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Tour de France 2025: Die Favoriten für die Gesamtwertung

Übersicht

Nach den Ergebnissen des Critérium du Dauphiné und der bisherige Saison 2025 läuft bei der Tour de France 2025 alles auf ein Duell zwischen den beiden besten Rundfahrern heraus – Tadej Pogačar versus Jonas Vingegaard. Haben die beiden auch schon die vergangenen fünf Austragungen der Frankreich-Rundfahrt unter sich ausgemacht. Allerdings ist das die vielzitierte Papierform und wer weiß, was alles während der mehr als drei Wochen in Frankreich passiert. Daher hat Alpecin Cycling die Gesamtklassementfahrer unter die Lupe genommen, die das Potential besitzen, in Richtung Podium, Top Fünf beziehungsweise Top Ten zu fahren.

Tadej Pogačar / UAE Team Emirates-XRG / 26 Jahre

Tour-Teilnahmen: 5
Top-Platzierungen: 1. (2020, 2021, 2024), 2. (2022 & 2023)

Tadej Pogačar geht als Topfavorit in die Tour de France 2025. Der 26-jährige Slowene vom Team UAE Emirates-XRG blickt auf eine historische Saison 2024 sowie ein starkes erstes Halbjahr 2025 zurück. Vergangenes Jahr gewann er nicht nur zum dritten Mal die Tour gewann, sondern ihm gelang auch das seltene Double aus Giro d’Italia und Tour de France; zusätzlich krönte er sich noch zum Weltmeister. Auch im Jahr 2025 zeigt Pogačar keinerlei Anzeichen von Schwäche: Er gewann sechs seiner neun bisherigen Rennen – darunter Siege bei zwei Monumente – und verpasste nie das Podium.

Besonders beeindruckend war sein souveräner Auftritt beim Critérium du Dauphiné, bei dem er nicht nur drei Etappen gewann, sondern auch der Konkurrenz um Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel klar überlegen war. Nur ein einziges Mal ging er in den Bergen All-Out, ansonsten kontrollierte er mehr. Lediglich beim Einzelzeitfahren hatte er einen schlechten Tag und noch etwas Nachholbedarf in Richtung Tour. Im Höhentrainingslager in Isola 2000 holt sich Pogačar nun mit dem Großteil seiner Teamkollege den Feinschliff. Apropos Teamkollegen – Pogačars Mannschaft dürfte mit Fahrern wie Joao Almeida, Adam Yates & Co. die stärkste Truppe bei dieser Tour sein.

Jonas Vingegaard / Team Visma | Lease a Bike / 28 Jahre

Tour-Teilnahmen: 4
Top-Platzierungen: 1. (2022 & 2023), 2. (2021 & 2024)

Der größte Herausforderer von Tadej Pogačar ist und bleibt Jonas Vingegaard. Der zweifache Tour-Sieger aus Dänemark hatte allerdings einen deutlich schwierigeren Start ins Jahr. Nach einem Sturz bei Paris-Nizza im März mit einer erst nicht diagnostizierten Gehirnerschütterung musste er längere Zeit pausieren und hat seitdem nur das Critérium du Dauphiné absolviert.

Während die Aussagen seines Teams überschwänglich in die Richtung gingen, dass man den besten Vingegaard aller Zeite sehen würde, musste der Däne sich Pogacar klar geschlagen geben. Natürlich waren die Anstiege beim Critérium du Dauphiné nicht so lang wie bei der Tour und auch das Rennen in Summe nur gut eine Woche lang, doch Vingegaard wirkte am Ende erschöpft.
Seine Klasse zeigte er nur im Einzelzeitfahren, wo er nur von Remco Evenepoel geschlagen wurde. Vingegaards Vorteil ist, dass er weiß, woran er noch im Höhetrainingslager in Tignes arbeiten muss, um in Schlagdistanz zu Pogacar zu kommen.
Der Däne und sein Team werden den Fokus auf die dritte Tour-Woche legen und auf die starke Regenerationsfähigkeit des Dänen vertrauen.

