Vorschau: Clásica de San Sebastián 2024
Das erste World Tour-Rennen nach der Tour der France ist in echter Klassiker. Sowohl von der Historie, Topografie und dem damit verbundenen Schwierigkeitsgrad. Wer bei der Clásica de San Sebastián 2024 vorne mitfahren will muss ein sehr bergfester Klassikerfahrer sein oder ein explosiver Bergfahrer.
Nur eine Woche nach dem Straßenrennen bei den Olympische Spielen in Paris steht mit der Clásica de San Sebastián der nächste Klassiker an. Das World Tour-Rennen führt in diesem Jahr über 236 Kilometer und insgesamt sieben schwere Anstiege.
Durch die Streckenführung und das anspruchsvolle Terrain des Baskenlandes zählt die Clásica de San Sebastián wohl zu den schwersten Eintages-Rennen der Saison. Durch ihre Terminierung – zumeist direkt nach der Tour de France – ist die Popularität des Rennens außerhalb Spaniens allerdings nicht allzu groß.
Einer der dies in den vergangenen Jahren ein klein wenig verändert hat, ist Remco Evenepoel. Der Belgier gewann hier insgesamt drei Mal – 2019, 2022 und 2023. 2019 war es im Übrigen der erste Sieg des damals 19-jährigen Evenepoel bei einem World Tour-Rennen.
Die bedingt durch die Olympische Spiele veränderte Terminierung lässt ein starkes Feld am Start im Baskenland zu. Viele Tour de France-Starter sind hier, die etwas Luft nach der großen Schleife an die Beine lassen konnten. Genauso wie Fahrer, die sich speziell auf die Olympischen Spiele vorbereitetet hatten und jetzt davon profitieren.
Die Strecke der Clásica de San Sebastián 2024
Das Rennen mit Start und Ziel in San Sebastian setzt sich aus drei Schleifen zusammen. Zunächst führt das Rennen von der Küste weg südlich ins Hinterland. Nach rund 20 Kilometern biegen die Fahrer auf den ersten Loop ein und erklimmen wenig später den Andazarate (3. Kategorie). Auf dieser westlichen Schleife, die rund 110 Kilometer lang ist, sind mit dem Azkarate (3. Kategorie), Urraki (2. Kategorie) und Alkiza (3. Kategorie) noch drei weitere Berge zu erklimmen. Zurück führt der Parcours nach San Sebastian, das erstmals wieder nach 158,9 Rennkilometern erreicht wird. Nun führt der Weg nach Osten auf die Schleife mit den Anstiegen Jaizkibel (2. Kategorie) und Erlaitz (3. Kategorie). Besonders der 7,9 Kilometer langen und durchschnittlich 5,6 Prozent steile Auffahrt zum Jaizkibel könnte zu einer ersten Zäsur im Peloton führen, wenngleich noch mehr als 60 Kilometer zu fahren sind. Zurück über Pasai erreichen die Fahrer San Sebastian bei Rennkilometer 219,5.
Pilotegi – neuer Anstieg im Finale der Clásica de San Sebastián 2024
Die Entscheidung wird dann auf dem Circuit um San Sebastian fallen – einem knapp 17 Kilometer langen Loop mit dem Berg Pilotegi. Dieser ist ein neuer Anstieg, der bei der Clásica seine Premiere feiert und den Murgil ersetzt. Dieser Berg der zweiten Kategorie ist zwar nur zwei Kilometer lang, steigt dafür im Durchschnitt mit 11,7 Prozent an. Im oberen Teil müssen die Fahrer dann Rampen von bis zu 27 Prozent bewältigen. Es folgt eine kurze schnelle Abfahrt, ehe die letzten knapp drei Kilometer an der Küste entlang ins Ziel führen.
Grafiken: Clásica de San Sebastián