Weltmeister Tadej Pogacar hat den Frühjahrsklassiker Fleche Wallone gewonnen. Der Profi vom UAE Team Emirates XRG attackierte rund 500 Meter vor dem Ziel an der Mur de Huy und setzte sich problemlos ab. Für Pogacar war es nach 2023 der zweite Sieg beim Flèche Wallonne. Zweiter nach 202 Kilometern wurde der Franzose Kévin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) mit zehn Sekunden Rückstand. Dritter wurde Tom Pidcock (Q 36.5 Procycling).
So verlief der Fleche Wallone 2025
Schon kurz nach dem scharfen Start bildete sich die Gruppe des Tages. An der Spitze waren zunächst Simon Guglielmi (Arkéa-B&B Hotels), Artem Shmidt (Ineos Grenadiers), Ceriel Desal (Wagner Bazin WB), Siebe Deweirdt (Flandern-Baloise) sowie Tom Paquot (Intermarché-Wanty).
Gut 70 Kilometer später gesellte sich ein Duo bestehend aus Tobias Foss (Ineos Grenadiers) und Robert Stannard (Bahrain-Victorious) hinzu. Doch damit nicht genug. Rund zehn Kilometer später setzten sich auch Fredrik Dversnes und Andreas Leknessund (beide Uno-X) vom Feld ab und schlossen zur Spitze auf. Inzwischen hatte sich Siebe Deweirdt aus der Spitzengruppe verabschiedet.
Siebenköpfige Spitzengruppe beim Fleche Wallone 2025
Vorne fuhren nun insgesamt sieben Fahrer: Simon Guglielmi (Arkéa-B&B Hotels), Robert Stannard (Bahrain-Victorious), Fredrik Dversnes und Andreas Leknessund (beide Uno-X), Tobias Foss und Artem Shmidt (Ineos Grenadiers), Ceriel Desal (Wagner Bazin WB) sowie Tom Paquot (Intermarché-Wanty).

Der Vorsprung der Spitzengruppe betrug zu keinem Zeitpunkt mehr als zweieinhalb Minuten. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel, als das Feld bereits ausgedünnt war, hatten die sieben Fahrer an der Spitze nur noch gut eine Minute Vorsprung auf das Hauptfeld. Angeführt wurde das Feld von Tadej Pogacars Mannschaft UAE Team Emirates XRG.
In der Folge musste Guglielmi bei der zweiten Überquerung der Côte d’Ereffe an der Spitze abreißen lassen. Remco Evenepoels Team Soudal Quick-Step übernahm nun die Tempoarbeit im Peloton und verkürzte den Abstand zur Spitze auf 45 Sekunden.
An der Côte de Cherave – 43 Kilometer vor dem Ziel – waren nur noch Fredrik Dversnes, Andreas Leknessund, Tobias Foss und Tom Paquot vorne. Mit nur noch 20 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld.
Kurze Zeit später flogen auf regennasser Fahrbahn mehrere Fahrer ab. Zuerst Ceriel Desal aus der Spitzengruppe. Sekunden später an gleicher Stelle traf es Ilan von Wilder, einen Helfer von Remco Evenepoel, Jan Christen (UAE Team Emirates-XRG) sowie Mattias Skjelmose (Lidl-Trek), der Sieger des Amstel Gold Race, und mit Patrick Konrad und Julien Bernard zwei seiner Teamkollegen.
Bei der zweiten Überquerung der Mur de Huy hatten die drei Norweger Foss, Dversnes und Leknessund an der Spitze nur noch 14 Sekunden Vorsprung. Nun ging es das zweite und letzte Mal auf die 37,2 Kilometer lange Runde mit den drei Anstiegen Côte d’Ereffe, Côte de Cherave und Mur de Huy.
Keine Attacke der Favoriten vor der Mur de Huy
An der Côte d’Ereffe neutralisierten sich die beiden Topfavoriten Remco Evenepoel und Tadej Pogacar. Es passierte nichts Nennenswertes, nur das Feld wurde wieder größer.
Am Fuße der Côte de Cherave, dem zweitletzten Anstieg des Tages, wurden dann die Ausreißer eingeholt. Unter dem Tempodiktat des 20 Jahre alten Jan Christen (UAE Team Emirates-XRG) riss das Feld dann berghoch auseinander. Drei Kilometer vor Ziel war eine fünfköpfige Gruppe um Evenepoel und Pogacar mit wenigen Sekunde Vorsprung vorne. Allerdings schloss das Feld die Lücke in Richtung Mur.
Jan Christen übernahm die Spitze und machte die Pace für Pogacar. An dessen Hinterrad Evenepoel und Ben Healy (EF Education-Easyost). 500 Meter vor Ziel attackierte Healy, Pogacar ging drüber, riss gleich eine große Lücke und war oben an der Mur klar Erster. Dahinter kam mit zehn Sekunden Rückstand Kévin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels), der sich vor Tom Pidcock (Q 36.5 Procycling) ins Ziel rettete. Weltmeister Remco Evenepoel wurde Neunter.
Sieger Tadej Pogacar im Interview
„Es ist wirklich ein tolles Gefühl, dieses schwere Finale wieder zu gewinnen. Es ist ein sehr schöner Anstieg, aber als Radfahrer mag man ihn nicht so sehr. Das Wetter war heute auch nicht das Beste. Es war also ein sehr hartes Rennen und dass ich es mit dem Sieg vollendet habe, bedeutet mir sehr viel.“
“ Im Rennen herrschten schwierige Bedingungen und es war einer der härtesten letzten Kilometer im Radsport. Ich bin wirklich froh, dass ich heute gewinnen konnte, denn das Team ist hierher gekommen, um für dieses Ziel zu arbeiten, und dass ich liefern konnte.“
„Ich hatte ein sehr gutes Leadout zu den letzten paar hundert Metern mit Brandon und Jan. Als Healy zu meiner Linken auftauchte, beschleunigte ich ein wenig, schaute über meine Schulter und sah, dass niemand an meinem Hinterrad klebte. Ich versuchte es mit einer ersten Tempoverschärfung und als ich sah, dass mir niemand folgte, setzte ich mich an die Spitze.
Wir sind heute als Team sehr gut zusammen gefahren. Wir haben uns an den Plan gehalten, aber es war ein hartes Rennen und die Jungs hatten sehr gute Beine. Für Sonntag haben wir mehr oder weniger das gleiche Team und ich denke, wir können am Sonntag wieder ein tolles Rennen fahren und versuchen, auch dort zu gewinnen.“