Remco Evenepoel / Soudal Quick-Step / 25 Jahre

Tour-Teilnahmen: 1
Top-Platzierungen: 3. (2024)

Remco Evenepoel hatte das schwierigste Frühjahr aller Tour-Podiumsplatzierte des Vorjahres. Der 25-jährige Belgier brauchte lange, um sich von den Folgen eines Unfalls mit einem Postauto zu erholen und konnte bislang seine Top-Leistungen nur sporadisch abrufen. Doch auch im vergangenen Jahr konnte er sich zwischen dem Critérium du Dauphiné und der Tour noch steigern.

Beim Critérium du Dauphiné überzeugte Evenepoel einmal mehr im Zeitfahren, konnte in den Bergetappen jedoch weder mit Pogačar noch mit Vingegaard mithalten und verlor deutlich an Boden. Am Ende waren am Berg selbst die GC-Entdeckungen Florian Lipowitz und Tobias Halland Andresen schneller.
Doch Evenepoel hatte vom Ende der Dauphine bis zum Start der Tour noch gut vier Wochen Zeit, um an seine Defizite zu arbeiten. Vielleicht ear aber auch eine Allergie an Auslöser der Formschwäche, wie Evenepoel selbst vermutete.

Was ihm und seinem Team allerdings viel mehr Kopfzerbrechen bereite dürfte ist, der Ausfall seiner zwei wichtigen Berghelfer Mikel Landa und Lous Vervaeke fehlen. Das schränkt seine taktischen Möglichkeiten stark ein, wenn man bedenkt, wie stark Landa gerade in der Schlusswoche der Tour 2024 fuhr. , was seine taktischen Möglichkeiten weiter einschränkt. Umso wichtiger wird die Zeitfahr-Etappe nach Caen an Tag 5 der Tour sein, bei der Evenepoel versuchen dürfte, das Gelbe Trikot zu übernehmen und sich einen Vorsprung herauszufahren.

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Primož Roglič / Red Bull-Bora-hansgrohe / 35 Jahre

Tour-Teilnahmen: 6
Top-Platzierungen: 2. (2020), 4. (2019)

Primož Roglič zählt zu den erfolgreichsten Rundfahrern seiner Generation. Der Slowene weist mit vier Vuelta-Titel und einen Giro-Sieg eine tolle Grand Tour-Bilanz auf – nur die Tour de France fehlt noch in seiner Sammlung. Doch ausgerechnet bei seinem erklärten Karriereziel steht ein dickes Fragezeichen hinter seiner Form und Ambitionen.

Ließ er bei Giro d’Italia zumindest in den Zeitfahren seine Klasse aufblitzen, fehlt die Einordnung seiner Leistungsfähigkeit an langen Anstiegen völlig. Bis heute weiß auch keiner so recht, was wirklich die Ambitionen des Slowenen beim Giro waren. „I try to do my best“ – war das Mantra von Roglič. Auch sein Umfeld sendete widersprüchliche Signale: Während das Team vom Ziel Rosa Trikot sprach, ließ Coach Marc Lamberts durchblicken, dass Roglič den Giro eher als wettkampfnahes Training nutzte. Nach seinem sturzbedingten Ausscheiden tauchte der Slowene ab – keine Teilnahme an der Dauphiné, keine Formtests bei der Tour de Suisse. Erst am Col de la Loze zeigte er sich im Training.

Während lange darüber spekuliert wurde, dass ihm ein Team aus starken Kletterern zur Seite gestellt wird, sorgte die Präsentation des Tour-Kaders dann doch für Erstaunen. Außer Florian Lipowitz, der eigentlich eine freie Rolle erhalten sollte, ist nur Alexander Vlasov ein Helfer für die vertikalen Abschnitte. Die Teamstrategie ist darauf aufgebaut, diese drei Bergfahrer ohne Blessuren durch die schwierigen ersten 10 Tage zu manövrieren. In den Bergen müssen sie dann sehen, wo sie bleiben. Nicht unbedingt ein Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz, zumal Lipowitz kein erfahrener Berghelfer ist und Vlasov bei der Tour de Suisse Schwächen offenbarte.

