Etappen-Vorschau Tour de France Femmes 2025
Die Tour de France Femmes avec Zwift führt 2025 in neun Etappen von der Bretagne bis in die Alpen. Vom 26. Juli bis 3. August 2025 legen die Profi-Frauen bei dem wichtigsten Radrennen der Saison insgesamt 1.165 Kilometer mit 17.240 Höhenmeter zurück. Alpecin Cycling hat sich die Etappen etwas genauer angesehen und stellt die Tagesabschnitte im Einzelnen vor.
1. Etappe | 26. Juli 2025 | Vannes – Plumelec | 79 km
Die Tour de France Femmes 2025 startet am 26. Juli mit einer anspruchsvollem Klassikerabschnitt von Vannes nach Plumelec durch die radsportbegeisterte Bretagne.
Der 79 Kilometer lange Parcours Strecke, der komplett im Département Morbihan verläuft, ist sehr hügelig und bietet Puncheusen wie der Belgierin Lotte Kopecky beste Chancen auf Etappensieg und Gelbes Trikot.
Der Scharfrichter des Tages ist die Côte de Cadoudal. Diesen 1,7 Kilometer lange Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 6,2 Prozent müssen die Fahrerinnen insgesamt drei Mal hoch. Das dritte und letzte Mal markiert er das Ziel in Plumelec.
Neben dem Punch an den Anstiegen wird auch die Positionierung auf den schmalen Straßen in der Bretagne wichtig sein. Reißt das Feld hier auseinander, könnte hier schnell größer Lücke aufgehen und es zu Minutenabständen kommen.
Die kürzere Etappe soll die TV-Übertragung beider Rundfahrten – der Frauen und der Männer, die die 20 Etappe bestreiten – ermöglichen.
2. Etappe | 27. Juli 2025 | Brest – Quimper | 110 km
Auf der zweiten Etappe der Tour de France Femmes 2025 fährt das Frauen-Peloton am von Brest nach Quimper. Der 110 Kilometer lange Tagesabschnitt durchs Department Finistère ist gespickt mit zahlreichen Hügeln – vier davon sind kategorisiert.
Zunächst verläuft der Parcours entlang der Küste und durch die Radsportstadt Châteaulin, bevor es über den Menez Quelerc’h geht. Der erste kategorisierte Anstieg des Tages ist ein anspruchsvoller drei Kilometer langer Anstieg mit 6,2 Prozent durchschnittlicher Steigung.
Bei Kilometer 77,1 biegen die Fahrerinnen auf einen Circuit ein, den sie zwei Mal absolvieren. Das Highlight dieses Parcours ist die 1,1 Kilometer lange Côte du Chemin de Troheir und natürlich steile Anstieg zum Ziel in Quimper, an dem Peter Sagan 2018 eine Tour-Etappe 2018 gewann.
Wie am Vortag auch werden die explosiven, bergfesteren Fahrerinnen gegenüber den typischen Sprinterinnen im Vorteil sein.
3. Etappe | 28. Juli 2025 | La Gacilly – Angers | 162 km
Am Ende der dritten Etappe der Tour de France Femmes werden die Sprinterinnen aller Voraussicht die Nase vorn haben. Auf 162 Kilometer von La Gacilly nach Angers gibt es wenig topografische Hindernisse zu überwinden.
Auf dem Weg aus der Bretagne in Richtung Süden muss das Peloton lediglich einen kategorisierten Anstieg bei Rennkilometer 34,1 bezwingen. Die 1,7 Kilometer lange Côte de la Richardière mit 4,7 Prozent Steigung.
Durch die Länge und Topographie dürfte eine sich zuerst eine Ausreißergruppe auf den Weg machen, die dann in Richtung Angers von den Teams der Sprinterinnen wieder zurückgeholt wird.
4. Etappe | 29. Juli 2025 | Saumur – Poitiers | 128 km
Ein weiterer flacher Abschnitt liegt vor den Fahrerinnen, der sie am vierten Tag über 128 Kilometer von Saumur nach Poitiers bringt. Der Streckenverlauf verspricht ein weiteres Rennen, das auf einen Massensprint hinauslaufen dürfte.
Die Route führt von der Nationalen Reitschule in Saumur entlang der Flüße Loire und Vienne, vorbei an eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten wie den Schlössern von Montsoreau und Chinon sowie der historischen Stadt Richelieu.
Mit der Côte de Marigny (0,9 Kilometer bei 5,4 Prozent) liegt der einzige kategorisierte Anstieg etwa 30 Kilometer vor dem Ziel und wird die Teams der Sprinterinnen kaum aus dem Tritt bringen. Auf den finalen fünf Kilometern, die mit der Etappe der Männer-Tour 2020 identisch sind, erwartet die Fahrerinnen eine schnelle Anfahrt ins Zentrum von Poitiers.
