Mathieu van der Poel hat zum dritten Mal in Folge das Monument Paris-Roubaix gewonnen. Nach 2023 und 2024 setzte sich der Niederländer nach 257,2 Kilometern im Velodrom von Roubaix als Solist durch. Der Alpecin-Deceuninck-Fahrer lieferte sich auf den Kopfsteinpflasterabschnitten einen harten Kampf mit dem Zweitplatzierten Tadej Pogačar. Die beiden fuhren lange Zeit zusammen, bis Pogačar 38 Kilometer vor dem Ziel in einer Kurve wegrutschte und van der Poel alleine vorne lag. Dritter wurde Mads Pedersen (Lidl-Trek), der den Sprint einer dreiköpfigen Verfolgergruppe gewann.
So verlief Paris-Roubaix 2025
Die Spitzengruppe des Tages bildete sich kurz nach dem Start aus acht Fahrern: Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Oier Lazkano (Red Bull-Bora-Hansgrohe), Markus Hoelgaard (Uno-X), Jonas Rutsch (Intermarché-Wanty), Max Walker (EF-EasyPost), Jasper De Buyst (Lotto), Rory Townsend (Q36.5) sowie Abram Stockman (Unibet-Tietema Rockets). Außer Ineos Grenadiers hatte keines der „großen“ Teams einen Fahrer in dieser Gruppe.
Versuche, dieser Gruppe zu folgen, wurden von den Teams UAE Emirates XRG sowie Visma | Lease a Bike vereitelt. Nach der Pinkelpause, rund 40 Kilometer nach dem Start, wuchs der Vorsprung der acht Spitzenreiter erstmals auf über eine Minute an.
Tadej Pogačar attackierte schon früh im Rennen
Schon vor dem entscheidenden Kopfsteinpflasterabschnitt, dem Wald von Arenberg, kam Dramatik ins Rennen. Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) und Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) waren bereits in Stürze verwickelt und hatten Defekte, konnten aber weiterfahren. In der Kopfsteinpflastersektion 20 – Haveluy – „drückten“ Tadej Pogačar und Mads Pedersen aufs Pedal. Das Feld riss auseinander. 20 Fahrer befanden sich in der Gruppe um den Dänen.
Mathieu van der Poel sorgte für Zäsur nach dem Arenberg
© Fellusch
Im Trouée d’Arenberg beschleunigten dann Tadej Pogačar, Mathieu van der Poel und Mads Pedersen und holten die ersten Ausreißer ein. Unmittelbar nach dem Arenberg attackierte van der Poel mehrmals, um einen Zusammenschluss zu verhindern.
Im Sektor 18, Wallers à Hélesmes, übernahm dann Mads Pedersen das Kommando in der rund 20-köpfigen Spitzengruppe, in der Wout van Aert und Filippo Ganna fehlten. Kurz nach dem Sektor, 87 Kilometer vor dem Ziel, setzte sich Mathieu van der Poel ab. Pogačar schloss die Lücke. Auch Mads Pedersen, Jasper Philipsen und Stefan Bissegger (Decathlon AG2R La Mondiale) waren dabei. Die Gruppe dahinter mit Wout van Aert hatte schnell eine halbe Minute Rückstand.
In Sektor 15, Tilloy à Sars-et-Rosières, attackierte dann der amtierende Tour de France-Sieger Tadej Pogačar. Genau in diesem Moment hatte Mads Pedersen einen Defekt. Pogačar riss eine Lücke von 50 Metern, die van der Poel aber wieder schließen konnte. 70 Kilometer vor dem Ziel lag dann dieses Duo an der Spitze. Doch Philipsen konnte zu den beiden aufschließen, während Stefan Bissegger einen Defekt erlitt.
Zu dritt ging es in den schweren, drei Kilometer langen Fünf-Sterne-Sektor Mons-en-Pévèle. Im letzten Drittel dieses Kopfsteinpflasterabschnitts attackierten van der Poel und Pogačar. Philipsen „explodierte“.
Vorentscheidung: Sturz von Pogačar 38 Kilometer vor Ziel
Dahinter führte Mads Pedersen die Verfolgergruppe an, die zu diesem Zeitpunkt knapp eineinhalb Minuten zurücklag. 39 Kilometer vor dem Ziel attackierte Pogačar, verschätzte sich dann in einer Rechtskurve und stürzte. Der Slowene musste das Rad wechseln. Van der Poel war als Solist vorne, als er 33 Kilometer vor dem Ziel in einem Sektor von einem Zuschauer mit einer Wasserflasche beworfen wurde. Sein Vorsprung auf Pogačar betrug zu diesem Zeitpunkt noch 14 Sekunden.
20 Kilometer vor dem Ziel, der Rückstand war mittlerweile auf knapp eine halbe Minute angewachsen, musste Pogi erneut das Rad wechseln. So wuchs der Vorsprung von Mathieu van der Poel bis zur Einfahrt ins Carrefour de l’Abre auf über eine Minute an. Eine Schrecksekunde erlebte das Team Alpecin-Deceuninck, als van der Poel im Carrefour de l’Abre einen Defekt meldete. Doch das Teamauto lag fast direkt dahinter und der Radwechsel ging schnell über die Bühne.
Die Verfolgergruppe dahinter bestand nur noch aus Wout van Aert, Mads Pedersen, Stefan Bisseger und Florian Vermeersch. Jasper Philipsen musste abreißen lassen.
Van der Poel konnte seinen Vorsprung auf Pogačar bei einer Minute halten. Dahinter versuchten Wout van Aert sowie Florian Vermeersch aus der Verfolgergruppe zu attackieren, um sich den dritten Platz zu sichern. Allerdings ohne Erfolg.
Mathieu van der Poel fuhr als Erster ins Velodrom ein und siegte souverän. Zweiter wurde Tadej Pogačar. Den Sprint um Platz drei entschied Mads Pedersen für sich. Jonas Rutsch, der zur Ausreißergruppe des Tages gehörte und in Arenberg eingeholt wurde, wurde Sechster.
Ergebnis Paris-Roubaix 2025
1. Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) 5:31:27
2. Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG) +1:18
3. Mads Pedersen (Lidl-Trek) +2:11
4. Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) s.t
5. Florian Vermeersch (UAE Team Emirates-XRG) s.t