Start Profi-Sport Frühjahrsklassiker-Vorschau: Flandern-Rundfahrt 2025
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Frühjahrsklassiker-Vorschau: Flandern-Rundfahrt 2025

Übersicht

Bei der Flandern-Rundfahrt am 6. April 2025 kommt es zum nächsten Duell zwischen den stärksten Eintages-Rennfahrer Mathieu van der Poel und Tadej Pogačar. Nachdem „Pogi“ mit Mailand-Sanremo das erste Monument des Jahres knapp gegen van der Poel verlor, kann bei der Ronde van Vlaanderen Revanche nehmen.

Der Start der 109. Austragung von Flanders‘ Finest kehrt 2025 wieder nach Brügge zurück. Von dort führt der Parcours über die berühmt-berüchtigten Hellinge und Kasseien über 268, 9 Kilometer nach Oudenaarde ins Ziel. Neu in 2025 ist, dass der Eikenberg zurückkehrt und das Kopfsteinpflaster der Karel-Martelstraat das der Kerkgate ersetzt.

Die Strecke der Flandern-Rundfahrt 2025

Nach dem Start in Brügge wurde die Anfahrt in die flämischen Ardennen im Vergleich zu 2023 leicht verändert. Auf den ersten 100 Kilometern passieren die Profis mit Beernem, Aalter, Zulte und Deinze die bekannten Orte der Flandern-Rundfahrt. In Doorn wird es erstmals ruppiger, nach 109 Kilometern wartet der erste Kopfsteinpflasterabschnitt auf die Fahrer.

So richtig eröffnet wird das Rennen dann kurz hinter Oudenaarde: mit der ersten von drei Überquerungen des Oude Kwaremont – bei Rennkilometer 128,9. Nur 15 Kilometer später muss das Peloton eine Abfolge von Eikenberg, Wolvenberg sowie Holleweg und Karel-Martelstraat meistern.
Hier ist die Positionierung wichtig, denn die Passage ist insgesamt über zehn Kilometer lang und das Peloton könnte sich in die Länge ziehen oder sogar auseinander fallen. Vor der Jagerij, dem Molenberg sowie der Padestraat gibt es dann kaum noch Zeit Positionen gutzumachen.

Zwar sind es noch rund 100 Kilometer bis zum Ziel, doch ruhig wird das Rennen jetzt nicht mehr. Über Berendries und Valkenberg erreichen die Fahrer Berg Ten Houte.

Wird der Oude Kwaremont der Scharfrichter de Flandern-Rundfahrt 2025?

Knapp 20 Kilometer später könnte das Finale mit der zweiten Überquerung des Oude Kwaremont bei Rennkilometer 214 brereits eröffnet werden. Oder gibt wird es schon an der vorhergehenden Hellingen Hotond/Nieuwe Kruisberg eine Tempoverschärfung oder einen Überraschungsangriff geben?

Sollte die zweite Passage des Oude Kwaremont noch nicht die gewünschte Zäsur gebracht haben, so wird es die brutale Rampe des Paterbergs nur vier Kilometer später tun.

Der nächste Anstieg ist der Koppenberg, an dem schon viele Profis aus den Pedalen ausklicken und zu Fuß hinaufgehen mussten. Sollte sich zu diesem Zeitpunkt noch eine größere Gruppe von Topfahrern an der Spitze befinden, dürfte es an dieser flämischen Ikone knapp 50 Kilometer vor dem Ziel zu einer Ausscheidung kommen.

In rascher Folge fliegen die Profis über die Kopfsteinpflaster und die Hügel von Mariaborrestraat, Steenbeekdries, Stationsberg, Taaienberg und Hotond, um zum allerletzten Mal den gefürchteten Doppelpac aus Oude Kwaremont und Paterberg in Angriff zu nehmen.

Hier könnte letztendlich die Entscheidung über den Sieg fallen. So wie im Jahr 2023 als Tadej Pogacar bei der Überfahrt am Oude Kwaremont attackierte, sich absetzte und als Solist das Ziel in Oudenaarde erreichte.

Die verbleibenden gut 12 Kilometer bis ins Ziel auf der Minderbroedersstraat in Oudenaarde verlaufen flach.

