8 Flachetappen, 7 Mittelgebirgsetappen, 5 Hochgebirgsetappen sowie 1 Zeitfahren – das ist der Giro d‘ Italia 2026. Der Parcours verspricht bis zum vorletzten Tag spannende Kämpfe um die Top-Positionen in der Gesamtwertung. Vom 8. bis 31. Mai 2026 führt die 109. Austragung des Giro d‘Italia vom Start im bulgarischen Nessebar über 3.459 Kilometer mit rund 50.000 Höhenmetern. bis zum Sprint-Finale nach Rom. Alpecin Cycling hat sich die 21 Etappen angesehen:
1. Etappe | 8. Mai | Nessebar – Burgas |156 km

Der Giro d’Italia 2026 beginnt in Bulgarien. Die erste von drei Etappen startet im historischen Ort Nessebar, einem Badeort am Schwarzen Meer. Der 156 Kilometer lange Tagesabschnitt führt größtenteils am Meer entlang und erreicht nach knapp 40 Kilometern das Ziel in Burgas. Nach einer Bergwertung der vierten Kategorie drehen die Profis noch eine Schleife im Südosten, bevor es auf eine 11,9 Kilometer lange Schlussrunde geht. Da das Terrain flach ist, dürfte das erste Rosa Trikot an einen Sprinter vergeben werden. Einzig der Wind vom Meer könnte die Renndynamik beeinflussen.

2. Etappe | 9. Mai | Burgas – Veliko Tarnovo | 220 km

Die mit 220 Kilometern zweitlängste Etappe der Italien-Rundfahrt startet in Burgas, dem Zielort des ersten Tagesabschnitts. Von dort aus führt sie in nordwestlicher Richtung durch das bulgarische Hauptgebirge. Zur Rennmitte überqueren die Profis zunächst den Byala-Pass und dann den Vratnik-Pass, die beide der dritten Kategorie angehören. Danach führen die nächsten rund 70 Kilometer abfallend in Richtung Ziel.
Knapp 12 Kilometer vor dem Ziel könnten die Sprinter beim Anstieg zum Kloster Ljaskowez Probleme bekommen und abgehängt werden. Der Anstieg der 3. Kategorie ist ca. 3,5 Kilometer lang und durchschnittlich 7,5 Prozent steil. Darunter gibt es einen längeren Abschnitt mit zweistelligen Steigungsprozenten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass am Ende exponierte GC-Fahrer und bergfeste Puncheure den Etappensieg unter sich ausmachen und der Sieger auch das Rosa Trikot übernimmt.

3. Etappe| 10. Mai | Plovdiv – Sofia | 174 km

Der letzte Tag in Bulgarien führt die Profis nach Sofia. Der Start erfolgt allerdings in Plovdiv, das rund 130 Kilometer Luftlinie südöstlich der Hauptstadt liegt. Von der zweitgrößten Stadt Bulgariens verlaufen die ersten rund 60 Kilometer flach, ehe die Straße erst moderat, später dann steil zur einzigen Bergwertung des Tages ansteigt. Der Borovets-Pass (2. Kategorie) auf 1.334 Metern liegt allerdings über 70 Kilometer vom Ziel entfernt, sodass dort abgehängte Sprinter von ihren Teamkollegen wieder ans Hauptfeld herangeführt werden können. Gerechnet wird mit einem Sprint Royal in Sofia – dem letzten Kapitel des Giros auf bulgarischem Boden.

4. Etappe | 12. Mai | Catanzaro – Cosenza | 144 km

Nach dem frühen ersten Ruhetag folgt die erste Etappe auf italienischem Boden in Kalabrien an. Nach dem neutralisierten Start in Catanzaro Lido fahren die Fahrer von der ionischen zur tyrrhenischen Küste. Dort pedalieren sie rund 50 Kilometer am Meer entlang, ehe sie ins Hinterland einbiegen und nach Cozzo Tunno klettern.
Der Anstieg der 2. Kategorie mit einer Länge von 15 Kilometern und rund 5 Prozent Steigung könnte für eine Vorentscheidung im Rennen sorgen. Denn vom mit 942 Metern höchsten Punkt der Etappe in La Crocetta sind es nur noch knapp 40 Kilometer bis ins Ziel nach Cosenza. Liegen die Sprinter oben mit einer Minute und mehr zurück und wird vorne voll gefahren, könnte es ein schwieriges Unterfangen für sie werden, um in Kalabriens Hauptstadt beim Etappensieg mitreinzuhalten.

