicht abfallend verläuft die Etappe danach noch für 13 Kilometer nach Aime-la-Plagne. Der „Talstation“ des Skigebiets La Plagne, zu dem die Profis zur allerletzten Bergankunft dieser Tour hinaufmüssen.

Der finale Anstieg zur Skiregion La Plagne ist mit 19,1 Kilometern der längste und herausforderndste Teil der Etappe. Ein legendärer Anstieg, der erst sechs Mal Etappenziel der Tour war. Und an dem Laurent Fignon in den Jahren 1984 und 1987 spektakuläre Siege einfuhr. Er wird für die Fahrer die letzte große Herausforderung dieser Tour.

20. Etappe | 26. Juli | Nantua – Pontarlier | 185 km

Ein letztes Mal können Ausreißer ihren Fahrschein lösen, um sich und ihr Können bei dieser Frankreich-Rundfahrt zu zeigen. Für die Sprinter und ihre Teams wird der Abschnitt zwischen Nantua und Pontalier zu schwer sein. Immerhin summiere sich die Höhenmeter bei der 185 Kilometer langen Fahrt durch Teile des Jura auf 2.850.

Nach dem Start am Nantua-See wird spätestens der Anstieg zum Col de la Croix de la Serra dem Rennen Dynamik verleihen und eine Hierarchie herstellen. Die könnte der kurze, steile Cote de Thésy, die letzte Herausforderung diese Etappe, dann wieder durcheinanderbringen. Der Anstieg rund 40 Kilometer vor Ziel ist prädestiniert, um sich von der Ausreißergruppe abzusetzen und als Solist das Etappenziel zu erreichen.

21. Etappe | 27. Juli | Mantes-la-Ville – Paris Champs-Élysées | 120 km

Die Final-Etappe der Tour de France 2025 besteht aus zwei Teilen. Der Tour d’Honneur und einem Rundstreckenrennen zwischen Triumphbogen und Place de la Concorde – zum Teil über grobes Kopfsteinpflaster.

Start des 120 Kilometer langen 21. Tagesabschnitts ist Mantes-la-Ville, nordwestlich von Paris gelegen. Die Strecke führt größtenteils flach durch die Landschaften der Île-de-France.

Immerhin zwei Bergwertungen gibt es für die Fahrer bei der obligatorische Tour d’Honneur in Richtung Paris. Unter dem Arc de Triomphe wird dann wieder Radrennen gefahren und die wohl prestigeträchtigste Sprintentscheidung dieser Tour ausgefahren.

Der Finalsprint auf den Champs-Élysées wird 2025 sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Denn 1975 gab es die allererste Zielankunft auf den Champs-Élysées mit Sieger Walter Godefroot.

Grafiken: © A.S.O.
Karte: © A.S.O. – © GEOATLAS.fr