Vorschau auf die 15. Etappe der Tour 2020: Bergankunft im Jura

13. September | Lyon – Grand Colombier | 175 km | Bergetappe

100 Kilometer „Zeit“ zum Einrollen haben die Gesamtklassementfahrer heute, bis die Berge erreicht werden. Doch was dann kommt, hat es in sich: Zwei Anstiege der ersten Kategorie mit dem Montée de la Selle de Fromentel sowie dem Col de la Biche ehe es zum furiosen Finale kommt: Nach 17,4 Kilometer mit durchschnittlich 7,1 Prozent Steigung ist das Ziel auf dem Grand Colombier erreicht.
Die 7,1 Prozent durchschnittliche Steigung trügen allerdings, denn der Grand Colombier ist äußerst unrhythmisch zu fahren. Die Steigungsprozente hinauf ins Etappenziel variieren extrem – von echten Rollerpassagen bis hin zu Abschnitten mit über 12 Prozent.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich in der ersten Rennstunde eine Fluchtgruppe finden, die sich Richtung Alpen aufmacht und versucht, vor dem Schlussanstieg viel Boden gut zu machen. Die Team der Gesamtklassementfahrer werden versuchen, ihre Kapitäne unbeschadet zum Schlussanstieg zu eskortieren ehe es dann zum Ausscheidungsfahren an diesem epischen Tour-Anstieg kommt.

Wer von den Favoriten auf den Gesamtsieg vor dem Grand Colombier angreifen will, braucht die Hilfe eines Teamkollegen. Stichwort: Relaisstation. Dieser Fahrer wird dann in die Fluchtgruppe mitgeschickt, wartet auf seinen aufschließenden Leader und soll dann für diesen Helferdienste verrichten; beispielsweise nach der Abfahrt des zweiten Berges hin zum finalen Anstieg.

Übrigens: Wer heute in die Gruppe geht, muss nicht unbedingt den Etappensieg ins Auge gefasst haben. Auch beim Kampf ums Bergtrikot gibt es heute viele Punkte zu gewinnen; und für die Teamwertung macht es sich auch gut, vorne anzukommen. Die Augen sind hier auf EF und Movistar gerichtet, die in dieser Wertung gerade mal drei Minuten auseinanderliegen.