Mathieu van der Poel über seine Ziele 2025

08.01.2025
 © Stefan Rachow

Mathieu van der Poel, einer der weltbesten Klassiker-Fahrer, blickt nach einem herausragenden Jahr 2024 voller großer Siege und Erfolge optimistisch und mit Vorfreude auf 2025. In einem ausführlichen Interview mit der belgischen Sporza hat der 29-jährige Niederländer über seine Ziele gesprochen. Was also plant der Superstar aus dem Team Alpecin-Deceuninck für die kommende Saison?

Fokus 2025: Mountainbike-Weltmeister und Sieger bei der Flandern-Rundfahrt

Für 2025 formuliert van der Poel mehrere Ziele: zum einen möchte er die Erfolge bei Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt wiederholen. Wenngleich er den Gewinn beider Monumente im Regenbogentrikot als der Höhepunkt seiner Karriere ansieht. „Das ist etwas ganz Einzigartiges“, sagte er.

Würde er die Ronde 2025 gewinnen, würde er mit vier Siegen damit alleiniger Rekordhalter werden. Doch er weiß um die Herausforderung in Person von Tadej Pogacar. Es wird schwierig, ihn zu schlagen, aber es ist eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Wir überlegen, wie wir den Rückstand auf Pogacar verkleinern können – vielleicht mit neuen Trainingsmethoden.“

Zum anderen möchte er nicht nur sein Regenbogentrikot bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften verteidigen, sondern auch den Weltmeistertitel im Mountainbike Cross-Country holen. „Das ist etwas, was mir noch fehlt. Ich möchte dieses Jahr versuchen, dieses Ziel endlich zu erreichen.“

Apropos Gold im Mountainbiken. Das würde er auch gerne bei den Olympische Spielen 2028 in Los Angeles gewinnen. Dieser Triumph blieb ihm ja in Tokio 2021 versagt. Die Spiele in LA werden auch seine letzten sein. Dann wird der Niederländer 34 Jahre alt und nach jetzigem Stand in seinem finalen Vertragsjahr sein.

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Nach Olympia 2028 Karriereende?

Gut möglich, dass er 2028 auch wirklich seine Profi-Karriere beendet, da er nach eigenen Aussagen nicht fahren will, bis er 40 Jahre alt ist und es hm wichtig ist, auf einem Höhepunkt aufzuhören. So scheint auch Wechsel zu einem anderen Team unwahrscheinlich: „Alpecin-Deceuninck ist wie eine Familie für mich. Ich habe Christoph und Philip Roodhooft viel zu verdanken.“

Ambivalentes Verhältnis zur Tour de France

Auch wenn die Tour 2025 nach Mûr-de-Bretagne zurückkehrt, wo van der Poel 2021 mit dem Etappensieg und der Übernahme des Gelben Trikots einer seiner größten Triumphe feierte, äußert er sich zurückhaltend und verweist auf den sportlichen Kosten-Nutzen-Effekt. Für ihn gibt es einfach zu viele Etappen, bei denen er nicht gewinnen kann.

„Außer den Versuchen, Etappen zu gewinnen und das Gelbe Trikot zu tragen, gibt es für mich bei der Tour nicht viel zu erreichen.“ Er sieht sich dort dann auch in der Rolle eines Super-Domestiken für Top-Sprinter Jasper Philipsen: „Mit Jasper dort ist es mein Ziel, ihm dabei zu helfen, so viele Etappen wie möglich zu gewinnen. Das gefällt mir und es nimmt mir auch den Druck.“

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Mathieu van der Poels Rennkalender für 2025

Wie genau sein Rennkalender die komplette Saison aussehen wird, steht noch nicht fest. Erstes großes Ziel in 2025 wird der siebte Weltmeister-Titel im Cyclocross sein. Er liebäugelt aber anstelle von Tirreno-Adriatico Paris-Nizza zu fahren.

Dann wird er mit Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt die ersten drei Monumenten des Jares bestreiten, eher eine Pause einlegt. An Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er im Vorjahr starker Dritter wurde, wird er wohl nicht fahren.

Wenn er an den Mountainbike-Weltmeisterschaften im schweizerischen Crans Montana teilnehmen will, wird er sicher auch im Vorfeld einige Cross-Country-Rennen bestreiten wollen.

Mathieu van der Poel im Interview