Felix Gall / Decathlon AG2R La Mondiale Team / 27 Jahre

Tour-Teilnahmen: 2
Top-Platzierungen: 8. (2023)

Erst spät in dieser Saison zeigte Felix Gall seine ganze Klasse. Aber mit seiner Leistung bei der Tour de Suisse darf der Österreicher zufrieden sein. Platz vier am Ende, was auch damit zu tun hatte, dass er den Abgang der Gruppe am Eröffnungstag verpasste und so immer einem immensen Rückstand hinterherfahren musste. Je länger die Tour de Suisse dauerte, desto besser wurde der Tiroler. Beim anschließenden Bergzeitfahren wurde er nur von Joao Almeida geschlagen. Wenn man weiß, dass Gall direkt aus dem Höhentrainingslager zur Tour de Suisse kam, sind die Leistungen umso bemerkenswerter.

Nachdem der erst 18 Jahre alte Paul Seixas, das große Talent im französischen Radsport, nicht mit zur Frankreich-Rundfahrt genommen wird, ruht die Kapitänsrolle auf den Schultern von Gall. Er ist der Mann fürs Hochgebirge. Das bewies er 2023 bei seinem Tour-Debüt als er die mittlerweile mythische Etappe über den Col de la Loze gewann und am Ende Rang acht in der Gesamtwertung belegte. Nach eigener Aussage hat er sich in den zwei Jahren nicht nur leistungsmäßig verbessert, sondern auch von der Erfahrung profitiert.

„Die Top Fünf sind sicher möglich, wenn alles perfekt und nach Plan läuft. Als Team gehen wir mit Ziel Gesamtwertung in die Tour“, sagte Gall gegenüber dem ORF.

Carlos Rodriguez / Ineos Genadiers / 24 Jahre

Tour-Teilnahmen: 2
Top-Platzierungen: 5. (2023), 7. 2024)

Carlos Rodríguez geht als designierter Kapitän des Teams Ineos Grenadiers in die Tour de France 2025. Der 24-jährige Spanier, der bereits zweimal bei der Frankreich-Rundfahrt unter den besten Zehn landete – Fünfter 2023, Siebter 2024 –, hat sich als konstanter Grand-Tour-Fahrer etabliert.

Seinen Durchbruch feierte er im Sommer 2023, als er auf der Abfahrt vom Col de Joux Plane sowohl Pogačar als auch Vingegaard abschüttelte und in Morzine einen spektakulären Etappensieg feierte. Seither gilt Rodríguez als Hoffnungsträger des spanischen Radsports – eine Einschätzung, die bereits vor Jahren von Alberto Contador geäußert wurde.

In der laufenden Saison konnte Rodríguez zwar keine großen Siege erringen, doch mit Platz sechs bei der Tour de Romandie und Rang neun beim Critérium du Dauphiné zeigte er solide Leistungen – auch wenn er damit nicht ganz an frühere Leistungen anschließen konnte. Dennoch bleibt seine Bilanz eindrucksvoll: Bei allen vier Grand-Tour-Teilnahmen seit seinem Debüt blieb er stets in den Top Ten – ein Zeichen für außergewöhnliche Konstanz.

Ineos Grenadiers setzt bei dieser Tour verstärkt auf mannschaftliche Geschlossenheit, denn ein klarer Podiumsanwärter fehlt. Veteran Geraint Thomas wird seine letzte Tour bestreiten, doch nach einem Sturz-Aus bei der Tour de Suisse ist seine Rolle unklar. Unterstützt wird Rodríguez von einem starken Team, das mit Laurens De Plus, Michal Kwiatkowski, Tobias Foss und voraussichtlich Thymen Arensman mehrere bergfeste Fahrer ins Rennen schickt.

