Vorschau World Tour-Rennen: Polen-Rundfahrt 2024
Vom 12. bis 18. August findet die Polen-Rundfahrt statt. Das World Tour-Etappen-Rennen führt über insgesamt sieben Etappen und knapp 1.050 Kilometer.
Starkes Starterfeld bei der Tour of Poland
Obwohl die Polen-Rundfahrt mit der Vuelta a Espana, die am 17. August startet, kollidiert, so haben es die Veranstalter Czeslaw Lang geschafft, ein hochkarätiges Fahrerfeld an den Start dieses World Tour-Etappenrennen zu bringen. Allen voran der Zweite der Tour de France 2024 Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike). Der Däne fuhr hier 2019 seinen ersten Profi-Sieg überhaupt ein, als er die 6. Etappe gewann. Herausgefordert wird Vingegaard unter anderem von Rafał Majka (UAE Team Emirates) , einem de Edelhelfer von Tadej Pogacar. Majka hat seine Heimat-Rundfahrt 2014 gewonnen und hier insgesamt drei Etappensiege eingefahren, zuletzt im vergangenen Jahr. Ebenfalls am Start steht Vorjahrssieger Matej Mohorič (Bahrain-Victorious) sowie sein Teamkollege Pello Bilbao, aber auch Romain Bardet (Team dsm-firmenich PostNL= auf seiner Abschieds-Tour.
Auch viele starke Sprinter werden in Polen erwartet. Kein Wunder, gibt es doch bei der drei Wochen lang dauernden Spanien-Rundfahrt „gefühlt“ weniger Chancen für die schnellen Männer als während der einen Woche in Polen.
Angeführt wird die Sprinter-Fraktion von Tim Merlier (Soudal-Quick Step) und Olav Koji (Visma-Lease a Bike). Dazu kommen noch endschnele Männer wie Alberto Dainese (Tudor) und Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale Team), so dass die Flachetappen heiß umkämpft sein werden.
Veränderte Funkkommunikation bei der Polen-Rundfahrt 2024
Eine Besonderheit soll es bei der 81. Polen-Rundfahrt ebenfalls geben, was die Kommunikation via Funk zwischen den Sportlichen Leitern und Fahren betrifft. Auf der Auf der 3. Etappe (Wałbrzych –Duszniki-Zdrój) und der 4. Etappe (Kudowa-Zdrój – Prudnik) werden nur zwei Fahrer pro Team mit Funkgeräten ausgestattet. Die Auswahl wird von jedem Sportdirektor getroffen. Auf der 5. Etappe (Kattowitz – Kattowitz) wird kein Fahrer mit Funk fahren.
1. Etappe | 12. August | Breslau – Karpacz | 156,1 km
Gleich am ersten Tag der 81. Polen-Rundfahrt müssen die Anwärter auf den Gesamtsieg achtsam sein. Denn die hügelige Etappe mit dem Star in Breslau endet mit einer Bergankunft. Hoch nach Karpacz führt ein rund drei Kilometer langer Anstieg mit Abschnitten von über zehn Prozent.
2. Etappe | 13. August | Mysłakowice – Karpacz | 15,4 km
Ein Deja-Vu werden die Profis an Tag zwei haben. Denn das Finale des Zeitfahrens führt sie auf den Schlussanstieg der der ersten Etappe hoch nach Carpaz. Nach einer flacheren ersten Hälfte steigt die Strecke zum Ziel hin immer weiter an und es wird entscheidend sein, wie gut die Faher pacen, um eine Top-Zeit nach 15,4 Kilometern zu erzielen.
3. Etappe | 14. August | Wałbrzych – Duszniki-Zdrój | 156,5 km
Ein ständiges Auf und Ab erwartet die Fahrer auf dem Weg von Walbrzych nach Duszniki-Zdrój. Zwar gibt es auf den 155,5 Kilometer nur 4 Anstiege der zweiten Kategorie, aber mindestens genauso viele kürzere, aber nicht weniger kräfteraubenden Hügel sowie ein punchy Finale. Zumal der Anstieg nach Karlow bei seiner zweiten Überfahrt rund 16 Kilometer vor Ziel nicht mehr kategorisiert ist. Mit einer Länge von s7 Kilometer bei einer durchschnittlichen Steigung von 5 Prozent kann für eine Zäsur sorgen. Nach einer kurzen Fahrt auf einem Plateau folgt eine schnelle Abfahrt, ehe die Etappe zum Ende wieder berghoch führt. Kurz, aber knackig müssen die Fahrer auf dem finalen Kilometer für rund 400 Meter eine Rampe mit einer Steigung von knapp 15 Prozent hochklettern, ehe die Straße zum Ziel hin die letzten 200 Meter leicht bergab führt.
4. Etappe | 15. August | Kudowa-Zdrój – Prudnik | 195,3 km
Ein Tag für die Sprinter, auch wenn der Etappenverlauf zunächst nicht so erscheint. Vom Start weg aus Kudowa-Zdrój müssen die Fahrer erst einmal 6,8 Kilometer mit einer Steigung von 5,2 Prozent hoch-. Ideal für die Fluchtgruppe des Tages. Auch bei Rennkilometer 76,8 muss noch ein letztes Mal an diesem Tag geklettert werden – hoch zum Anstieg der zweite Kategorie Przelecz Jaworowa. Nach der Anfahrt verläuft das Rennen aber die restlichen mehr als 100 Kilometer im wesentlich flach ins Ziel nach Prudnik.
5. Etappe | 16. August | Kattowitz – Kattowitz | 187,6 km
Es wird kein ganz einfacher Tag für die Sprinter auf ihrer 187,3 Kilometer lange Runde mit Start und Ziel in Kattowitz. Denn der Parcours verläuft größtenteils wellig, was sich am Ende auf 1.500 Höhenmeter summiert. Trotzdem rechnen alle Experten mit einer Sprintentscheidung in der Hauptstadt Schlesiens.
6. Etappe | 17. August | Wadowice – Bukowina | 183,2 km
Die Königsetappe der Polen-Rundfahrt endet mit einer Bergankunft in Bukowina Tatrzańska. Um aber überhaupt dorthin zu gelangen, muss das Peloton nach dem Start in Wadowice, dem Geburtsort von Papst Johannes Paul II, weitere drei kategorisierte Anstiege erklimmen. Die Sciana Bukovina gleich zwei Mal, 60 sowie 12 Kilometer vor Ziel, und die Sciana Harnas, rund 46 Kilometer vor Ziel. Nach dem die Profis Sciana Bukovina zum zweiten Mal überwunden haben folgt ein Plateau, ehe es in eine schnelle Abfahrt hineingeht an deren Ende der Schlussanstieg beginnt. Dieser ist rund 4 Kilometer lang ist und eine durchschnittlich 5 Prozent steil. Während der Einstieg rund 7 Prozent Steigung aufweist, wir es zum Ziel flacher, sodass durchaus ein Sprint einer kleineren Gruppe möglich ist.
7. Etappe | 18. August | Salzbergwerk Wieliczka – Krakau | 142,1 km
An historischer Stätte beginnt die Final-Etappe. Das Salzbergwerk Wieliczka – nördlich von Krakau gelegen – zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von dort drehen die Fahrer eine Runde im Uhrzeigersinn. Zunächst wellig, gegen Ende dann flach, die nach 142,1 Kilometern in Krakau aller Voraussicht mit einem Sprint Royal enden wird.
Grafik: Tour de Pologne
Foto: Szymon Gruchalski / Tour de Pologne