Start Profi-Sport Vorschau 9. Etappe Giro d’Italia 2025 – Mini Strade Bianche

Vorschau 9. Etappe Giro d’Italia 2025 – Mini Strade Bianche

Übersicht

9. Etappe | 18. Mai 2025 | Gubbio – Siena | 181 km

Die erste Giro-Woche endet mit einem Highlight – zumindest für die Fans. Denn die 9.Etappe von Gubbio nach Siena gleicht einer Mini-Strade Bianche. Über insgesamt fünf Gravel-Sektoren mit insgesamt 29,7 Kilometer Schotter müssen die Profis fahren, um auf der berühmten Piazza del Campo anzukommen. Für die GC-Fahrer und ihre Teams wird es ein harter und chaotischer Tag werden. Puncheure und Klassikerjäger werden sich über die Chance auf einen der prestigeträchtigsten Etappensiege bei dieser Grand Tour freuen.

Strecke der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025

Nach einem flachen Beginn führt die Etappe ab Kilometer 46 nach der Sprintwertung in Mercatale hinauf zur ersten Bergwertung des Tages bei La Cima. Ein etwa 4 Kilometer langer Anstieg der Kategorie 3 mit einigen steilen Rampen. Nach einer welligen Passage und der zweiten Sprintwertung in Sinalunga (Rennkilometer 91,6) beginnt der Countdown. Denn noch vor dem ersten Schottersektor wollen sich die Teams der Klassementfahrer in Position bringen und ihren Kapitän an der Spitze des Feldes halten. Bei Rennkilometer 113,3 ist es dann soweit – der Untergrund wechselt von grau-schwarzen Asphalt zu weißem Schotter – mal grob, mal fein, je nachdem, welche Spur der Fahrer erwischt. Wer vorne fährt, sieht auch die Schlaglöcher besser und kann ihnen ausweichen.

Fünf Gravelabschnitte mit insgesamt 29,7 Kilometer

8 Kilometer lang ist dieser Abschnitt, in dem es kurz steil bergab und dann ebenso steil bergauf geht. Knapp 5 Kilometer weiter geht das Gravelspektakel weiter. Der Sterrato Serravalle, der bei der Strade Bianche 2025 seine Premiere feierte, ist mit 9,3 Kilometern noch etwas länger, aber topographisch nicht ganz so anspruchsvoll. Die Schwierigkeit liegt vielmehr darin, dass dieser Abschnitt fast nahtlos in den nächsten Sektor übergeht. Nur wenige hundert Meter liegen zwischen dem Ende des Sektors Serravalle und dem Beginn des Sektors San Martino in Grania. Als wäre das nicht schon anstrengend und schwierig genug, endet dieser dritte Sektor auch noch mit einer Bergwertung der Kategorie 4.

Danach können die Profis kurz durchatmen – sprich mit  sauberer Luft die Lungen füllen – bevor es über den 600 Meter langen Minisektor Monteaperti zu einem der Höhepunkte der Etappe geht.

Bonussekunden am Ende des Schotter-Sektors Colle Pinzuto

Der letzte und sechste Sektor ist der Colle Pinzuto, wo schon oft die Strade Bianche entschieden wurde. Der Schotter-Kicker ist kurz, steil und gnadenlos. Am Ende des 2,3 Kilometer langen Anstiegs mit bis zu 15 Prozent steilen Rampen sind am Red Bull-Kilometer für die ersten drei Fahrer noch 6, 4 und 2 Sekunden zu gewinnen.

Von dort sind es noch 13 Kilometer bis zum Ziel in Siena, die auf breiten Straßen ins Zentrum führen. Dort beginnt das wohl symbolträchtigste Etappenfinale dieses Giro d’Italia 2025 mit Kopfsteinpflaster auf der steilen Via Santa Caterina und der Zielankunft auf der Piazza del Campo.

Aber der Reihe nach, die letzten 1,75 Kilometer:  Die Via Esternadi Fontebranda steigt mit bis zu 9 Prozent an, 900 Meter vor dem Ziel fahren die Profis dann durch das Tor von Fontebranda auf Kopfsteinpflaster. Die Straße steigt auf über 10 Prozent an und erreicht auf der Via Santa Caterina, etwa 500 Meter vor dem Ziel, Spitzenwerte von 16 Prozent. Nach einer scharfen Rechtskurve ist die letzte Steigung des Tages Geschichte und die restliche Strecke führt flach oder leicht abschüssig zum Ziel auf der Piazza del Campo.

Die 5 Schottersektoren der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025

  • Sektor 1: Pieve a Salti | 8,0 km lang | Schwierigkeit ★★★★ | Rennkilometer 113,3
  • Sektor 2: Serravalle | 9,3 km lang | Schwierigkeit ★★★ | Rennkilometer 126,8
  • Sektor 3: San Martino in Grania | 9,4 km lang | Schwierigkeit ★★★★★ | Rennkilometer 137,6
  • Sektor 4: Montaperti | 0,6 km lang | Schwierigkeit ★★ | Rennkilometer 160,3
  • Sektor 5: Colle Pinzuto | 2,4 km lang | Schwierigkeit ★★★★ | Rennkilometer 164,7

Karte der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025

Das Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025

Favoriten-Check: Etappensieg und Rosa Trikot

Gewinnt ein ehemaliger Strade Bianche Sieger die 9. Etappe des Giro d‘Italia? Zwei sind im Peloton dabei – Tom Pidcock (Q36.5 Pro Cycling), der 2023 siegte, und Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), der 2020 als Erster über die Ziellinie auf der Piazza del Campo fuhr.

Diese beiden stehen auch stellvertretend für verschiedene Szenarien. Van Aert für den Sieg eines Ausreißers, Pidcock für einen Fight unter den Klassementfahrern. Red Bull-Bora-Hansgrohe dürfte großes Interesse haben, dass früh eine Gruppe geht und sie erst auf den finalen 70 Kilometern, wenn die Schottersektoren beginnen, ihren Leader Primož Roglič in Position halten müssen. Doch ist das auch das Interesse von UAE Team Emirates, die drei Fahrerin en Top Ten der Gesamtwertung haben? Oder von Ineos Grenadiers, bei denen Egan Bernal schon mehrfach gezeigt hat, dass er auf diesem Untergrund sehr gut zurechtkommt? Oder wollen die großen GC-Teams alle wenig riskieren und mit vielen Helfern ins Finale gehen, um im Falle eines Defekts so viel Hilfe wie möglich zu erhalten? Dann hätten die Ausreißer „leichtes Spiel“

Wertungen der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025

Sprintwertungen
Mercatale | Rennkilometer 46,6 | Intermediate Sprint
Sinalunga | Rennkilometer 91,6 | Intermediate Sprint
Colle Pinzuto | Rennkilometer 167,1 | Red Bull – mit Zeitbonifikationen

Bergwertungen
La Cima (640 Meter) | 3. Kategorie | Rennkilometer 52,4
San Martino in Grania (338 Meter) | 4. Kategorie | Rennkilometer 148

TV-Tipp: 9. Etappe des Giro d’Italia im Fernsehen

Ab 12:30 Uhr überträgt Eurosport 1 die 9. Etappe der Italien-Rundfahrt live im Free-TV.

Karten & Grafiken: © RCS Sport