Vorschau 15. Etappe Giro d'Italia 2022: Bergankunft in den Westalpen

15. Etappe | 22. Mai | Rivarolo Canavese – Cogne | 177 km | ca. 4000 hm

Als Amuse-Gueule für die schwere letzte Giro-.Woche könnte man diese Alpen-Etappe vor dem nachfolgenden Ruhetag bezeichnen. Um zur dritten Bergankunft dieses Italien-Rundfahrt zu gelangen, muss das Peloton über 177 Kilometer von Rivarolo Canavese durchs Aostatal hoch nach Cogne auf 1611 Meter Höhe fahren. Insgesamt drei lange, allerdings nicht ganz allzu steile und rhythmische zu fahrende Anstiege sind zu bewältigen, die allerdings alle in der zweiten Rennhälfte liegen.

Kurz nach der ersten Sprintwertung (91,1 km) beginnt die bergige Fahrt durch die Westalpen. Vom Örtchen Pollein führt der erste Anstieg des Tages von Pont Suaz hoch nach Pila-Les Fleurs: ein Berg der 1. Kategorie mit 12,3 Kilometer Länge und einer Durchschnittssteigung von 6,9 Prozent. Vom Gipfel folgt eine Abfahrt hinunter nach Aosta. Dort beginnt gleich der Anstieg zur zweiten Bergwertung, der auf dem Papier der schwerste dieses Trios ist: Verrogne, Kategorie-1-Anstieg mit 13,8 Kilometer Länge und einer Durchschnittssteigung von 7,1. Prozent. Allerdings im letzten Drittel weniger als 7 Prozent Steigung.

Da es vom Gipfel des Verrogne bis ins Ziel nur 40 Kilometer sind, könnte für einen guten Abfahrer downhill eine Attacke Sinn machen. Allerdings: Die folgende Kletterpartie hinauf nach Cogne ist lediglich ein Anstieg der 2. Kategorie und für ein Team wie Ineos-Grenadier gut zu kontrollieren. Kurz vor der Hälfe des finalen Anstiegs sinkt die Durchschnittssteigungsprozente auf 3 bis 4 Prozent, so dass der Windschatten eine enorme Rolle spielt.

Gut möglich, dass nach der Übernahme des Rosa Trikot durch Richard Carapaz sein Team ungefährliche Ausreißer gewähren lässt und hinten das Rennen kontrolliert, um das Führungstrikot sicher mit in den dritten Ruhetag zu nehmen.