Vorschau 2. Etappe Tour de France 2022: Vorsicht Windkante am Meer

2. Etappe | 2. Juli | Roskilde – Nyborg | 202,2 km

Auf dem Papier sieht die zweite Etappe dieser Tour de France nicht besonders schwierig aus. Zwar weist der Parcours auf seinen 202,2 Kliometern zwischen der alten Wikinger- und heutigen Festival-Stadt Roskilde und dem Zielort Nyborg drei Bergwertungen auf. Aber diese liegen alle im ersten Drittel der Etappe. Zwischen Rennkilometer 62 und 84 müssen mit der Côte d’Asnæs Indelukke, der Côte d’Høve Stræde und der Côte de Kårup Strandbakke drei Anstiege der vierten Kategorie erklommen werden.

Danach verläuft der Parcours flach in Richtung Ziel. Wenn da der Wind nicht wäre, denn dieser kann gewaltig Einfluss nehmen auf den weiteren Rennverlauf. Zum einen auf der 18 Kilometer lagen Brücke über den Großen Belt, die gar nicht so flach ist, wie sie erscheint. Denn die Brücke ist zweigeteilt. Der erst Teil, wenn an aus Norden kommt, besteht aus einer Hängebrücke mit einem Anstieg von gut zwei Kilometern und einer Abfahrt in gleicher Länge. Kerzengerade geht es mit vier bis sechs Prozent Gefälle hinunter auf den zweiten Teil. Auf Stelzen, die die Florida Keys erinnern, verläuft dieser weiter bis kurz vor den Zielort Nyborg. Am Ende der Brücke sind es nur noch drei Kilometer bis zur Ziellinie.

Weht der Wind von der Seite könnte das Fed hier schon ein klein wenig „zerrupfen“. Allerdings erwarten Einheimische eher Gegenwind, was Ausreißversuche im Keim ersticken würde.

Spannender ist daher der Abschnitt, bevor das Peloton über Wasser muss. Entlang der Küste führt die Strecke nämlich nach der Sprintwertung bei Kilometer 126,9 in Richtung Süden am Meer entlang, wo der Wind leichtes Spiel haben könnte und das „ungeschützte“ Feld deshalb in viele Teile reißen könnte.

Ähnlich wie bei der Tour 2015, die in Utrecht begann und dann schon am zweiten Tag nach Zeeland führte und so manche Hoffnung auf ein gutes Ergebnis in der Gesamtwertung zunichte machte.