Events 2024: Radsport-Monumente für Hobbyradsportler
Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Mailand-Sanremo, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Lombardei-Rundfahrt. Die fünf Monumente des Radsports können auch Hobbysportler in speziellen Jedermann-Rennen und Events nachfahren. Alpecin Cycling hat sie für die Saison 2024 zusammengestellt:
Mailand–Sanremo
Datum: 9. Juni 2024
Start-Ziel: Mailand-Sanremo / Italien
Strecke: ca. 300 km
Mehr als 50 Jahre alt ist die Jedermannveranstaltung der „Primavera“. So findet 2024 bereits die 53. Austragung statt. Gestartet wird anders als bei den Profis in Mailand, aber auch die Hobbyradsportler fahren durch Pavia. Den Startort der Profis im Jahr 2024.
Ebenfalls einen langen Atem brauchen auch alle Hobbysportler für den rund 300 Kilometer langen Ritt von der Hauptstadt der Lombardei über die piemontesische Ebene hinunter an die ligurische Küste. Letzte noch verbliebene Körner rauben die vielen hintereinander folgenden Anstiege auf den finalen 50 Kilometer, darunter klangvolle Namen wie Capo Berta, Poggio und natürlich die Cipressa kurz vor Schluss des Rennens. Mit Wetterkapriolen ist nicht zu rechnen, da der Termin der Veranstaltung Anfang Juni so gewählt ist, dass Schnee und Kälte gänzlich auszuschließen sind.
Flandern-Rundfahrt
Datum: 30. März 2024
Start-Ziel: Oudenaarde- Oudenaarde/Belgien, Oudenaarde-Antwerpen/ alle Belgien (217 km)
Strecke: 75 km, 144 km, 177 km, 242 km
Wer auch einmal nacherleben will, wie es sich für die Profis bei der „Ronde van Vlaanderen“ anfühlt über die Kasseien, die ruppigen Kopfsteinpflasterpassagen zu bolzen sowie die Hellinge, die kurzen giftige Anstiege, hinaufzuklettern, kommt um einen Start nicht herum. Die Mühen lohnen sich aber, denn an den berühmten und rennentscheidenden Anstiegen Oude Kwaremont, Koppenberg und Paterberg stehen auch beim Jedermann-Rennen unglaublich viele Zuschauer, die die Hobbysportler anfeuern. Nach „getaner Arbeit“ lassen sich nur einen Tag später die Profis bei der „Ronde“ angefeuert.
Je nach eigenem Fitnesslevel kann aus vier unterschiedlichen Strecken ausgewählt werden: 75 , 144, 177 und 242 Kilometer. Egal, welche Runde in Angriff genommen wird, die Mühe lohnt sich. Denn an den berühmten und rennentscheidenden Anstiegen Oude Kwaremont, Koppenberg und Paterberg stehen auch beim Jedermann-Rennen unglaublich viele Zuschauer, die die Hobbysportler anfeuern. Wer auch über die berühmte Muur van Geraardsbergen fahren will – es lohnt sich – muss sich für die 177 oder 242 Kilometer lange Strecke einschreiben. Bei allem Spektakel auf der Strecke, die Zieleinfahrt in Oudenaarde ist recht nüchtern. Nach „getaner Arbeit“ werden nur einen Tag später die Profis bei der „Ronde“ angefeuert.
Für die Teilnehmer der Langstrecke, die als einzige in Antwerpen beginnt, gibt es am Renntag frühmorgens einen Shuttlebus von Oudenaarde in die belgische Hafenstadt.
Paris–Roubaix Challenge
Datum: 6. April 2024
Start-Ziel: Roubaix–Roubaix/Frankreich, Busigny–Roubaix/Frankreich (170 km)
Strecken: 70 km, 145 km, 170 km
In die „Hölle des Nordens“ können sich auch leidensfähige und schmerztolerante Hobbysportler wagen. Einen Tag vor dem Profi-Peloton und nur wenige Stunden vor den Frauen und haben sie bei der 12. Austragung dieses Jedermann-Events die Chance, über 54 Kilometer härtestes Kopfsteinpflaster und 19 Sektoren zu „bügeln“. Wer die Erschütterungen auf den Paves mit den klangvolen Namen wie Wald von Arenberg oder Carrefour de l‘Abre minimieren möchte, sollte entweder rechts oder links am Straßenrand fahren oder in der Mitte der Fahrbahn – auf dem Damm. Als Belohnung darf jeder am Ende noch eine Ehrenrunde im berühmten Velodrom in Roubaix drehen.
