Start Profi-Sport Frühjahrsklassiker-Vorschau: Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025

Frühjahrsklassiker-Vorschau: Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025

Übersicht

Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025 kommt es zum dritten Teil des Duells Tadej Pogačar versus Remco Evenepoel. Bei keinem anderen Rennen des Ardennen-Triples können die beiden Topstars ihre Stärken besser ausspielen als bei „La Doyenne“. 252 Kilometer mit elf kategorisierten Bergwertungen und insgesamt 4.405 Höhenmetern sind das ideale Spielfeld für Attacken und Konter. Wer von den beiden wird seinen dritten Sieg bei diesem Monument feiern? Oder gibt es in den Ardennen eine Überraschung wie beim Amstel Gold Race, als Mattias Skjelmose die beiden in allerletzter Sekunde noch abfing?

Die Strecke von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025

Nach dem Start in Lüttich führt die Strecke in südlicher Richtung nach Bastogne, dem Wendepunkt des Rennens. Auf dem gut 83 Kilometer langen Weg dorthin müssen die Profis nur einen kategorisierten Anstieg bewältigen, die kurze, aber steile Côte de Saint-Roch (1 Kilometer mit 11,2 Prozent Steigung).

Auf dem Rückweg nach Lüttich geht es dann erst richtig zur Sache. Insgesamt 10 Anstiege sind bis zum Ziel zu bewältigen. Den Anfang macht der Col de Haussire (3,9 Kilometer mit 6,8 Prozent Steigung) bei Rennkilometer 119,4. Doch das ist die Ruhe vor dem Sturm. Ungemütlicher wird es ab Rennkilometer 157, wo in schneller Folge die Côte de Mont-le-Soie, die Côte de Wanne, die Côte de Stockeu sowie die Côte de la Haute-Levée anstehen.

An diesen Anstiegen kann das Rennen schon eröffnet werden. Bis zum Ziel sind es zwar noch 90 Kilometer, aber wer seine Konkurrenten abschütteln oder deren Teams klein halten will, hat auf diesen 20 Kilometern rauf und runter sowie rechts und links die Gelegenheit dazu.
Jeder einzelne Anstieg ist für sich genommen kein Problem. Aber in der Kombination über die gut 20 Kilometer – mit wechselnden Straßenbreiten, Tempoverschärfungen und schnellen Abfahrten – können sie das Feld auseinanderziehen und erste Lücken reißen.“

Entscheidet die Côte de la Redoute wieder über Sieg und Niederlage?

Über den Col du Rosier, die Ortschaft Spa und die Côte de Desnié erreichen die Fahrer rund 35 Kilometer vor dem Ziel den Fuß der legendären Côte de la Redoute. Hier dürften noch einmal einige Fahrer „abheben“. Oder kommt es hier schon zur entscheidenden Attacke? Remco Evenepoel griff hier 2022 und 2023 an und flog zum Sieg. Pogacar stand ihm bei seinem Sieg 2024 in nichts nach. Auch er nutzte die Redoute als Startrampe.

Über die Côte des Forges führt die Strecke dann zum letzten und finalen Höhepunkt von Lüttich-Bastogne-Lüttich: der Côte de la Roche-aux-Faucons. Hier könnte die endgültige Entscheidung fallen. Die Schwierigkeit dieses Anstiegs liegt darin, dass er nicht nach den im Roadbook angegebenen 1,3 steilen Kilometern endet. Nach der „offiziellen“ Bergwertung geht es zunächst flach oder sogar leicht bergab, bevor ein weiterer Anstieg von über 1000 Metern folgt. Erst danach geht es in eine etwas längere Abfahrt hinunter ins Ziel nach Lüttich.

Die Anstiege bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025

  • Côte de Saint-Roch | 1 Kilometer mit 11,2 Prozent | Rennkilometer 70,7
  • Col de Haussire | 3,9 Kilometer mit 6,8 Prozent | Rennkilometer 119,4
  • Côte de Mont-le-Soie | 1,7 Kilometer mit 7,9 Prozent | Rennkilometer 158,7
  • Côte de Wanne | 3,6 Kilometer mit 5,1 Prozent | Rennkilometer 167
  • Côte de Stockeu | 1 Kilometer mit 12,5 Prozent | Rennkilometer 173,5
  • Côte de la Haute-Levée | 2,2 Kilometer mit 7,5 Prozent | Rennkilometer 177,7
  • Col du Rosier | 4,4 Kilometer mit 5,9 Prozent | Rennkilometer 192
  • Côte de Desnié | 1,6 Kilometer mit 8,1 Prozent | Rennkilometer 205,3
  • Côte de la Redoute | 1,6 Kilometer mit 9,4 Prozent | Rennkilometer 218
  • Côte des Forges | 1,3 Kilometer mit 7,8 Prozent | Rennkilometer 228,7
  • Côte de la Roche-aux-Faucons | 1,3 Kilometer mit 11 Prozent | Rennkilometer 238,7

Favoriten-Check für Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025

Wer gewinnt das letzte Rennen des Ardennen Triples? Kommt es im Finale zum Duell zwischen Tadej Pogacar und Remco Evenepoel oder kann noch ein anderer Fahrer eingreifen? Mit Blick auf das Amstel Gold Race und den Fleche Wallone lautet die Antwort eindeutig nein. Zwar hat Mattias Skjelmose das Amstel Gold Race gewonnen, aber keiner der beiden wird ihn erneut zur Ziellinie chauffieren.Zudem schlug der Däne hart beim Fleche Wallone auf und musste das Rennen aufgeben.

Betrachtet man die letzten vier Austragungen von „La Doyenne“, ist es gut möglich, dass Tadej Pogacar und Remco Evenepoel nach der Redoute zu zweit auf die finalen Kilometer gehen und sich dann gegenseitig attackieren. Das Momentum liegt seit Pogacars Sieg an der Mur de Huy sicherlich beim Slowenen, aber 250 Kilometer mit fast 4500 Höhenmetern sind schon ein harter Brocken – und nicht mit dem Amstel oder dem Fleche zu vergleichen.

Bleibt die Frage, wer noch aufs Podium fährt: Kevin Vauquelin (Arkéa-B&B Hotels) und seine Teamkollegen zeigten sich am Mittwoch im strömenden Regen gut aufgelegt. Tom Pidcock (Q 36.5 Pro Cycling) wäre fast erfroren, wurde aber dennoch Dritter. Ben Healy (EF Education – EasyPost) wird auf Revanche sinnen.

Mit Santiago Buitrago und Pello Bilbao verfügt Bahrain-Victorious über zwei Bergfahrer, die ebenfalls vorne mitmischen können. Sollte Romain Bardet den Sprung von der Tour of the Alps nach Lüttich schaffen, wäre der Vorjahreszweite von Lü-Ba-Lü in seiner derzeitigen Form auch in diesem Jahr ein Kandidat für das Podium. Gleiches gilt für Giulio Ciccone (Lidl-Trek), der Skjelmose ersetzen könnte.