Start Profi-Sport Vorschau Tour de Suisse 2025: Etappen & Favoriten

Vorschau Tour de Suisse 2025: Etappen & Favoriten

Übersicht

Vom 15. Juni bis 22.Juni 2025 findet die Tour de Suisse der Männer statt. Die 88. Austragung der Landesrundfahrt führt über acht Etappen mit mehr als 1.300 Kilometern und über 20.000 Höhenmetern durch die Schweiz. Die Strecke macht einen Abstecher nach Italien und führt für wenige Kilometer durch Liechtenstein.

Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse eines der wichtigsten Vorbereitungsrennen für die Teilnehmer der Tour de France, und darüber hinaus ein prestigeträchtiges WorldTour-Etappenrennen.

Favoriten auf den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2025

Mit Joao Almeida (UAE Team Emirates-XRG) steht der Vorjahreszweite am Start der 88. Tour de Suisse. Der Portugiese wurde vergangenes Jahr nur von seinem Teamkollegen Adam Yates geschlagen und ist in 2025 der unumstrittene Kapitän seinesTeams. Ursprünglich sollte auch Matthias Skjelmose (Lidl-Trek), der die Tour de Suisse 2023 gewann, an den Start gehen. Der Däne musste allerdings passen.

Zu ihren größten Herausforderern zählen Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale), Ben O’Connor (Jayco AlUla) und Aleksandr Vlasov (Red Bull-Bora-Hansgrohe). Da Vlasov und Almeida bei der Tour de France die Rolle des Edelhelfers übernehmen werden, können sie bei der Tour de Suisse als Leader auf eigene Rechnung fahren. Man darf gespannt sein, wie sich die jungen „Wilden” schlagen. Dazu zählen der erst 20-jährige Lokalmatador Jan Christen (UAE Team Emirates-XRG) ebenso wie Oscar Onley (Team Picnic PostNL) und Romain Grégoire (Groupama-FDJ).

Vorschau auf alle Etappen de Tour de Suisse 2025

1. Etappe | 15. Juni | Küssnacht – Küssnacht | 129,4 km


Anders als im Vorjahr wird nicht ein Prolog, sondern ein hügeliger Rundkurs über 129,4 Kilometer mit Start und Ziel in Küssnacht rund um die Rigi – ein über dem Vierwaldstätter See gelegenes Bergmassiv – über den ersten Träger des Gelben Trikots entscheiden. Das Finale dieser Auftaktetappe fahren die Profis gleich zu Beginn. Wie das? Die Kombination aus den Anstiegen Adligenswilerstraße (Kategorie 3) und Michaelskreuz (Kategorie 2) innerhalb von rund 20 Kilometern muss sowohl kurz nach dem Start als auch im Finale absolviert werden. Gerade die zweite Überfahrt des Michaelskreuzes – 3,8 Kilometer mit einer Steigung von 8,9 Prozent – liegt nur knapp 15 Kilometer vor dem Ziel und könnte eine Vorentscheidung in Sachen Tagessieg und erstes Gelbes Trikot bringen.


2. Etappe | 16. Juni | Aarau – Schwarzsee | 177,0 km

Wird Tag zwei eine Angelegenheit für bergfeste Puncheure oder explosive Kletterer? Die ersten knapp 100 Kilometer verlaufen zunächst wellig in Richtung Südwesten. Danach wird es bergiger. Die Strecke führt hoch zum Guggisberg, einem Anstieg der 2. Kategorie. Die Passhöhe auf 1.114 Metern ist zugleich der höchste Punkt des Tages. Nach der Abfahrt folgen auf den letzten 40 Kilometern zunächst zwei Anstiege der 3. Kategorie mit Heitenried und Rechthalten, ehe der unkategorisierte Anstieg mit 5 Kilometern bei 6 Prozent hinauf zum Ziel in Schwarzsee auf 1.052 Metern ansteht. Es handelt sich zwar nicht um eine reine Bergankunft, aber die Strecke ist selektiv genug, um für eine erste Sortierung im Gesamtklassement zu sorgen.


3. Etappe | 17. Juni | Aarau – Heiden | 195,6 km

Wellig führt die World Tour-Rundfahrt weiter durch die Nordwestschweiz von Aarau nach Heiden. Am dritten Tag summieren sich über eine Strecke von 195,6 Rennkilometern 3.000 Höhenmeter. Es gibt zwar nur zwei kategorisierte Anstiege, diese liegen jedoch auf den letzten rund 20 Kilometern der Etappe. Einerseits den Anstieg der Kategorie 2 nach Knollhusen, der 5,1 Kilometer lang ist und eine durchschnittliche Steigung von 6,4 Prozent aufweist. Andererseits den Anstieg der 3. Kategorie nach Büriswilen mit 2,1 Kilometern und 7,4 Prozent. Doch damit nicht genug. Im Anschluss folgt ein ansteigendes Finale zum Ziel in Heiden.