Wer auf der langen Strecke, die als einzige in Busigny startet, antritt, muss sich allerdings sputen und bis 16 Uhr das Velodrom erreichen, da kurz danach die Siegerin des Profi-Frauenrennens einfährt.
Paris-Roubaix Cyclo
Datum: 5. Mai 2024
Start-Ziel: Roubaix-Roubaix (70 km), Wallers Arenberg-Roubaix (115, 170 km), Bohain En Vermandois-Roubaix (210 km)/ alle Frankreich
Strecken: 70 km, 115 km, 170 km, 210 km
Großer Spaß für vergleichsweise kleines Geld, erwartet die Teilnehmer bei Paris Roubaix Cyclo. Dazu gibt es auch noch zumeist angenehme Temperaturen, wenn der örtliche Radclub VC Roubaix knapp zwei Monate nach dem Profi-Rennen hier die eigene Hölle des Nordens veranstaltet. Vier Strecken stehen zur Auswahl mit 10, 34 oder 58 Kilometer langen Pave-Abschnitten. Allen vier gemein ist die Zieleinfahrt im Velodrom in Roubaix und das Duschen in den legendären Katakomben; ein Genuss in den Teilnehmer der offiziellen „Challenge“ übrigens nicht kommen.
Lüttich-Bastogne-Lüttich
Datum: 20. April 2024
Start-Ziel: Ans – Lüttich/Belgien
Strecken: 66 km/1292 hm, 142 km/2666 hm, 257 km/4498 hm
Wer den ältesten Radklassiker in seiner Jedermann-Version fahren will, muss sich nicht schon Monate im Voraus für einen Start entscheiden. Bis zum Rennmorgen können sich Kurzentschlossen noch vor Ort anmelden und eine der drei Strecken in Angriff nehmen. Die ultimative Herausforderung besteht darin, die gleiche Strecke wie die Profis bei „La Doyenne“ zu fahren. Das wären dann 257 Kilometer und gut ein Dutzend sogenannter Côtes – so der majestätische Name der kurzen, knackigen Anstiege in den belgischen Ardennen. Darunter wohlklingende Namen wie Côte de La Roche-aux-Faucons und natürlich die Côte de La Redoute. Aber auch die beiden anderen Strecke (66 km und 142 km) bieten ausreichend Möglichkeit, die Faszination und Härte die „Achterbahn der Ardennen“ mit ihren legendären Anstiegen zu erleben und zu spüren.
Grand Fondo Il Lombardia
Datum: 13. Oktober 2024
Start-Ziel: Cantù/Italien
Strecke: 109 Kilometer / 1700 Höhenmeter
„Madonna del Ghisallo“ und „Muro di Surmano“. Bei diesen Namen leuchten die Augen der Radsportkenner und Fans wissen längst, worum es geht – die Lombardei-Rundfahrt. Sie ist eine Wallfahrt auf Rädern – für Profis wie für Hobbysportler. Das Rennen der „fallenden Blätter“ ist nicht nur das letzte der fünf Monumente im Radsport, sondern auch ein äußerst attraktives Rennen. Begeisterndes fachkundiges Publikum, das die Profis anfeuert; eine grandiose landschaftliche Kulisse, vorbei am Comer See, hinauf zur Kapelle mit der Madonna, dem Colle Nero und der Mauer von Surmano.
Wesentlich als das Profi-Rennen, aber genauso imposant ist die Jedermann-Version der Lombardei-Rundfahrt. Einen Tag nach den Profis können die Hobbysportler beim Gran Fondo Il Lombardia auf die Strecke gehen und der radsportlichen Pilgerstätte ihre Aufwartung machen. Zwar führt die Strecke mehrfach am lieblichen Comer See vorbei – aber die Abstecher hinauf zur Madonna del Ghisallo und der Muro di Surmano lassen selbst austrainierte Hobbysportler spüren, warum dieses Rennen zu den Monumenten des Radsports gehört. Steile Rampen mit bis zu 27 Prozent Steigung sind keine Seltenheit.
Fotos: LaPresse/RCS, Stefan Rachow
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