Start Profi-Sport Tadej Pogačar gewinnt die Flandern-Rundfahrt 2025

Tadej Pogačar gewinnt die Flandern-Rundfahrt 2025

Übersicht

Rad-Weltmeister Tadej Pogačar siegte als Solist bei der 109. Flandern-Rundfahrt. Der Slowene vom UAE Team Emirates-XRG attackierte bei der dritten und letzten Überquerung des Oude Kwaremont rund 25 Kilometer vor Ziel aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe und konnte sich schnell absetzen. Im Ziel in Oudenaarde nach 268,9 Kilometern hatte er einen Vorsprung auf das Quartett von rund einer Minute. Den Sprint der Verfolger um Rang zwei gewann Mads Pedersen (Lidl-Trek) vor Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Wout van Aert (Visma | Lease a Bike). Fünfter wurde Jasper Stuyven (Lidl-Trek).

Ronde-Sieger Tadej Pogačar im Interview

Für Tadej Pogačar war es nach 2023 der zweite Sieg bei der Ronde van Vlaanderen. Im Ziel sagte Pogačar: „Natürlich war es heute mein Ziel zu gewinnen. Aber das noch einmal zu schaffen, ist super schwierig. Ich bin so stolz auf mein Team. Wir heute viel Pech und haben es trotzdem geschafft. Am Ende ist alles gut gegangen und ich bin so unglaublich stolz und glücklich, dass ich dieses Rennen im Regenbogentrikot gewinnen kann.“
„Der Plan war am Oude Kwaremont loszufahren … Wir sind dem Plan gefolgt, auch wenn wir viele Stürze im Team hatten. Wir haben nie aufgegeben und viele unserer Fahrer sind zurückgekommen und haben Rückschläge weggesteckt, haben unglaubliches geleistet und sind über sich hinausgewachsen, damit der Plan aufgeht.“

So verlief die Flandern-Rundfahrt 2025

Wegen des starken Gegenwindes dauerte es rund 40 Kilometer, bis sich eine Gruppe bildete. Mit dabei: Victor Vercouille (Flanders-Baloise), Alessandro Romele (XDS Astana). Elmar Reinders (Jayco AlUla), Rory Townsend (Q36.5), Marco Haller (Tudor), Connor Swift (Ineos Grenadiers), Timo Roosen und Sean Flynn (beide Picnic-PostNL). Schnell konnten die acht Fahrer einen Vorsprung von über einer Minute herausfahren. Dahinter versuchten Jens Reynders (Wagner-Bazin WB) und Max Walker (EF Education-EasyPost) nach vorne zu springen. Allerdings ohne Erfolg.

Ebenso erfolglos waren die beiden Angriffe von Arkea Samsic, die während einer Pinkelpause ihr Heil im Windschatten suchten.

Nach gut 80 Kilometern hatten die Ausreißer vier Minuten Vorsprung. Im Peloton übernahmen Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates-XRG) und Silvan Dillier (Alpecin-Deceuninck) die Nachführarbeit.

Sturz von Mathieu van der Poel

Alles schien in Ordnung, bis es rund 120 Kilometer vor dem Ziel zu einem schweren Sturz kam. Zu Boden gingen waren unter anderem John Degenkolb (Picnic-PostNL), Jonathan Narvaez (UAE Team Emirates-XRG), Tim Wellens (UAE Team Emirates-XRG), Xando Meurisse, Edward Planckaert und auch Mathieu van der Poel. Während Degenkolb und Narvaez das Rennen aufgeben mussten, wurde van der Poel von seinen Teamkollegen zurückgebracht.

Am Eikenberg kam van der Poel mit Hilfe von Edward Planckaert wieder ans Ende des Pelotons. Vorne beschleunigten derweil Jonas Abrahamsen (Uno-X) und Tiesj Benoot (Visma | Lease a Bike) kurzzeitig. Durch diese Tempoverschärfung sank der Vorsprung der Spitzengruppe auf unter drei Minuten.

Starke Verfolgergruppe mit Küng und Ganna

Kurz nach dem Gipfel bildete sich eine Gruppe mit Stefan Küng (Groupama-FDJ), Tiesj Benoot (Visma | Lease a Bike), Davide Ballerini (XDS Astana) und Vito Braet (Intermarché-Wanty).

Hinter der Gruppe um Benoot bildete sich ein weiteres starkes Quartett. Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Matteo Trentin (Tudor), Daan Hoole (Lidl-Trek) und Quinten Hermans (Alpecin-Deceuninck). 93 Kilometer vor Ziel vereinten sich die beiden Verfolgerquartetts. Und sieben Kilometer später erreichten diese acht Fahrer die inzwischen auf sechs Profis geschrumpfte Spitzengruppe. Nun waren 14 Fahrer vorne.

