Start Profi-Sport 1. Etappe Tour de France 2025: Jasper Philipsen sprintet in Lille zum Sieg und in Gelb

1. Etappe Tour de France 2025: Jasper Philipsen sprintet in Lille zum Sieg und in Gelb

Übersicht

Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) hat die 1. Etappe der Tour de France 2025 in Lille gewonnen. Der Belgier siegte im Sprint einer rund 35-köpfigen Gruppe, die sich rund 17 Kilometer vor Ziel auf der Windkante gebildet hatte. Zweiter wurde Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) vor Soren Waerenskjold (Uno-X Mobility). Durch den Sieg übernahm Philipsen auch die Führung in der Gesamtwertung und darf das Gelbe Trikot tragen. In dieser ersten Gruppe waren auch Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG) und Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) vertreten. Das Peloton mit Fahrern wie Remco Evenepoel und Primoz Roglic folgte mit einem Rückstand von 39 Sekunden.

So verlief die 1. Etappe der Tour de France 2025

Kaum hatte Tour-Direktor Christian Prudhomme die Flagge gesenkt und das Rennen freigegeben, begann der Kampf um die Gruppe. Mattéo Vercher (TotalEnergies) sprintete sofort los. Ihm folgten Bruno Armirail (Decathlon-AG2R La Mondiale) und Jonas Rutsch (Intermarché-Wanty). Auch Mathis Le Berre (Arkéa-B&B Hotels) und Benjamin Thomas (Cofidis) konnten binnen Sekunden aufschließen. Das Feld fuhr breit und ließ die Ausreißer ziehen. Die Gruppe des Tages war komplett.

Die fünf Ausreißer – vier Franzosen und ein Deutscher – konnten ihren Vorsprung schnell ausbauen. Erst nach einer Minute, dann nach mehr als zwei Minuten stieg das Peloton so richtig in die Nachführarbeit ein. Das Team Alpecin-Deceuninck übernahm die Verantwortung und wurde dabei von Quinn Simmons (Lidl-Trek) unterstützt.

Wie erwartet war die erste Bergankunft an der Côte de Notre-Dame-de-Lorette hart umkämpft und wurde von Benjamin Thomas gewonnen. Das Feld kam mit einem Rückstand von 2:20 Minuten über den Anstieg.

Zu Beginn der zweiten Rennstunde kamen die Teams der Klassementfahrer nach vorne, um ihre Leader für mögliche Windkantensituationen zu positionieren. Dadurch sank nicht nur der Vorsprung der Ausreißer auf rund eine Minute, es kam auch zu Stürzen, von denen unter anderem Thibau Nys (Lidl-Trek) und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) betroffen waren.

Aufgrund des hohen Tempos im Feld wurden die Ausreißer bereits 105 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich hinter dem Feld eine Gruppe von acht Fahrern mit einem Rückstand von rund 40 Sekunden. Mit dabei waren Mauro Schmid und Luke Plapp (beide Team Jayco AlUla), Lenny Martinez (Bahrain Victorious), Louis Barré (Intermarché-Wanty), Frank Van den Broek (Team Picnic PostNL), Florian Lipowitz (Team Red Bull-Bora-Hansgrohe), Thibau Nys ( Lidl-Trek) und Stefan Bissegger (Decathlon-AG2R La Mondiale).

Aufgrund der neuen Situation kam es zum Zwischensprint des kompletten Pelotons, den Jonathan Milan (Lidl-Trek) gewann.

Nach dem Zwischensprint kehrte Ruhe ins Peloton ein, abgehängte Fahrer fanden wieder Anschluss und Mattéo Vercher (TotalEnergies) startete einen neuen Angriff. Der Franzose, der bereits in der ersten Ausreißergruppe des Tages vertreten war, konnte schnell einen Vorsprung von einer halben Minute herausfahren. Sein ehemaliger Fluchtgefährte Benjamin Thomas setzte nach, sodass schließlich ein Duo an der Spitze fuhr.

Sturz an der Bergwertung beim Mont Cassel

Diese kämpften dann auch um die Bergwertung am Mont Cassel (4. Kategorie) unter sich. Thomas gewann, stürzte dann aber auf dem Kopfsteinpflaster und riss Vercher mit herunter.

