Giro-Tagebuch von Tobias Bayer: Attacke nach Plan

20.05.2022

Team Alpecin-Fenix-Profi Tobias Bayer führt während des Giro d’Italia 2022 ein Tagebuch auf Alpecin Cycling. Dieses Mal schreibt der 22-jährige Österreicher darüber, was der Plan für die 12. Etappe war – und wie gut er letztendlich aufging.

„Das war ein megageiler Tag. Es wollte so gut wie jeder in die Gruppe, der nicht gerade ein Klassementfahrer ist, weil klar war, dass die Ausreißer bei solch einem Profil auch durchkommen würden.

Dementsprechend hat es sehr lange gedauert, bis die Gruppe dann mal so richtig weg war – und hinten nicht mehr nachgesetzt wurde. Daher war es auch kein Wunder, dass die ersten eineinhalb Rennstunden schnell gefahren wurden. Erst nach rund 70 Kilometern hat das Feld das „Nachjagen“ eingestellt – und die Sache war für die vorne gelaufen und sie konnten ihren Vorsprung ausbauen.

Mannschaftlich haben wir da einen ziemlich guten Job erledigt, weil wir bis dahin immer in den jeweiligen Gruppen mit dabei waren – zumeist auch mit zwei Fahrern. Und auch bei dem entscheidenden Gruppenabgang, den wir nach der ersten Sprintwertung mit einer Attacke initiiert hatten, waren dann die drei ‚Kandidaten‘ von uns mit vorne dabei, die auch dafür vorher in der Taktikbesprechung vorhergesehen waren. Der Rest von uns sollte unterstützen und das haben wir ganz gut umgesetzt.

Um das in solch einer Gruppe richtig auszuspielen, braucht man einfach mehr als einen Fahrer – das zeigen ja auch die vergangenen Etappen, die so entschieden wurden. Man ist als zahlenmäßig überlegene Team, in einer solchen Ausreißergruppe einfach schwerer auszurechnen. Am Ende hat Stefano gewonnen, sozusagen ein Heimsieg für ihn – und zugleich sein erster Profi-Sieg. Wenn ein Tag dann so endet, macht das einfach richtig Spaß.“

Fotos: Photonews.be, Alpecin-Fenix

Weitere Tagebuch-Einträge zum Giro von Tobias Bayer

10. Etappe: Perfektes Teamwork

9. Etappe: Höhenmeter-Rekord

7. Etappe. Brutaler Kampf um die Gruppe

6. Etappe: Ruhe vor dem Sturm

5. Etappe: Eskalation am Berg

4.Etappe: Siegerehrung mit dem Team auf dem Ätna

3. Etappe: Ein langer letzter Tag in Ungarn

2. Etappe: Im Zeitfahren „Vorläufer“ fürs Rosa Trikot

1. Etappe: Mehr geht nicht als Rosa und Etappensieg