Vorschau Giro d’Italia 2025: 2. Etappe

2. Etappe | 10. Mai 2025 | Tirana – Tirana | 13,7 km | Einzelzeitfahren

Bereits am zweiten Tag des Giro d’Italia 2025 müssen die Anwärter auf die Gesamtwertung ihre Karten auf den Tisch legen – beim 13,7 Kilometer langen Zeitfahren in Tirana. Denn hier kann wichtige Zeit auf die Konkurrenz gut gemacht oder eben auch verloren werden. Ob am Ende ein GC-Fahrer die Etappe gewinnt, ist allerdings äußerst fraglich. Stehen doch mit Joshua Tarling, Edoardo Affini, Wout van Aert, Mathias Vacek, Josef Černý und Brandon McNulty einige Spezialisten in dieser Disziplin am Start.

Strecke der 2. Etappe des Giro d’Italia 2025

Das erste von insgesamt zwei Einzelzeitfahren bei dieser 108. Italien-Rundfahrt führt auf breiten Straßen und Alleen durch Adie albanische Hauptstadt Tirana. Die einzige topographische Schwierigkeit ist der Anstieg nach Sauck – ein sogenannter Rollerberg. Er führt über 1,5 Kilometer mit durchschnittlich 5 Prozent Steigung hinauf zur einzigen Zwischenzeitnahme der Rundfahrt. Dort oben, am Anstieg der Kategorie 4, gibt es auch Punkte für die Bergwertung zu gewinnen. Nach einer ebenso langen Abfahrt führt die Strecke flach ins Ziel.

Neben dem Pacing – vor allem im Anstieg – ist es besonders wichtig, in den drei U-Turns und den fünf 90-Grad-Kurven nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Karte der 2. Etappe des Giro d’Italia 2025

Favoriten-Check: Etappensieg und Rosa Trikot

Die Favoriten auf den Sieg in diesem technischen Zeitfahren sind die Spezialisten. Allen voran Joshua Tarling (Ineos Grenadier). Der 21-Jährige gewann den Kampf gegen die Uhr bei der diesjährigen UAE Tour souverän. Neben ihm können sich auch Edoardo Affini (Visma | Lease a Bike) und Brandon McNulty (UAE Emirates-XRG) Chancen auf den Sieg ausrechnen. McNulty gewann im Vorjahr allein vier Einzelzeitfahren. Ob Mathias Vacek (Lidl-Trek) in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen kann, hängt stark davon ab, wie gut er sich von den Strapazen nach der 1. Etappe erholt hat. Vacek fuhr ein starkes Rennen für seinen Kapitän Mads Pedersen, warf dabei aber viele Körner auf die Straße.

Und wer trägt nach der zweiten Etappe das Rosa Trikot? Für die meisten steht schon fest, dass Wout van Aert (Visma | Lease a Bike) die Gesamtführung übernehmen wird. Doch ganz so klar ist es nicht. Zwar ist van Aert ein starker Zeitfahrer, doch musste er bei der Auftaktetappe am letzten Anstieg sehr tief gehen, um mithalten zu können. Kann er sich davon erholen? Mads Pedersen ist auch kein schlechter Zeitfahrer. Wenn er will, kann er Topresultate erzielen. Außerdem kann er sich als letzter Starter an der Konkurrenz orientieren.

Mit Brandon McNulty und Primoz Roglic, der in dieser Disziplin schon Olympiasieger war, gibt es auch zwei aussichtsreiche GC-Fahrer, die auf dr 1. Etappe mit Mads Pedersen in der Nullzeit ins Ziel kamen. Gut möglich, dass einer von ihnen nach dem Zeitfahren zumindest Rosa tragen darf.