Dadurch übernahm das Peloton wieder die Spitze und Soudal-Quick Step gab vorne an der Spitze Vollgas, sodass das Rennen explodierte. Einige Kletterer, darunter Adam und Simon Yates, fielen zurück. Doch das Rennen beruhigte sich wieder und die meisten Fahrer holten auf.
In dieser Phase gab Filippo Ganna als erster Fahrer bei dieser 112. Frankreich-Rundfahrt das Rennen auf. Die Folgen seines Sturzes waren zu stark. Gleiches galt auch für Stefan Bissegger, der ebenfalls gestürzt war.

Das Feld kam dann geschlossen zur dritten und letzten Bergwertung Côte de Noir (4. Kategorie). Hier schob Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) als Erster das Rad über die Linie und sicherte sich einen Punkt.

Windkante wenige Kilometer vor dem Ziel

Rund 17 Kilometer vor dem Ziel riss das Feld auf der Windkante auseinander. Vorne bildete sich eine Gruppe von 30 bis 40 Fahrern. Dazu gehörten Fahrer wie Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG), Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike), Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Biniam Girmay (Intermarché-Wanty). Das Peloton dahinter hatte einen Rückstand von über 20 Sekunden und umfasste Top-Fahrer wie Primož Roglič (Red Bull-Bora-Hansgrohe), Remco Evenepoel und Tim Merlier (beide Soudal-Quick-Step) sowie Jonathan Milan (Lidl-Trek). Zehn Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen den Gruppen mehr als 30 Sekunden – Tendenz steigend.

Rund vier Kilometer vor dem Ziel kam es in der vorderen Gruppe zu einem Sturz. Ben O’Connor (Jayco AlUla) und Marijn van den Berg (EF Education-EasyPost) stürzten. Kaden Groves konnte gerade noch ausweichen.

Alpecin-Deceuninck fuhr den Sprint von der Spitze. Erst mit Jonas Rickaert , dann übernahm Mathieu van der Poel und schließlich war Kaden Groves der letzte Mann vor Jasper Philipsen. Pascal Ackermann eröffnete den Sprint, doch Philipsen war schnell auf gleicher Höhe und siegte letztendlich souverän. Der Belgier sicherte sich mit diesem Erfolg auch das Gelbe Trikot. Für Philipsen ist dies sein zehnter Tour de France-Etappensieg.

Etappensieger Jasper Philipsen im Interview

„Es ist unglaublich. Deshalb mussten wir uns hundertprozentig konzentrieren. Alle sind super gefahren. Es war eine Riesenchance, und wir haben sie genutzt. Wir waren den ganzen Tag da, denn es war heute sehr nervös. Es musste unser Tag sein. Wir mussten vorne sein und wir waren vorne, als es brach. Dann haben wir unsere Kraft genutzt und waren da. So konnten wir es zu Ende bringen“, sagte Philipsen direkt nach seinem Sieg.

„Natürlich wusste ich, dass ich gute Beine habe, aber auf den letzten zwei Kilometern, mit all den Zuschauern und Menschen, bekam ich eine Gänsehaut. Ich wusste, dass wir es so machen mussten. Wir haben den ganzen Tag an der Spitze gekämpft, und das Team hat gut abgeschnitten. Es war viel Stress für wenig, aber auf den letzten 15 Kilometern ging es dann auf. Alle im Team sind so gut, deshalb hatten wir so gute Chancen. Ich bin froh, dass wir diese Chance genutzt haben, so der Alpecin-Deceuninck Sprinter weiter.

Ergebnisse der 1. Etappe Tour de France 2025

Tageswertung

1. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck)
2. Biniam Girmay (Intermarché-Wanty)
3. Soren Waerenskjold (Uno-X Mobility)

Gelbes Trikot | Gesamtwertung

1. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck)
2. Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) + 4 Sekunden
3. Soren Waerenskjold (Uno-X Mobility) + 6 Sekunden

Weißes Trikot | Nachwuchswertung
1. Biniam Girmay (Intermarché-Wanty)
2. Soren Waerenskjold (Uno-X Mobility) + 2 Sekunden
3.Paul Penhoët (Groupama – FDJ) + 4 Sekunden

Grünes Trikot | Punktewertung
1. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) 63 Punkte
2. Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) 45 Punkte
3. Anthony Turgis (TotalEnergies) 26 Punkte

Gepunktetes Trikot | Bergwertung
1. Benjamin Thomas (Cofidis) 2 Punkte
2. Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) 1 Punkt
3.

Fotos: Photonews.be