5. Etappe | 13. Mai | Praia a Mare – Potenza | 204 km

Die Etappe führt vom Küstenort Praia a Mare in die Basilikata und deren Hauptstadt Potenza. Der 204 Kilometer lange Tagesabschnitt ist eine typische Übergangsetappe, was die Länge und grobe Richtung angeht. Der Parcours ist jedoch wellig und wird zum Ende hin auch selektiv.
Nur wenige Kilometer nach dem Start müssen die Fahrer über elf Kilometer hoch nach Prestieri, ein Anstieg der 3. Kategorie. Es folgt ein welliger Mittelteil durch den Nationalpark Pollino, ehe der Anstieg zum kleinen Skigebiet Montagna Grande di Viggiano das Finale einläutet. Zwar ist die Straße nur sechs Kilometer lang, dafür aber durchschnittlich neun Prozent steil und führt auf 1.405 Meter hoch. Die Steigung ist nicht zu selektiv, aber sie genügt, um die Sprinter und das Gros ihrer Helfer abzuhängen. Fraglich ist, ob sie danach noch einmal nach vorne kommen. Die Strecke ist für die nächsten gut 20 Kilometer wellig und führt auf über 1.100 Meter durch die Berge. Erst rund 25 Kilometer vor dem Ziel beginnt eine längere Abfahrt hinunter in Richtung Potenza. Wenn die Fahrer das Zentrum erreichen, könnte eine Welle rund drei Kilometer vor dem Ziel für Drama sorgen.

6. Etappe | 14. Mai | Paestum – Neapel | 161 km

Von der antiken Stadt Paestum am Mittelmeer geht es in die Metropole Neapel. Die fünfte Etappe führt über 161 Kilometer durch Kampanien und scheint wie gemacht für Sprinter. Wäre da nicht ein Hügel, genauer gesagt ein knapp drei Kilometer langer Anstieg der Kategorie 4, der gut sieben Kilometer vor dem Ziel liegt. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Sprinter-Teams ihren Kapitän auf dem finalen Stadtkurs so gut positionieren, dass er den Anstieg im Stadtteil Fuorigrotta vorne im Feld überfährt. Das Ziel liegt wie in den Vorjahren direkt am Meer, dem Golf von Neapel.

7. Etappe | 15. Mai | Formia – Blockhaus | 246 km

Die mit 246 Kilometern längste Bergetappe dieser Italien-Rundfahrt endet mit der ersten echten Bergankunft – in den Abruzzen. Abruzzen. Ziel des 7. Tagesabschnitts ist Blockhaus, ein durch Eddy Merckx bekannt und legendär gewordener Anstieg. Der Start erfolgt in Formia. Nach 135 relativ flachen Kilometern steigt die Straße zur Bergwertung nach Roccaraso an.
Dort wird nach 168,3 Kilometern eine Bergwertung der 2. Kategorie durchgeführt. Über den Passo San Leonardo erreichen die Fahrer nach einer Abfahrt Roccamorice. In dem Abruzzen-Dörfchen beginnt der 13,5 Kilometer lange Anstieg zum auf 1.665 Metern im Bergmassiv Majella gelegenen Blockhaus. Die letzten zehn Kilometer liegen konstant bei über zehn Prozent Steigung. Zuletzt war Jai Hindley 2022 als Erster hier oben.

8. Etappe | 16. Mai | Chieti – Fermo | 159 km

Die 8. Etappe zwischen Chieti und Fermo ist ein Tag für Puncheure – auf den Spuren von Tirreno-Adriatico. Nach einem kurzen topografischen Aufgalopp führen knapp 90 Kilometer zunächst leicht abfallend, dann flach an der Adria in Richtung Fermo. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel verlassen die Profis die Küste und es wird selektiver. Zunächst sind es in den Marken die sogenannten „Muri” nach Montefiore dell’Aso (3. Kategorie) und Monterubbiano (4. Kategorie), dann folgen weitere Wellen, ehe das Finale auf einer 30 Kilometer langen Schleife um den Zielort ausgetragen wird. Der steile Anstieg von Lido di Fermo hoch nach Capodarco (Kategorie 4) sorgt für die nächste Selektion. Nach einer Abfahrt führt der steile Schlussanstieg hinauf ins Stadtzentrum von Fermo (Kategorie 4).

