9. Etappe Tour de France 2024: Anthony Turgis gewinnt Gravel-Etappe

07.07.2024

Der Total Energies-Fahrer Anthony Turgis siegte nach 199 Kilometer, wovon 32,2 Kilometer über Gravel führten, im Sprint aus einer kleinen Ausreißergruppe heraus. Zweiter auf der 9. Etappe der Tour de Francev 2024 mit Start und Ziel in Troyes wurde Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) vor Derek Gee (Israel-Premier Tech). Alle drei gehörten zu einer Spitzengruppe, die sich früh im Rennen – schon vor dem ersten Schotterabschnitt – gebildet hatte. In der Gesamtwertung blieb auf den vorderen Plätzen alles unverändert.

So verlief die 9. Etappe der Tour de France 2024

Gleich nach dem Start entbrannte der Kampf um die Spitzengruppe. Doch richtig ansetzen konnte sich zuerst niemand. Gianni Vermeersch (alpecin-Deceuninck) attackierte dann vor dem ersten Gravel-Sektor und weitere Fahrer folgten. Es bildete sich ene Gruppe von acht Fahrern. Mit an Bord waren Elmar Reinders (Jayco AlUla), Neilson Powless (EF Education-EasyPost), Jasper Stuvyen (Lidl-Trek), Gianni Vermeersch (Alpecin-Deceuninck), Ben Healy (EF Education-EasyPost) Maxim Van Gils (Lotto-dstny), Derek Gee (Israel-Premier Tech ), Alex Aranburu, Oier Lazkano, Javier Romo ( alle Movistar Team), Axel Zingle (Cofidis), Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan) sowie Anthony Turgis (Total Energies).

Dahinter mit 15 Sekunden Rückstand ein Verfolger-Duo bestehend aus Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Ben Healy (EF Education-EasyPost) sowie kleinere Gruppen. Das Peloton folgte mit zwei Minuten Rückstand. Nelson Powless ließ sich dann aus der Spitzengruppe zurückfallen, um Healy heranzufahren. Das Trio schaffte es bis zur Côte de Baroville nach vorne. In diesem Anstieg gab es den den Gravelabschnitt Nummer 13. Zu Beginn des Sektors war auf einer Seite der Schotter so tief, dass Fahrer steckenblieben und es dahinter einen Stau gab. Einige Fahrer mussten sogar absteigen und zu Fuß hochlaufen.

Visma | Lease a Bike war in Front mit Jonas Vingegaard dahinter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)
und Remco Evenepoel. Primoz Roglic verlor an Boden und hatte einen Rückstand von über 20 Sekunden.

An der Spitze des Pelotons das Gelbe Trikot mit den Teakollegen Adam Yates, Joao Almeida, Marc Soler und Tim Wellens. Vingegaard wurde unterstützt von Christophe Laporte, Jan Tratnik, Matteo Jorgenson, Tiesj Benoot und Wilco Kelderman. Sowohl Juan Ayuso (UAE Team Emirates) als auch Wout van Aert (Visma) waren in der Roglic-Gruppe.
Nach gut 15 Kilometer Nachführarbeit schloss die Roglic-Gruppe wieder nach vorne auf. Doch es blieb hektisch. Vingegaard hatte Defekt, musste sein Rad mit dem von Jan Tratnik tauschen.

Vorne verkleinerte sich die Spitzengruppe erneut. Erst verloren Elmar Reinders (Jayco AlUla) und Neilson Powless den Anschluss. Am Anstieg zur Côte de Val Frion musste Vermeersch reißen lassen. 

Im Feld beschleunige Pogacar und fuhr von vorne. Remco Evenepoel und Matteo Jorgenson sprangen an sein Hinterrad. Christophe Laporte konnte Jonas Vingegaard wieder heranführen.

Dann griff Remco Evenepoel an der Spitze der Côte de Chacenay rund 78 Kilometer vor Ziel an. Niemand reagierte! Zunächst. Dann setzte Pogacar nach, Vingegaard an seinem Hinterrad. Die beiden schlossen die Lücke zu Evenepoel, während die Gruppe um Primoz Roglic bereits einen Rückstand von 30 Sekunden hatte. Die großen Drei fuhren zur Spitzengruppe vor, doch nahmen dann wieder raus. 

69 Kilometer vor Ziel waren dann wieder Pidcock, Healy, Gee, Stuyven, Lutsenko vorne. Kurz dahinter Aranburu, Romo und Turgis, die in der Folge aufschließen konnten.

An Sektor 8, der letzte mit der Höchstschwierigkeit von drei Sternen, versteuerte sich Evenepoel zu Beginn und musste aus dem Pedal. Er konnte dann aber in der Folge den Rückstand wieder wettmachen und zur Gruppe und Pogi & Co. aufschließen.

Rund 40 Kilometer vor Ziel  lösten sich dann sieben Fahrer aus dem Feld, um die Ausreißer zu jagen und einzuholen. Dazu zählten Biniam Girmay (Intermarché-Wanty), Mathieu Van der Poel (Alpecin-Deceuninck), David Gaudu (Groupama-FDJ), Rui Costa (EF Education-EasyPost), Jakob Fuglsang (Israel-Premier Tech), Michael Matthews (Jayco-AlUla) und Rasmus Tiller (Uno-X).

22 Kilometer vor Ziel griff Tadej Pogacar erneut an, diesmal auf Schottersektor 4. Laporte und Jorgenson gingen an sein Hinterrad, Vingegaard hatte Mühe dranzuhalten. Doch Jorgenson ließ sich zurückfallen und führte Vingeggard wieder heran. Dahinter mit siebe nSekunden Rückstand Evenepoel, Roglic hatte 16 Sekunden zu Pogi. Doch kurze Zeit später lief auch hier alles wieder zusammen.

Im vorletzten Sektor begannen die erste Attacken in der Spitzengruppe. Jasper Stuyven, Gravel-Europameister,  konnte sich absetzen und rund zehn Sekunden auf seine ehemaligen Mitstreiter herausfahren. Die Gruppe um van der Poel war gut 60 Sekunden zurück. Das Feld mit den GC-Favoriten lag 1:15 hinter der Spitze. 

Doch Pogacar hörte nicht auf, seine Konkurrenten unter Druck zu setzen und fuhr auch Chemins Blanc Nummer eins voll von vorne. Jedoch ohne Erfolg.

Der Vorsprung von Stuyven an der Spitze pendelt immer zwischen sechs und zehn Sekunden auf den finalen Kilometern.  Aber kurz nach der 1000-Meter-Marke wurde er eingeholt. Den Sprint eröffnete Derek Gee, doch Anthony Turgis  war explosiver und gewann letztendlich vor Tom Pidcock und Gee.

Ergebnisse der 9. Etappe Tour de France 2024

Tageswertung
1. Anthony Turgis (Total Energies)
2. Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) s.t.
3. Derek Gee (Israel-Premier Tech) s.t.

Gelbes Trikot | Gesamtwertung
1. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)
2. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) + 0:33
3. Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) + 1:15

Weißes Trikot | Nachwuchswertung
1. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step)
2. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) + 1:43
3. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) + 1:58

Grünes Trikot | Punktewertung
1. Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) 224 Punkte
2. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) 128 Punkte
3. Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) 107 Punkte

Gepunktetes Trikot | Bergwertung
1. Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) 33 Punkte
2. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) 20 Punkte
3. Valentin Madouas (Groupama-FDJ) 16 Punkte

Fotos: Photonews.be