Das Profil der Flandern-Rundfahrt 2025

Highlights: Hellinge und Kasseien bei der Flandern-Rundfahrt 2025

Hellinge

  • 1. Oude Kwaremont (2.200 Meter mit durchschnittlich 4 Prozent) – Kilometer 128,9
  • 2. Eikenberg (1.200 Meter mit durchschnittlich 5,2 Prozent) – Kilometer 144,8
  • 3. Wolvenberg (645 Meter mit durchschnittlich 7,9 Prozent) – Kilometer 147,9
  • 4. Molenberg (463 Meter mit durchschnittlich 7 Prozent) – Kilometer 157,9
  • 5. Berendries (940 Meter mit durchschnittlich 7 Prozent) – Kilometer 177,4
  • 6. Valkenberg (540 Meter mit durchschnittlich 8,1 Prozent) – Kilometer 182,8
  • 7. Berg Ten Houte (1.100 Meter mit durchschnittlich 6 Prozent) – Kilometer 195,2
  • 8. Hotond/Nieuwe Kruisberg (2500 Meter mit durchschnittlich 5 Prozent) – Kilometer 204,7
  • 9. Oude Kwaremont (2.200 Meter mit durchschnittlich 4 Prozent) – Rennkilometer 214,6
  • 10. Paterberg (360 Meter mit durchschnittlich 12,9 Prozent) – Kilometer 218
  • 11. Koppenberg (600 Meter mit durchschnittlich 11,6 Prozent) – Kilometer 224,3
  • 12. Steenbeekdries (700 Meter mit durchschnittlich 5,3 Prozent) – Kilometer 229,7
  • 13. Taaienberg (530 Meter mit durchschnittlich 6,6 Prozent) – Kilometer 232,1
  • 14. Hotond/Oude Kruisberg (2.500 Meter mit durchschnittlich 5 Prozent) – Kilometer 242,4
  • 15. Oude Kwaremont (2.200 Meter mit durchschnittlich 4 Prozent) – Kilometer 254,1
  • 16. Paterberg (360 Meter mit durchschnittlich 12,9 Prozent) – Klometer 257,6

Kasseien

  • 1. Doorn (1.650 Meter) – Kilometer 109,0
  • 2. Holleweg (1.100 Meter) – Kilometer 148,0
  • 3. Karel Martelstraat (1.200 Meter) – Kilometer 149,2
  • 4. Jagerij (800 Meter) – Kilometer 152
  • 5. Paddestraat (2.300 Meter) – Kilometer 162,8
  • 6. Mariaborrestraat (400 Meter) – Kilometer 228,3
  • 7. Stationsberg (700 Meter) – Kilometer 230,2

Favoriten auf den Sieg bei der Ronde 2025

Mit Spannung erwartet wird das Duell der beiden dominierenden Fahrer des Frühjahrs – Tadej Pogačar gegen Mathieu van der Poel. Die beiden sind in dieser Saison erst einmal gegeneinander gefahren. Doch da brannten sie ein Feuerwerk ab und sorgten für ein unvergessliches Mailand-Sanremo.

Die Weltmeister von 2023 und 2024 zeigten in den vergangenen Jahren bei der Ronde van Vlaanderen Spitzenleistungen. Van der Poel holte bei sechs Starts drei Siege und war nie schlechter als Vierter. Pogačars Bilanz bei zwei Starts lautet: ein Sieg und ein vierter Platz.

Gibt es einen Fahrer, der in dieses Duell eingreifen kann? Wenn man sich die Rennen im Frühjahr ansieht, muss man diese Frage eindeutig verneinen. Mads Pedersen zeigte zwar bei Gent-Wevelgem eine brillante Leistung durch ein langes Solo. Doch wenige Tage zuvor musste er sich bei der E3 Saxo Classic Mathieu van der Poel deutlich geschlagen geben.

Und Wout van Aert? Der Belgier ist immer noch auf der Jagd nach seinem Kopfsteinklassiker-Monument . In der Form, in der er sich bisher präsentiert hat, scheint er auch nur Außenseiterchancen zu haben. Vielleicht täuscht das, was man bei der E3 Saxo Classic gesehen hat, denn van Aert kam direkt aus dem Höhentrainingslager und der erhoffte Schub sollte physiologisch erst einige Tage später einsetzen. Aber auch fünf Tage später bei Dwaars door Vlaanderen in Hellingen war van Aert nicht in der Form, in der er sich zuvor befunden hatte.

Die einzige Chance für die anderen Teams liegt im Kollektiv, um die beiden Topstars ernsthaft herauszufordern. Kollektiv heißt aber nicht nur im eigenen Team, sondern auch im Verbund mit anderen Teams. Wer den Radsport kennt, weiß, wie fragil diese sind.
Aber ein kluger Schachzug, wie ihn Nelson Powless bei Dwaars door Vlaanderenen gezeigt hat, könnte immerhin dafür sorgen, relativ lange bei „Pogi „und „Mathieu“ am Rad zu bleiben.

Das große Duell: Tadej Pogačar versus Mathieu van der Poel

Doch wer wird in Oudenaarde als Erster sein Vorderrad über die Ziellinie schieben? Sollte dies van der Poel gelingen, wäre der Niederländer mit vier Ronde-Siegen alleiniger Rekordhalter. Zumindest aus der Ferne betrachtet wirkt er explosiver als Pogačar. Aber gilt das auch, wenn er bereits 200 harte Kilometer in den Beinen hat? Reichen Pogacar die gut zwei Kilometer am Oude Kwaremont, um den Alpecin-Deceuninck-Profi abzuschütteln? Viel wird von der Tagesform abhängen. Und auch der Wind könnte einen Einfluss darauf haben, wann die beiden Großen losfahren. Die zweite Überquerung des Oude Kwarenmont wäre dafür kein ungewöhnlicher Ort, denn in Kombination mit dem Paterberg kann man schnell viel Abstand zwischen sich und die Verfolger bringen. Aber vielleicht zündet einer die Rakete ja schon früher. Denn eine Windallergie haben beide nicht …

Startliste der Flandern-Rundfahrt