Oscar Onley / Picnic Post NL / 22 Jahre

Tour-Teilnahmen: 1
Top-Platzierungen: –

Der Brite gehört genauso wie Max Poole, Tobias Lund Andresen, Pavel Bittner und Caspar van Uden zu den „junge Wilden“ im Rennstall von Iwan Spekenbrink. Während für einige Beobachter und Journalisten sein Etappensieg sowie sein dritter Platz in der Gesamtwertung der Tour de Suisse vor wenige Tagen überraschend kam, so war das nur die nächste Stufe der Entwicklung. Denn Onley fährt mit seinen 22 Jahre bereits seine dritte Saison in der Word Tour und zeigte seine Klasse bereits 2024 mit einem Etappensieg bei der Tour Down Under und einen dritten Platz bei GP Indurain. Zu Beginn des Jahres 2025 belegte der leichtgewichtige Kletterer auf Rang 5 in der Gesamtwertung bei der gut besetzten UAE Tour.

Nach seinem Erfolg bei der Tour de Suisse, sagte Oscar Onley, dass sein Ziel bei der Tour wäre, auf Etappensieg zu fahren. Doch das scheint nur ein Teil der Wahrheit zu sein. Denn Onley hat das Zeug dazu, auch im Gesamtklassement in den Top Ten zu landen – und was noch viel wichtiger für sein Team ist –dafür würde es auch satt Punkte im Kampf gegen den Abstieg geben.

Onley ist ein echtes Leichtgewicht, der aber Tempowechsel am Berg recht gut verträgt. Für ihn, wie viele anderer Kletterer wird es darum gehen, sich in der ersten „flachen“ Tour-Woche schadlos zu halten und im erste Einzelzeitfahren nicht zu viel Zeit zu verlieren. Dann ist zwar nicht alles möglich, aber die Top Ten und mit keinem schlechten und einem überragenden Tag vielleicht sogar ein Platz unter den besten Fünf.

Enric Mas / Movistar / 30 Jahre

Tour-Teilnahmen: 6
Top-Platzierungen: 5. (2020), 6. (2021)

Enric Mas zählt seit Jahren zu den verlässlichen Rundfahrern im Peloton – auch wenn ihm der ganz große Durchbruch bei der Tour de France bislang verwehrt blieb. Der 30-jährige Spanier startet 2025 bereits zum siebten Mal bei Grand Boucle. Seine Bilanz ist gemischt: Während er 2020 Fünfter wurde und ein Jahr später Platz sechs belegte, musste er die Tour 2022 und 2023 jeweils nach Stürzen aufgeben. 2024 landete er auf einem enttäuschenden 19. Platz – eine Seltenheit in einer ansonsten beeindruckend konstanten Karriere.

Mas ist kein explosiver Fahrer, aber er verfügt über eine unglaubliche Konstanz über drei Wochen.Mas‘ wahre Stärke zeigt sich vor allem bei der Vuelta a España, wo er in den vergangenen Jahren ein Abonnement auf eine Podiumsplatzierung besaß; Zweiter 2018, 2021 und 2022 sowie Dritter im Jahr 2024. Insgesamt bestritt der Movistar-Kapitän dreizehn Grand Tours, bei denen er nur dreimal die Top Ten verpasste.

In der laufenden Saison gelang fuhr er bei den schweren Rundfahrten in Katalonien und im Baskenland aufs Podium, dagegen scheint Platz sieben bei der Dauphine ein kleiner Rückschlag zu sein. Im Einzelzeitfahren verlor er über eine Minute, konnte sich aber auf den finalen zwei Bergetappen mit den besten Fahrern mithalten. Bei einer Tour mit nur einem flachen Zeitfahren könnte ihm das Profil entgegenkommen – vor allem die Schlusswoche dürfte ihm liegen.

Joao Almeida / UAE Team Emirates-XRG / 26 Jahre

Tour-Teilnahmen: 1
Top-Platzierungen: 4. (2024)

João Almeida ist der Edel-Helfer von Tadej Pogačar bei dieser Tour – wie im Übrigen auch schon 2024. Damals wurde der Portugiese im Vorbeifahren Vierter im Gesamtklassement, was seine Klasse widerspiegelt. Doch Almeida kann mehr – und könnte im Fall der Fälle als Ersatzkapitän einspringen. Bei UAE Team Emirates XRG ist man längst überzeugt, dass der ruhige Zeitfahrspezialist nicht nur der ideale Bergdomestik ist – sondern auch ein Mann fürs Podium.