5. Etappe | 30. Juli 2025 | Chasseneuil-du-Poitou Futuruscope – Guéret | 166 km
Die längste Etappe der Tour de France Femmes 2025 könnte zu einer ersten größeren Zäsur in der Gesamtwertung führen. Denn das Finale des 166 Kilometer langen von Jaunay-Marigny nach Guéret hat es in sich.
Vom Hauptquartier des Teams FDJ-Suez in Jaunay-Marigny verläuft die Strecke zunächst auf den ersten knapp 70 Kilometern flach, ehe „leichte“ Bewegung in die Topographie. Auf den letzten 35 Kilometern müssen die Fahrerinnen dann allerdings drei steile Anstiege überwinden.
Der Etappenfinale beginnt mit der Côte de Chabannes (1,4 Kilometer bei 5,2 Prozent), dem leichtesten der drei Anstiege. Es folgt die Côte du Peyroux (3,3 Kilometer bei 4,3 Prozent), ehe der Gipfel von Le Maupuy (2,8 Kilometer bei 5,4 Prozent), weniger als sieben Kilometer vor dem Ziel erklommen wird.
Diese drei Anstiege bieten die perfekten Schauplätze für Attacken. Daher werden gerade die Teams der Favoritinnen auf den Gesamtsieg bei der Tour de Femmes ihre Leaderin vorne platzieren wollen und das Rennen dementsprechend schnell machen. Gut möglich, dass am finalen Anstieg nur noch eine Gruppe von 20 bis 30 Fahrerinnen an der Spitze des Rennens fährt, aus der dann die Siegerin kommen wird.
6. Etappe | 31. Juli 2025 | Clermont-Ferrand – Ambert | 124 km
Die erste Berg-Etappe der Tour de France Femmes 2025 führt die Fahrerinnen über 124 Kilometer durchs Zentralmassiv. Von Clermont-Ferrand nach Ambert fährt das Peloton durch die beeindruckende Vulkanlandschaft des Puy-de-Dôme über fünf kategorisierte Anstiege – bei zweien davon liegt die Passhöhe auf mehr als 1.200 Metern.
Nach dem Start in Clermont-Ferrand verläuft die Stecke zunächst flach, ehe ab Courpière die bergige Herausforderung beginnt. Zunächst moderat mit den Anstiegen Côte de Courpière und Côte d’Augerolles, ehe sich die harten Brocke ab Rennkilometer 69 in den Weg stellen. Der 10,2 Kilometer lange und durchschnittlich 5,6 Prozent steile Anstieg zum Col du Béal auf 1.390 Meter markiert den Start der Berge in der zweiten Rennhälfte.
Es folgt der Col de Chansert (6,3 Kilometer mit 5,5 Prozent) und die Côte de Valcivières (4,5 Kilometer mit 5,3 Prozent). Nach dem Erreichen der Côte de Valcivières erläuft die Stecke einige Kilometer flach, ehe die Abfahrt ins Ziel nach Ambert führt.
Mit den fünf kategorisierten Anstiegen und einem Gesamthöhenunterschied von 2.350 Metern ist dies ein Tag für Berg- und GC-Fahrerinnen. Allerdings verlangen die schmalen, verwinkelten Straßen des Zentralmassivs höchste Konzentration, und die steile Abfahrt hinab nach Ambert erfordert Risikobereitschaft.
7. Etappe | 1. August 2025 | Bourg-en-Bresse – Chambéry | 160 km
Die siebte Etappe der Tour de France Femmes 2025 führt das Peloton in die Alpen. Von Bourg-en-Bresse nach Chambéry verläuft der Tagesabschnitt über 160 Kilometern mit 1.880 Höhenmetern. Vom historischen Kloster von Brou verläuft der Parcours zunächst über flache Straßen entlang der Landschaft Dombes und durch die Ebene von Ain.
Doch ab Kilometer 100 ändert sich das Terrain drastisch: Drei kategorisierte Anstiege bringen die Fahrerinnen in die Alpen. Die Strecke führt zunächst über den Anstieg nach Saint-Franc, durch die beeindruckenden Schluchten Les Échelles und Guiers Vif.
Danach folgt die Côte de Berland hoch nach Saint-Pierre-d’Entremont im Département Isère. All dies ist erst ein Aufgalopp, ehe die Fahrerinnen hoch zum Col du Granier eskalieren. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,4 Prozent und einer Länge von 8,9 Kilometern ist der bislang anspruchsvollste Anstieg der Frankreich-Rundfahrt der Frauen 2025.