9. Etappe | 17. Mai | Cervia – Corno alle Scale | 184 km

Die letzte Etappe der zweigeteilten ersten Giro-Woche endet mit einer Bergankunft im Apennin. Nur rund eine Autostunde von Bologna entfernt liegt das auf 1.471 Metern gelegene Skigebiet Corno alle Scale, das Ziel des 9. Tagesabschnitts. Der Start erfolgt an der Adria in Cerno. Von dort fährt das Peloton zunächst in grobe Richtung Westen über Bologna und biegt dann in südwestlicher Richtung in die Berge ab.
Der erste Anstieg nach rund 156 Kilometern ist der Anstieg nach Querciola – ein Anstieg der 3. Kategorie mit einer Länge von gut 11 Kilometern. Nach einer Senke beginnt sofort die Schlussteigung zum Rifugio Cavone im Skigebiet Corno alle Scale. Der 12 Kilometer lange Schlussanstieg (1. Kategorie) besteht aus abwechselnd steilen Rampen und leichteren Abschnitten.

10. Etappe | 19.Mai | Viareggio – Massa | 40,2 km / EZF

Das einzige Zeitfahren dieses Giro d’Italia ist topfeben. Kein Wunder, denn der 40,2 Kilometer lange Kampf gegen die Uhr führt am Meer entlang. Höher als 21 Meter über Normalnull kommen die Profis auf ihrem Weg zwischen Viareggio und Massa nicht.
Die einzigen Schwierigkeiten sind die Richtungswechsel auf den ersten zehn Kilometern rund um Viareggio und Torre del Lago Puccini. Nach der ersten Zwischenzeit folgt eine lange, gerade Passage an der Küste entlang, auf der je nach Windstärke und -richtung Geschwindigkeiten von über 60 km/h erzielt werden können.

11. Etappe | 20. Mai | Porcari – Chiavari | 178 km

Die bergfesteren Ausreißer werden sich diesen Tag markiert haben, denn die Strecke ist geradezu prädestiniert für eine Flucht. Der 178 Kilometer lange Teilabschnitt startet in Porcari in der Toskana. Die ersten rund 100 Kilometer führen über Massa, Carrara und La Spezia und verlaufen flach am Meer entlang in Richtung Nordwesten. Danach führt die Strecke aufwärts durch Cinque Terre. Zunächst geht es hoch zum Passo del Termine (Kategorie 3), ehe nach einer Abfahrt an die Küste mit dem Colle di Gualtarola die Höchstschwierigkeit des Tages auf die Profis wartet.
Über knapp 10 Kilometer erklimmen die Fahrer den Anstieg der zweiten Kategorie, in dessen Folge eine längere, nicht allzu steile Abfahrt nach Sestri Levante hinunterführt. Das Ziel am Meer schon fast vor Augen, müssen die Profis noch einmal abbiegen, um hoch nach San Bartolomeo zu fahren. Es folgt ein sechs Kilometer langer Anstieg der 3. Kategorie. Von dort oben verlaufen die finalen neun Kilometer zunächst bergab, dann flach zum Ziel an der Küste Liguriens.

12. Etappe | 21. Mai | Imperia – Novi Ligure | 177 km

Die 12. Etappe beginnt, wie die elfte geendet hat. Mit einem Blick aufs Meer. Von Imperia am Ligurischen Meer aus führt der zwölfte Tagesabschnitt über 177 Kilometer nach Novi Ligure. Eigentlich eine Möglichkeit für die Sprinter, sofern sie sich an den zwei Anstiegen der 3. Kategorie – Colle Giovo und Bric Berton – schadlos halten. Von der letzten der beiden Bergwertungen aus sind es über 55 Kilometer bis ins Ziel, sodass dies durchaus möglich ist. Zudem ist die Anfahrt nach Novi Ligure schnell. Ein Überraschungsmoment könnte der Wind in der Po-Ebene sein, wenn er von der Seite bläst.

13. Etappe | 22. Mai | Alessandria – Verbania | 186 km

Von Alessandria aus macht sich das Peloton in Richtung Norden auf den Weg, um nach über 201 Kilometern das Ziel in Verbania im Piemont zu erreichen. Dies ist die letzte Chance für Ausreißer in der zweiten Giro-Woche, denn danach folgen vor dem Ruhetag nur noch eine Bergankunft und eine Flachetappe. Aufgrund des anspruchsvollen Finales rund 25 Kilometer vor dem Ziel am Lago Maggiore werden die Sprinterteams genau überlegen, ob sie das Rennen kontrollieren wollen. Tendenziell werden sie dies eher nicht tun, sodass sich die Ausreißer hoch nach Bieno (4. Kategorie) und Ungiasca (3. Kategorie) attackieren werden. Gerade am letzten Anstieg nach Ungiasca mit Passagen von über 10 Prozent Steigung könnte die Entscheidung fallen.