Seine Form 2025 ist beeindruckend. Nach den Gesamtsiegen bei der Tour de Romandie und bei Itzulia Baskenland dominierte Almeida zuletzt auch die Tour de Suisse. Gleich drei Etappensiege sicherte sich der Portugiese und holte sich nach einer furiosen Aufholjagd den Von den acht Grand Tours, die er bislang bestritten hat, hat er sechs davon beendet – und stets in den Top Top.

Seine Zeitfahrstärke und sein Renninstinkt machen ihn zu einem kompletten Fahrer. Lediglich bei explosiven Attacken am Berg hat er Probleme sofort mitzugehen, dafür kann er dank seines großen Motors die Lücke gleichmäßig zufahren oder „andersherum“ das Tempo am Berg lange hochhalten und so Attacken im Keim ersticken.

Matteo Jorgenson / Team Visma | Lease a Bike / 26 Jahre

Tour-Teilnahmen: 3
Top-Platzierungen: 8. (2024)

Matteo Jorgenson ist Plan B bei seinem Team Visma | Lease a Bike. Sollte Jonas Vingegaard ausfallen, könnte der US-Amerikaner die Kapitänsrolle übernehmen. Vergangenes Jahr wurde er Gesamtachter bei der Tour. 2025 wiederholte er seinen Sieg bei Paris-Nizza ganz souverän. Gerade das Ergebnis aus dem Vorjahr bei der Tour beweist, dass Jorgenson, über drei Wochen konstant auf hohem Niveau performen kann. Und die Ergebnisse in dieses Jahr deutet darauf hin, dass er einen weiteren Schritt gemacht hat. So belegte er beim Zeitfahren der Dauphine Rang drei – noch vor Tadej Pogačar, der allerdings einen schlechten Tag hatte. Die klassischen Kletterer ließ Jorgenson aber hinter sich.

Anders als seine Teamkollegen Sepp Kuss und Simon Yates ist Matteo Jorgenson nicht der klassische Bergfahrer. Dafür ist er mit seinen 1,90 Meter auch zu groß. Er mehr ein bergfester Allrounder und ein „Renner“. Denn der 26 Jahre alt Profi mag die Frühjahrsklassiker und ist taktisch überaus versiert. Er kann auch in stressigen Rennsituationen Ruhe zu bewahren und so gerade in den ersten eineinhalb Wochen zusammen mit den Klasskerspezialisten Wout van Aert und Tiesj Benoot ihren Leader Jonas Vingegaard aus dem Gröbsten raushalten.

Seine Fähigkeiten bescheren ihm aber auch die Möglichkeit auf den „punchy“ Etappen vorne mitreinzuhalten – spannend wird zu beobachte sein, wie er sich dann hier verhält beziehungsweise, wie die Marschrichtung des Teams bei den Klassikertappen sein wird.

Florian Lipowitz / Red Bull-Bora-hansgrohe / 24 Jahre

Tour-Teilnahmen: –
Top-Platzierungen: –

Florian Lipowitz geht als einer der spannendsten Außenseiter in die Tour de France 2025 – ein Fahrer, der unter dem Radar fliegt, aber mit jeder Woche mehr zum ernstzunehmenden Kandidaten für ein Spitzenergebnis avanciert. Der 23-jährige Deutsche von Red Bull-Bora-hansgrohe erlebte in den letzten 18 Monaten einen kometenhaften Aufstieg: Vom Ex-Biathleten zum Siebten der Vuelta 2024, nun mit Podiumsambitionen bei seiner ersten Tour, so wolle es zumindest die deutschen Medien und einige Fans.