Tadej Pogačar machte da Rennen schwer und attackierte unermüdlich

Bei der Einfahrt in den Oude Kwaremont rund 65 Kilometer vor dem Ziel hatten die Verfolger – also das Hauptfeld – noch knapp 50 Sekunden Rückstand auf die Spitze.
Nach Vorarbeit von Florian Vermeersch (UAE Team Emirates-XRG) attackierte Tadej Pogacar. Matteo Jorgenson und Wout van Aert (beide Visma | Lease a Bike) konnten sich direkt an seinem Rad halten. Van der Poel kam von weiter hinten und konnte Mads Pedersen „mitnehmen“.
Vorne zerfiel derweil die Spitzengruppe. Oben hatte die Gruppe Pogacar noch 26 Sekunden Rückstand auf Küng, Ganna und Co.

Wenige Kilometer später, am Anstieg zum Paterberg, schlossen Teile des Feldes wieder zu Pogi & Co. auf. Doch nicht für lange. Zu Beginn des Paterbergs attackierte van der Poel, nur Pogacar konnte folgen. In der Folge konnte Pedersen aufschließen, auch van Aert und Jorgenson kamen mit Pedersens Teamkollegen Jasper Stuyven im Schlepptau zurück.
In der Folge konnten auch Arjen Livyns, Nelson Powless (EF Education-EasyPost) und Yevgeniy Fedorov (XDS Astana) aufschließen.

Am Koppenberg beschleunigte Pogacar. Nur van der Poel und Pedersen folgten. Oben kurz vor der Kuppe musste Pedersen abreißen lassen. Die Neue Situation an der Spitze. Ein Trio mit Benoot, Ballerini und Küng. Dahinter in Sichtweite ein Quartett mit Pogacar, van der Poel, Ganna und Trentin.

Van der Poel und Pogačar an der Spitze

42 Kilometer vor dem Ziel kam es zum Zusammenschluss dieser beiden Gruppen. Wenig später kamen Pedersen, Stuyven, Hoole, Jorgenson, van Aert und Haller hinzu.

Es gab immer wieder Attacken wie die von Pogacar am Steenbeekdries. Der Slowene machte das Rennen weiterhin schwer. Am Taaienberg ging er erneut in die Offensive. Wie immer konnten nur van der Poel und mit etwas Mühe Mads Pedersen folgen.

In der Verfolgung dann van Aert, Stuyven, Küng, Jorgenson und Benoot. Bis zum Oude Kruisberg lief alles wieder zusammen. Dann griff Pogacar erneut an, diesmal konnte nur van der Poel folgen.
Auf dem Hotond hatten die beiden 15 Sekunden Vorsprung auf Pedersen, Stuyven und Van Aert. Doch die drei schlossen in Richtung Kwaremont wieder auf.

Entscheidender Angriff von Tadej Pogačar am Oude Kwaremont

Noch vor dem Kopfsteinpflaster des Oude Kwaremont griff van Aert an, wurde aber schnell wieder eingeholt. Pogacar griff erneut an und konnte sich diesmal alleine absetzen. Zunächst sah es so aus, als könne van der Poel mithalten, doch er musste den Weltmeister ziehen lassen.

Am „Gipfel“ des Oude Kwaremont hatte er 12 Sekunden Vorsprung auf van der Poel, van Aert, Pedersen und Stuyven. In der Folge konnte er den Abstand zu seinen Verfolgern weiter vergrößern. Am Gipfel des Paterbergs waren es bereits 24 Sekunden.

Auf den verbleibenden Kilometern bis zum Ziel in Oudenaarde baute Pogi“ seinen Vorsprung weiter aus. Den Verfolgern war schnell klar, dass es nur noch um den Sprint um Platz zwei gehen würde, den Mads Pedersen vor Mathieu van der Poel gewann.

Mathieu van der Poel im Interview nach dem Rennen

„Natürlich ist es nie schön, einen zu stürzen. Aber ich denke, wir hatten bei dem Unfall Glück. Wir sind als Team gut davongekommen. Aber trotzdem ist es natürlich ideal. Ich war dadurch sehr früh am Limit. Danach habe ich alles gegeben, was ich konnte.

Dass ich es trotzdem aufs Podium geschafft habe, verdanke ich meiner Erfahrung und Willenskraft. Tadej war einfach der Stärkste. Wer zuerst oben auf dem Kwaremont ist, ist normalerweise der Stärkste, also ja. Heute war es klar.“