14. Etappe | 23. Mai | Aosta – Pila | 133 km

Kurz, aber brutal. Über 4.000 Höhenmeter verteilt auf 133 Kilometer – das sind die harten Fakten der 14. Giro-Etappe. Sie führt von Aosta zur Bergankunft nach Pila. Im Verlauf dieses Tagesabschnitts müssen die Fahrer fünf Anstiege erklimmen. Die Klettertour beginnt bereits wenige Kilometer nach dem Start. Über 18 Kilometer steigt die Straße hoch nach Saint-Barthélémy an. Es folgt eine ebenso lange Abfahrt und ein kurzes, zehn Kilometer langes Flachstück zurück nach Aosta. Im Übrigen das einzige echte im Verlauf dieser Etappe.
Danach steigt die Straße wieder an, zunächst gemäßigt, ehe dann der kurze, aber steile Anstieg der Kategorie 3 nach Douas folgt. Dan gelangen die Fahrer in dieser Aosta-Achterbahn wieder ins Tal – nach Sarre. Dort beginnt ein zweigeteilter Aufstieg. Zunächst geht es über acht Kilometer nach Lin Noir (1. Kategorie). Nach einer leichten Zwischenabfahrt wird der Anstieg hoch nach Verrogne (3. Kategorie) auf 1.587 Meter in Angriff genommen. Der Parcours führt bergab für über 20 Kilometer ins Aostatal und verläuft wellig weiter nach Gressan. Erstmals in der Geschichte des Giro beginnt die Erstürmung von Pila aus dieser Richtung. Die finalen 16,5 Kilometer führen bergauf ins Ziel, dem Skigebiet Pila auf 1.793 Metern Höhe.

15. Etappe | 24. Mai | Voghera – Mailand | 136 km

Die wohl letzte Chance für die Sprinter vor Rom bietet sich am Ende der zweiten Giro-Woche. Beinahe tellerflache 136 Kilometer führen von Voghera nach Mailand durch die Lombardei. Mailand wird übrigens nach weniger als 100 Kilometern erreicht. Dort biegen die Fahrer auf einen zehn Kilometer langen Stadtkurs ein, den sie vier Mal absolvieren müssen, ehe der Sieger feststeht.

16. Etappe | 26. Mai | Bellinzona – Cari | 113 km

Nach dem letzten Ruhetag unternimmt der Giro einen Abstecher in die Schweiz. Die komplette 16. Etappe führt durchs Tessin. Von Bellinzona zur Bergankunft nach Carì – 113,8 Kilometer mit rund 3.000 Höhenmetern. Knapp 30 Kilometer nach dem Start biegen die Fahrer in eine 22 Kilometer lange Runde ein, auf der sie die Anstiege nach Torre und Lentica bewältigen müssen.
Nach zwei Runden führt die Strecke weiter in Richtung Norden durchs Tessin. Ab Bodio – rund 20 Kilometer vor dem Ziel – steigt die Straße zunächst leicht an. In Faido beginnt dann der elf Kilometer lange Kategorie-1-Anstieg ins Skigebiet Cari auf 1.644 Meter. Aufgrund des anspruchsvollen Mittelteils mit den zwei Runden könnten bergstarke Ausreißer an diesem Tag die Nase vorn haben. Die GC-Favoriten werden sich jedoch erst am Schlussanstieg zeigen, ohne ihre Kräfte für die letzten schweren Etappen zu verpulvern.

17. Etappe | 27. Mai | Cassano d’Adda – Andalo | 200 km

Die letzte von insgesamt vier Etappen mit einer Länge von über 200 Kilometern führt die Profis aus der Lombardei nach Südtirol. Die Strecke von Cassano d’Adda nach Andalo führt größtenteils stetig bergauf – von 150 Metern über dem Meeresspiegel am Start bis auf 1.010 Meter im Ziel.
Dazwischen sind immer wieder kleinere Anstiege zu bewältigen, mal kategorisiert wie der Passo del Termine und Cocca di Lodrino (beide 3. Kategorie), mal unkategorisiert. Die letzten 30 Kilometer sind noch einmal besonders kräftezehrend und führen mit einem kurzen, nicht geschlossenen Loop um Andalo. Sie enden mit einer Mini-Bergankunft und einer gut fünf Kilometer langen Schlusssteigung der dritten Kategorie in Andalo, das im Schatten der Brenta-Gruppe liegt.

