Die vierte UCI-Gravel-Weltmeisterschaft findet am 11. und 12. Oktober 2025 rund um Maastricht in den Niederlanden statt. Die insgesamt 15 Rennen – Elite und Altersklasse – führen durch Süd-Limburg und starten in Beek. Das Ziel befindet sich auf der „Groenen Loper“ in Maastricht. Neben den Elite-Rennen der Männer und Frauen gibt es noch 13 Altersklassen-Wettkämpfe. Dafür qualifiziert ist, wer sich bei den Rennen der UCI Gravel World Series unter den besten 25 Prozent seiner Altersklasse platziert oder von seinem nationalen Verband nominiert wurde.
Die Strecken der Gravel-Weltmeisterschaften 2025
Die Rennen finden zunächst auf einem knapp 50 Kilometer langen Parcours statt. Dieser führt nach dem Start am Sportlandgoed in Beek durch Beekdaelen, Voerendaal, Meerssen und Valkenburg. Auf den ersten Kilometern, die auf Asphalt führen, zieht sich das Feld am 700 Meter langen Anstieg Adsteeg auseinander, der auch beim Amstel Gold Race zu finden ist.
Der Parcours ist sehr abwechslungsreich. Gefahren wird auf Wirtschaftswegen, Trails und kurzen Asphaltpassagen sowie immer wieder über „punchige” Kuppen und längeren Anstiegen auf Schotter. Ikonische Punkte wie das Schloss Wijnandsrade, das Landgut Vaeshartelt und die Windmühle Sint Hubertusmolen liegen an der Strecke. Neben der Topographie und dem Geläuf könnte auch durch den Wind zusätzlich Widerstand drohen. Denn einige Streckenabschnitte liegen frei und exponiert.
Nachdem die Teilnehmer:innen ihre Runden absolviert haben, verlassen sie den Parcours bei Houtem und fahren die letzten rund 17 Kilometer auf der Groenen Loper zum Koningsplein in Maastricht. Auf diesem Abschnitt müssen sie sich auch den Bronsdalweg hinauf quälen, rund 14 Kilometer vor dem Ziel. Er ist eine der Schlüsselstellen des Rennens. Über einen Kilometer führt der Abschnitt über groben Schotter mit durchschnittlich 8 Prozent Steigung – prädestiniert für Attacken und letzte Selektionen.
Die Elite-Frauen absolvieren 2,5 Runden plus Zielanfahrt (131 km) und die Elite-Männer 3,5 Runden plus Zielanfahrt (180 km). Pro Runde kommen rund 500–550 Höhenmeter zusammen.
Zeitplan: alle Rennen der Gravel-Weltmeisterschaften 2025

Samstag, 11. Oktober 2025
| Uhrzeit | Rennen | Strecke |
| 11:00 | Frauen Elite | 131 km |
| 11:15 | Männer AK 50–54 | 131 km |
| 11:17 | Männer AK 55–59 | 131 km |
| 11:19 | Männer AK 60–64 | 131 km |
| 11:20 | Frauen AK 19–34 | 131 km |
| 11:21 | Frauen AK 35–39 | 131 km |
| 11:22 | Frauen AK 40–44 | 131 km |
| 11:23 | Frauen AK 45–49 | 131 km |
| 11:24 | Männer AK 65+ | 81 km |
| 11:25 | Frauen AK 50+ | 81 km |
Sonntag, 12. Oktober 2025
| Uhrzeit | Klasse | Streckenlänge |
| 11:45 | Männer Elite | 180 km |
| 11:50 | Männer AK 19–34 | 180 km |
| 11:53 | Männer AK 35–39 | 180 km |
| 11:56 | Männer AK 40–44 | 180 km |
| 11:59 | Männer AK 45–49 | 180 km |
Favoritencheck: Gravel-Weltmeisterschaften 2025
Nach 181 Kilometern Gravel-Rennen wird es bei den Männern auf jeden Fall einen neuen Weltmeister geben. Der Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Niederlande) hat sich bereits vor einigen Wochen in die Pause verabschiedet. Tom Pidcock (Großbritannien) könnte seinen WM-Titeln im Mountainbike und Cyclocross einen im Graveln hinzufügen. Konkurrenz droht ihm aus Belgien. Tim Merlier, Gianni Vermeersch und Quinten Hermans können ebenso wie Florian Vermeersch und Tim Wellens einiges dagegen setzen. Aus der Gravel-Szene dürften Mads Würtz Schmid (Dänemark) und Romain Bardet (Frankreich) den ehemaligen Straßenkollegen am ehesten Paroli bieten.
Einen guten, wenn nicht krönenden Abschluss einer missratenen Saison möchte Matej Mohorič (Slowenien) erreichen. Er ist der Gravel-Weltmeister 2023, zählt aber wie Nils Politt (Deutschland) und Tibor del Grosso (Niederlande) nicht zum engeren Favoritenkreis. Gravel-Rennen leben jedoch von einer gewissen Unberechenbarkeit – sofern Mathieu van der Poel nicht am Start steht.
Bleibt der WM-Titel bei den Frauen in den Niederlanden?
Bei den Frauen gilt es dagegen, die Titelverteidigerin Marianne Vos (Niederlande) zu schlagen. Die größte Konkurrenz droht ihr aus dem eigenen Land mit Lorena Wiebes. Inwieweit Demi Vollering alles riskieren wird, um sich diesen Titel zu sichern, bleibt abzuwarten. Die Niederländerinnen bieten mit Fahrerinnen wie Femke Markus, Mischa Bredewold, Yara Kastelijn und Larissa Hartog eine unglaubliche Mannschaft auf. Dagegen scheinen Katarzyna Niewiadoma (Polen), die Weltmeisterin von 2023 in dieser Disziplin, sowie die hochgehandelte deutsche Fahrerin Rosa Klöser ohne starke Teamunterstützung wie Außenseiter.
Fotos: Moritz Sauer