Ebenso herausfordernd wie der Anstieg ist die 18 Kilometer lange Abfahrt von der 1134 Meter hohen Passhöhe des Col du Granier hinunter ins Ziel von Chambéry. Hier sind Abfahrtskünste gefragt!
Am Ende dieser Etappe wird es eine klare Zäsur im Gesamtklassement geben und nur noch die stärksten Berg- und Klassementfahrerinnen vorne zu finden sein.
8. Etappe | 2. August 2025 | Chambéry – Saint-François-Longchamp / Col de la Madeleine | 112 km
Die Königinnenetappe der Tour de France Femmes 2025 führt die Fahrerinnen aufs Dach dieser Rundfahrt. Der legendären Col de la Madeleine mit einer Höhe von 2.000 Metern wird der Scharfrichter dieses Tagesabschnitts, wenn nicht sogar der gesamten Tour sein.
Direkt nach dem Start beginnt schon der Anstieg zum Col de Plainpalais. Mit seiner Länge von 13,2 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 6,3 Prozent kann er für eine frühe Zäsur im Feld führen. Auf jeden Fall ist der Col de Plainpalais ein perfektes Sprungbrett für die Ausreißergruppe des Tages.
Danach wird sich das Rennen wahrscheinlich etwas beruhigen, da der Parcours topografisch sanfter verläuft. Nach einer Abfahrt und einem kürzeren, weniger schweren Anstieg über den Col du Frêne und der anspruchsvolleren Côte de Saint-Georges-d’Hurtières (4,8 Kilometer mit 5,9 Prozent) führt die Route in das Maurienne-Tal. Hinter La Chambre beginnt der gefürchteten Schlussanstieg hoch zum Col de la Madeleine.
Mit 18,6 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 8,1 Prozent verlangt dieser legendäre Pass selbst den besten Bergfahrerinnen alles ab. Die unregelmäßigen Steigungswechsel und der raue Asphalt sind neben der Länge zusätzlich Herausforderungen.
Dieser Tag, an dem die Fahrerinnen auf einer Länge von 120 Kilometern knapp 3.500 Höhenmeter überwinden müssen, wird eine Vorentscheidung im Kampf um das Gelbe Trikot bringen. Denn gerade an diesem schweren und langen Schlussanstieg kann viel Zeit verloren beziehungsweise gewonnen werden.
Col de la Madelene – Das Dach der Tour de France Femmes
9. Etappe | 3. August 2025 | Praz-sur-Arly – Chatel Portes du Soleil | 124 km
Die 9. und letzte Etappe bietet den Fahrerinnen nochmal die Chance im Gesamtklassement Plätze gut zu machen. Zwar ist der 124 Kilometer lange Abschnitt von Praz-sur-Arly nach Chatel Portes du Soleil nicht so schwer wie der des Vortages. Allerdings ist es der neunte Tag am ohne Pause bei dieser Rundfahrt, was zur Folge hat, dass die Kräfte merklich schwinden werden.
Nach einer Abfahrt ins Tal ist die Côte d’Arâches-la-Frasse (6,2 Kilometer mit 7,1 Prozent) bei Rennkilometer 33,9 die erste Herausforderung. Wer hier schon seine Beine merklich spürt, wird rund 20 Kilometer später wohl bitterlich leiden. Dann steht nämlich der Col de Joux Plane im Weg. Seine Länge von 11,6 Kilometern ist das „kleinere Problem“. Aber er weist eine durchschnittliche Steigung von 8,5 Prozent auf – mit steilen, längeren Rampen von bis zu 12 Prozent Steigung. Ebenso gefährlich wie der Anstieg ist die Abfahrt nach Morzine. Sie erfordert gute Steuerkünste.
Kleinere Lücken könnten auf den folgenden 15 Kilometern bis zum Beginn des Anstiegs zum Col du Corbier (5,9 Kilometer mit 8,5 Prozent) geschlossen werden. Wer am Corbier noch über funktionierende Mannschaft verfügt, kann hier noch etwas ausprobieren beziehungsweise nach der Abfahrt hinunter nach Abondance das Rennen in Richtung Ziel schnell und schwer machen.
Zum Ziel in Chatel Portes du Soleil führt die Strecke aufwärts durch das Skigebiet, das mit den letzten steilen Rampen eine perfekte Kulisse für ein packendes Finale bietet.
Tour-Schicksalsberg Col de Joux Plane
Grafiken: © A.S.O.
Karte: © A.S.O. – © GEOATLAS.fr