Schon in der Saisonvorbereitung machte Lipowitz mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Platz zwei bei Paris-Nizza, Vierter im Baskenland, Dritter beim Critérium du Dauphiné – stets in direkter Nähe zu den Superstars der Szene wie Pogačar und Vingegaard. Besonders beim Dauphiné beeindruckte er nicht nur durch seine Konstanz, sondern auch, indem er sich das Weiße Trikot vor Evenepoel sicherte – ein Ausrufezeichen an alle, die ihn bisher unterschätzt haben.

Auch wenn er sich selbst als Edelhelfer für Primož Roglič sieht, könnte er bei einer Schwäche des Slowenen sogar freie Fahrt bekommen. Zwar zeigt Lipowitz Top-Resultate in 2025 bei den drei Rundfahrten – allerdings waren diese gerade mal gut eine Woche lang. Und auch sein achter Platz bei de Vuielta 2024 darf nicht darüber hinwegtäuschen. Dass die Tour einfach noch einmal ein ganz anderes Rennen ist.

Doch vielleicht kann er der Hektik und dem Stress mit seiner ruhigen Art entgegnen, sich auf den Wettkampf konzentrieren und in den Bergen und beim Zeitfahren die Beine sprechen lassen. Wird er nicht krank und bricht in der dritten Woche nicht ein, kann er aufgrund seiner Leistungsfähigkeit zwischen Top fünf und Top Zehn landen.

Mattias Skjelmose/ Lidl-Trek / 24 Jahre

Tour-Teilnahmen: 1
Top-Platzierungen: –

Matthias Skjelmose wollte eigentlich zum Giro d’Italia. Sein Team hatte jedoch andere Pläne und schickt den 24-jährige Däne zur Tour. Hier soll er nach seinem fünften Platz bei der Vuelta a Espana im vergangenen Jahr erneut eine Top-Platzierung herausfahren. Doch der Druck lastet nicht auf Skjelmose allein. Das Team schickt mit Jonathan Milan einen Top-Sprinter ins Rennen, der auch Support erhält und der junge Thibau Nys bekommt seine Chance auf Etappensiege.

Zwar wird Skjelmose nicht ganz allein in den Bergen sein, aber die Reihen der Helfer werden sich zum Finale hin lichten. Die Vorbereitung auf die Tour verlief nicht ohne Probleme. Das Frühjahr verlief gut, doch seinem Sieg beim Amstel Gold Race war der Wurm drin. Es folgte ein DNF beim Fleche Wallone und ein 39. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Dann musste er aufgrund von langwierigen Infekten musste der Däne zuerst das Critérium du Dauphiné und dann auch die Tour de Suisse absagen. Das neue Rennen Andorra MoraBanc Clàssica gewann er dann aber im Bergaufsprint. Was das über seine GC-Form aussagt, weiß momentan niemand so Recht.

Tobias Halland Johannessen / Uno X Mobility / 25 Jahre

Tour-Teilnahmen: 2
Top-Platzierungen: –

Tobias Halland Johannessen ist der einzige Fahrer eines UCI ProTeams, dem eine Top-Platzierung im Gesamtklassement zuzutrauen ist. Mit seinem fünften Platz in der Gesamtwertung bei der Dauphiné hat der Norweger aufhorchen lassen. Neben der Platzierung war es auch die Art und Weise wie Halland Johannessen fuhr. Auf der siebten Etappe nach Valmeinier 1800 ließ er sogar Remco Evenepoel sogar hinter sich und wirkte auch an den Finaltagen noch frisch und angriffslustig. Rechnet man den Rückstand beim Zeitfahren auf Evenepoel „heraus“, wäre Halland Johannessen sogar im GC vor dem Belgier gelandet.

Zwei Mal trat Johannessen bereits bei der Tour-de-France an und könnte in diesem Jahr ein Mann für die Top Ten sein. Dass er Etappen im Hochgebirge mag, bewies er schon 2021, als er die die Tour de l‘Avenir mit dank einer starken Leistung in den Bergen gewann. Belegt er am Ende einer der vorderen Plätze im Gesamtklassement, wäre es bis dato die beste Platzierung eines Uno X-Profis bei einer Grand Tours.