Gravel-Biking: Acht Gründe, warum Rennradfahrer es ausprobieren sollten
Gravel-Biking boomt! Nicht erst seit dem die Profis bei Tour de France 2024 eine Etappe auf Schotterstraßen gefahren sind. Und Mathieu van der Poel Weltmeister in dieser Dsziplin geworden ist. Hier sind acht gute Gründe, warum jeder Rennradfahrer den Reiz des Gravel-Bikens für sich entdecken sollte. Bitte umsteigen:
1. Neue Abenteuer entdecken
Ein Gravel-Bike eröffnet eine Welt voller Abenteuer – von schattigen Waldwegen bis zu spektakulären Bergpfaden. „Unsere gewohnten Straßenrouten werden mit der Zeit oft eintönig“, sagt Coach Phil Paterson (@Coffeecarbsandcarbon), der selbst leidenschaftlich Gravel fährt. „Gravel-Bikes ermöglichen es, neue Strecken direkt vor der Haustür zu erkunden – und das nicht nur off-road. Schon ein paar Schotterabschnitte können eine Straßenroute aufregender machen.“
2. Fahrtechnik verbessern
Gravel-Fahren fordert die Radbeherrschung wie kaum ein anderer Untergrund. Fahrer wie Tom Pidcock oder Mathieu van der Poel zeigen, wie wichtig Offroad-Erfahrung für Geschicklichkeit und Sicherheit ist. „Auf Schotter meistert man ständig Hindernisse, wählt die beste Linie und entwickelt ein besseres Gespür für das Verhalten der Räder“, erklärt Paterson. Wer lernt, Rutschphasen auf losem Untergrund zu kontrollieren, bleibt auch auf der Straße entspannter.
3. Core-Training inklusive
Gravel-Fahren stärkt nicht nur die Beine, sondern fordert auch Oberkörper und Rumpf durch das ständige Abfedern von Unebenheiten. „Die Körpermitte arbeitet härter, um Balance und Stabilität zu halten“, sagt Paterson. Zudem benötigt das Halten von Geschwindigkeit auf Schotter kontinuierliches Pedalieren, was die Beinmuskulatur intensiver beansprucht als auf der Straße.
4. Power für Anstiege verbessern
Da steile Schotterpisten oft ein Fahren im Sitzen erfordern, entwickelt man beim Gravel-Biken besonders effektiv Rohkraft fürs Klettern. „Lose Untergründe machen das Wiegetritt-Fahren schwierig“, erklärt Paterson. „Das zwingt dich, hohe Kraft im Sitzen bei unterschiedlichen Trittfrequenzen aufzubringen – ein Vorteil, der auf der Straße Gold wert ist.“
5. Mehr Spaß mit Freunden
Gravel-Biking ist nicht nur sportlich, sondern auch sozial. Langsamere Geschwindigkeiten und autofreie Wege machen Gespräche leichter. „Die entspannte Atmosphäre des Gravel-Fahrens lässt einen den Leistungsdruck vergessen und einfach genießen“, sagt Paterson. Und ein kleiner Sturz in eine Schlammpfütze sorgt oft für herzhaftes Gelächter.
6. Entspannung abseits der Straßen
Für viele ist Gravel-Biking eine willkommene Pause vom Verkehr auf vielbefahrenen Straßen. „Es gibt immer mehr Verkehr – sowohl Autos als auch Fahrräder – und alles wird schneller“, so Paterson. Auf Trails begegnet man meist freundlicheren Mitmenschen und kann den Trubel der Stadt hinter sich lassen.
7. Technisches Wissen erweitern
Reifendruck, Tubeless-Technologie, Bremsentechnik oder Navigation – Gravel-Biken schult die technische Seite des Fahrens. „Das Experimentieren mit Reifendruck und Setups ist spannend und lehrt, wie man das Rad besser an Untergrund und Bedingungen anpasst“, erklärt Paterson. Das erworbene Wissen lässt sich auch auf der Straße nutzen.
8. Selbstbewusstsein tanken
Wer Gravel fährt, wird unempfindlicher gegenüber widrigen Bedingungen. „Schlechtes Wetter oder schwierige Straßenbeläge verlieren ihren Schrecken, wenn man sich an das Fahren auf Schotter gewöhnt“, sagt Paterson. „Man lernt, Herausforderungen anzunehmen – und plötzlich wirken nasse Straßen gar nicht mehr so schlimm.“
Fazit: Raus aus der Komfortzone
Ob für Abenteuer, Fitness oder einfach mehr Spaß – Gravel-Biken bereichert die Radfahrerwelt auf vielerlei Weise. Wer also bereit ist, den Asphalt gegen Schotter zu tauschen, wird nicht nur seine Fähigkeiten, sondern auch die Freude am Radfahren auf ein neues Level heben.
Text: Mark Bailey