Olympische Spiele 2024: Evenepoel gewinnt auch Gold im Straßenrennen

03.08.2024

Innerhalb einer Woche hat der belgische Rad-Profi Remco Evenepoel zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gewonnen. Nach dem fulminanten Sieg im Zeitfahren vergangenen Samstag gewann er auch das Straßenrennen. Als Solist kam der erst 24 Jahre alte Evenepoel nach 273 Kilometern ins Ziel am Eiffelturm. Eine Schrecksekunde hatte Evenepoel allerdings kurz vor Schluss noch zu überstehen. In Führung liegend musste er 3,8 Kilometer vor Ziel das Rad wegen eines Defekts wechseln musste. Zweiter wurde der Franzose Valentin Madouas mit Sekunden Rückstand. Den Sprint um Platz drei aus einer kleinen Verfolgergruppe gewann Christophe Laporte (Frankreich).

So verlief das Olympisches Straßenrennen der Männer

Direkt nach dem scharfen Start attackierte Eric Manizabayo aus Ruanda. Christopher Rouger-Lagane (Mauritius) und Thanakhan Chaiysombat (Thailand) setzten nach. Wenig später stießen auch Charles Kagimu (Uganda) und Achraf Ed Doghmy (Marokko) zur Spitze. Diesen fünf Fahrern gönnte das Peloton angeführt von Belgien, Dänemark und den Niederlanden viel Vorsprung.

Auch als sich 190 Kilometer vor Ziel vier weitere Fahrer absetzten, hielt das Feld die Füße still und lies Elia Viviani (Italien), Gleb Syritsa (Russland), Ryan Mullen (Irland) sowie Georgios Bouglas (Griechenland) gewähren. In kürzester Zeit hatte das Quartett eine Minute Vorsprung auf das Hauptfeld herausgefahren. Die fünf frühen Ausreißer fuhren derweil mit elf Minuten Vorsprung vor dem Peloton. Gut 122 Kilometer vor Ziel verschmelzen die Führungs- und Verfolgergruppe zu einer. Schnell wird aber klar, wer die besseren Beine und hat und irgendwann blieben nur noch Mullen und Vivani übrig.

Zurück in Paris zurück löste sich dann Jambaljamts Sainbayar aus der Mongolei vom Hauptfeld. Kurze Zeit später attackierte der Deutsche Nils Politt. Begleitet wurde er von Valentin Madouas (Frankreich), Fred Wright (Großbritannien) und Michael Woods (Kanada). Kurz später wuchs die Verfolgergruppe an – Marco Haller (Österreich) und Stefan Küng (Schweiz) kamen hinzu. Diese sieben Mann machten Jagd auf Healy und Lutsenko, die weiterhin gemeinsam an der Spitze lagen.

Mathieu van der Poel attackierte am Montmarte-Anstieg

Als es das erste Mal hoch zur Sacré-Cœur ging, attackierte Mathieu van der Poel (Niederlande) aus dem Haupfeld heraus. Nur sein belgischer Erzrivale Wout van Aert konnte folgen. Nach der ersten Überfahrt kamenbeiden ewigen Rivalen Julian Alaphilippe (Frankreich), Toms Skujiņš (Lettland) und Matteo Jorgenson (USA) zu dem duo nach vorne. Kurz danach auch Remco Evenepoel. Vorne löste sich zwischenzeitlich Healy von Lutsenko.

Evenepoel trat dann in der zweiten Verfolgergruppe unwiderstehlich an, setzte sich schnell ab und schloss als Solist die Lücke zur ersten Verfolgergruppe. Dort übernahm er sofort die Führung und holte bis zum Beginn des zweiten Anstiegs zum Montmarte Ben Healy ein. Durch sein Tempodiktat mussten jedoch einige Fahrer abreißen lassen. Nach der zweiten Überfahrt war nur noch Madouas an Evenepoels Hinterrad. In der Gruppe dahinter beschleunigte van der Poel erneut. Wieder konnte nur van Aert folgen, der aber kein Interesse daran hatte, die Führung zu übernehmen. So konnten von hinten weitere Fahrer aufschließen.

Mit Matteo Jorgenson (USA) und Christophe Laporte (Frankreich) setzten sich zwei Teamkollegen von Visma-Lease a Bike ab und erreichten die erste Verfolgergruppe. An der Spitze attackierte Evenepoel 15 Kilometer vor dem Ziel und schüttelte Maduas sofort ab. In der Verfolgergruppe beschleunigte Jorgenson hinauf zum Montmartre, nur Laporte folgte. Doch in der Abfahrt holte Healy auf. Später kam auch Haller zurück.

So ging es auf die letzten Kilometer. Madouas konnte seinen Vorsprung auf die immer größer werdende Verfolgergruppe knapp verteidigen. Evenepoel fuhr seinem zweiten Olympiasieg entgegen, den er trotz eines Radwechsels sicher hatte.

Fotos: Photonews.be, Stefan Rachow / mr.pinko