18. Etappe | 28. Mai | Fai della Paganella – Pieve di Soligo | 167 km

Nicht weit von Trient entfernt, startet die 18. Etappe des Giro in Fai della Paganella. Der hügelige Tagesabschnitt führt nach Osten ins Ziel nach Pieve di Soligo, unweit der Belluneser Alpen. Wäre die Etappe in der ersten Giro-Woche, könnte man davon ausgehen, dass die Sprinter-Teams das Rennen kontrollieren würden. Doch davon ist am Ende einer dreiwöchigen Rundfahrt nicht auszugehen.
Zumal der Anstieg nach Civezzano hinter Trento schon zu einer Zäsur führen könnte und das ideale Sprungbrett für eine Fluchtgruppe darstellt. Im weiteren Verlauf führt der Parcours über welliges Terrain, das auf den finalen 40 Kilometern noch anspruchsvoller wird. Besonders die berühmte Muro di Ca‘ del Poggio (Kategorie 4) rund zehn Kilometer vor dem Ziel könnte die Entscheidung um den Etappensieg aus der Fluchtgruppe heraus bringen. Insgesamt acht Mal war die Mauer in den vergangenen knapp 20 Jahren Teil einer Giro-Etappe.

19. Etappe | 29. Mai | Feltre – Alleghe (Piani di Pezzè) | 151 km

Die Königsetappe des Giro d’Italia führt über 151 km durch die Dolomiten und beinhaltet 5.000 Höhenmeter. Ein weiteres Highlight dieses Tagesabschnitts ist die Erklimmung der Cima Coppi, dem höchsten Punkt der Italien-Rundfahrt. 2026 ist dies der Passo Giau mit 2.236 Metern.
Der Start erfolgt in Feltre. Nach rund 40 Kilometern beginnt eine Berg- und Talfahrt bis ins Ziel. Lediglich die letzten fünf Kilometer sind flach. Den Anfang macht der Passo Duran (1. Kategorie). Dann folgt die Forcella Staulanza, die über die steile Coi-Seite mit Rampen von bis zu 19 Prozent führt. 50 Kilometer vor dem Ziel folgt das Highlight, der Passo Giau, dem sich nach kurzer Anfahrt der Falzaregopass (2. Kategorie) anschließt. Von Alleghe folgt dann der kurze Finalanstieg hoch zum Skigebiet Piani di Pezzè mit einer Länge von fünf Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von zehn Prozent. 10 Prozent Steigung und Rampen von 15 Prozent.

20. Etappe | 30. Mai | Gemona del Friuli – Piancavallo | 199 km

Die letzte Bergetappe des Giro d’Italia startet in Gemona del Friuli. Zunächst durchquert sie das Epizentrum des schweren Erdbebens in Friaul von 1976, dann nimmt sie Fahrt in Richtung Gebirge auf. Im Finale – auf den letzten 70 Kilometern – müssen die Profis gleich zwei Mal hoch nach Piancavallo ins Skigebiet. Der Anstieg der 1. Kategorie ist im Roadbook nach 132 Kilometern verzeichnet. Nach einer Schleife über den Lago di Barcis erreichen die Fahrer wieder Aviano. Dann beginnt die bereits erwähnte Finalsteigung über 14,4 Kilometer hinauf ins Skigebiet auf 1.290 Meter. Auch wenn die Etappe zunächst wenig spektakulär aussieht, kann die Teamstärke in Richtung Schlussteigung beziehungsweise im Flachstück entscheidend sein. Wer hier auf eine Relaisstation, also Helfer, zurückgreifen kann, kann nochmal richtig Boden gutmachen.
P. S.: Marco Pantani gewann diese Etappe 1998, bevor er den Giro d’Italia für sich entschied.

21. Etappe | 31. Mai | Rom – Rom | 131 km

Die Schlussetappe folgt dem bewährten Drehbuch vergangener Austragungen. Nach dem Start im modernen römischen Stadtviertel EUR verlassen die Fahrer die italienische Hauptstadt und fahren in südwestlicher Richtung an die Küste nach Ostia. Auf gleichem Weg fahren sie dann zurück ins Zentrum der Heiligen Stadt. Dort drehen sie anschließend acht Runden auf dem 9,5 Kilometer langen Innenstadtkurs inmitten historischer Kulisse. Ähnlich wie bei der Champs-Élysées-Etappe der Frankreich-Rundfahrt ist dies zunächst eine Tour d’Honneur, das bekannte Schaulaufen für die Medien, ehe auf dem Stadtkurs die „Zügel angezogen werden” und die Pferdestärken eine Rolle spielen. Für die Sprinter ist Rom ein Prestigeziel, die Arbeit der Züge ist enorm wichtig. Letztendlich entscheidet jedoch, wer noch die frischesten Beine und den besten Kick hat.

Grafiken & Karten: © RCS Sport