4. Etappe | 18. Juni | Heiden – Piuro | 193,2 km

An Tag vier erreicht die Tour de Suisse die Alpen und Italien, denn die Etappe endet im lombardischen Örtchen Piuro. Nach dem Start in Heiden steigt die Straße auf einem langen Anlauf von mehr als 100 Kilometern merklich an. Zunächst geht es hoch ins Örtchen Suffers, das über einen Anstieg der 3. Kategorie mit einer Länge von 3,4 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 5,7 Prozent erreicht wird. Doch das ist nur ein Vorgeschmack. Weiter geht es hoch zum 2 113 Meter hohen Splügenpass. Der Anstieg der 1. Kategorie ist 8,8 Kilometer lang, durchschnittlich 7,4 Prozent steil und markiert die Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Danach folgt eine technisch anspruchsvolle, knapp 40 Kilometer lange Abfahrt, ehe die letzten Kilometer zum Ziel in Piuro ganz leicht ansteigen.


5. Etappe | 19. Juni | La Punt – Santa Maria | 183,5 km


Die Königsetappe der diesjährigen Tour de Suisse führt von La Punt zur Bergankunft in Santa Maria. Auf dem 183,5 Kilometer langen Abschnitt müssen die Fahrer insgesamt vier Anstiege der Kategorie 1 bewältigen. Nach dem Start auf knapp 1.700 Metern in La Punt folgt ein kurzes Flachstück, dann beginnt der 7,3 Kilometer lange Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 6,5 Prozent zum Julierpass. Von der Passhöhe auf 2.284 Metern folgt eine lange Abfahrt hinunter nach Thusis (718 Meter).

Dann beginnt der nächste Anstieg. Zunächst geht es unkategorisiert hoch nach Splügen (1.455 Meter) und über den Zwischensprint zum Fuße des Anstiegs zum Passo del San Bernardino. Der kategorisierte Anstieg ist 7,5 Kilometer lang und bringt die Profis auf 2.057 Meter. Hier sind zwei Drittel des Rennens absolviert, ehe nach einer langen Abfahrt das Finale eingeläutet wird. Auf den letzten 30 Kilometern muss der steile Schlussaufstieg nach Santa Maria zweimal erklommen werden. Er ist 4,3 Kilometer lang und durchschnittlich 9,8 Prozent steil. Erst dann steht der Sieger fest.


6. Etappe | 20. Juni | Chur – Neuhausen am Rheinfall | 186,7 km

Die sechste Etappe der Tour de Suisse 2025 könnte der einzige Tagesabschnitt sein, der tatsächlich in einem „Sprint Royal”, also einem Massensprint, endet. Dafür müssen auf der 186,7 Kilometer langen Strecke von Chur nach Neuhausen am Rheinfall mit einem kurzen Abstecher nach Liechtenstein allerdings zwei Bedingungen erfüllt sein. Erstens müssen die Sprinter in der ersten Rennhälfte gut über die zwei Anstiege der 2. Kategorie – Wildhaus und Hemberg – kommen. Zweitens müssen die Sprinterteams auf den verbleibenden rund 100 Kilometern die Ausreißer einholen und das Rennen kontrollieren. Gelingt das, kommt es vor der spektakulären Kulisse des Rheinfalls zum „königlichen” Sprint.


7. Etappe | 21. Juni | Neuhausen am Rheinfall – Emmetten | 207,3 km

Die längste Etappe der Tour de Suisse 2025 führt über 207,3 Kilometer von Neuhausen am Rheinfall vorbei am Zürichsee, am Zugersee und am Vierwaldstättersee ins Ziel nach Emmetten. Auch wenn das nach einer idyllischen Seen-Tour klingt, müssen die Profis mehr als 3.100 Höhenmeter absolvieren. Neben dem Anstieg der 2. Kategorie nach Schwänd bei Rennkilometer 112,1 werden im Finale der Anstieg nach Bürgerstock (2. Kategorie) sowie der Kategorie 3-Anstieg nach Emmetten für die Entscheidung sorgen. Es ist gut möglich, dass nach den schweren Alpenetappen und einem „zementierten” Gesamtklassement heute explosive und bergfeste Ausreißer den Sieg unter sich ausmachen.


8. Etappe | 22. Juni | Beckenried – Stockhütte | 10,1 km (Zeitfahren)

Das finale Bergzeitfahren führt vom Ufer des Vierwaldstättersees in Beckenried über 10,1 Kilometer hoch zur Stockhütte. Die Höhenmeter-Differenz zwischen Start und Ziel beträgt knapp 850. Dies und die steilen Rampen auf diesem gänzlich neuen Parcours können den Rhythmus der Fahrer brechen und so noch für Verschiebungen auf den vorderen Plätzen im Gesamtklassement sorgen. Somit bleibt die Spannung bis zum letzten Fahrer, dem Träger des Gelben Trikots, erhalten. Für die Profis, die anschließend an der Tour de France teilnehmen, wird dieser Tagesabschnitt ein perfekter Test für die 13. Etappe sein. Denn dann steht bei der Grand Boucle ein 10,9 Kilometer langes Bergzeitfahren in den Pyrenäen an.

Grafiken & Karten : Tour de Suisse