Start Profi-Sport 6. Etappe Giro d’Italia 2025: Kaden Groves siegt in Neapel

6. Etappe Giro d’Italia 2025: Kaden Groves siegt in Neapel

Übersicht

Kaden Groves vom Team Alpecin-Deceuninck hat die mit 227 Kilometern längste Etappe des Giro d’Italia 2025 gewonnen. Der Australier siegte im Sprint mit mehreren Radlängen Vorsprung in Neapel. Zweiter wurde Milan Fretin (Cofidis), Dritter Paul Magnier (Soudal-Quick Step).

In der Gesamtwertung änderte sich nichts, da die Jury nach einem schweren Sturz und einer darauffolgenden neutralisierten Phase bekanntgegeben hatte, dass sie weder Punkte noch Bonussekunden vergeben und die reale Zeit nicht werten würde. Somit bekamen alle Fahrer, egal wann sie das Ziel erreichten, die gleiche Zeit.

So verlief die 6. Etappe des Giro d’Italia 2025

Gleich nach dem Start in Potenza, der mit 819 Metern höchstgelegenen Stadt Italiens, ging es richtig los. „Schuld daran“ waren die ersten rund vier Kilometer dieser Etappe, die bergauf führten. Die ideale Startrampe für einen Ausreißversuch! Nach einigen Minuten und unzähligen Kämpfen bildete sich eine Gruppe von sieben Fahrern. Mit dabei waren Michel Ries (Arkéa), Ben Turner (Ineos Grenadiers), Josef Cerny (Soudal Quick-Step), Felix Engelhardt (Jayco AlUla), Manuele Tarozzi (Bardiani) und Lorenzo Fortunato (XDS Astana) sowie Lorenzo Germani (Groupama-FDJ). Das Peloton fuhr breit, und alles sah nach einer klaren Sache aus.

Doch aus dem Feld beschleunigten mit Lucas Hamilton und Joshua Tarling zwei weitere Profis von Ineos Grenadiers. Davide Formolo (Movistar) ging mit, und mit Jan Tratnik (Bora-Hansgrohe) und Mathias Vacek (Trek-Segafredo) kamen zwei Aufpasser hinzu.

Würden diese beiden Gruppen zusammenfinden, ergäbe das eine starke Formation. Daher setzte Visma | Lease a Bike alles daran, die Verfolgergruppe zurückzuholen. Mit Erfolg. Alles lief wieder zusammen.

Kurz bevor es zur ersten Sprintwertung kam, setzten sich Taco van der Hoorn (Intermarché-Wanty) und Enzo Paleni (Groupama-FDJ) ab. Außer dem Träger des Bergtrikots, Lorenzo Fortunato (XDS Astana), und Lucas Hamilton (Ineos Grenadiers) regierte niemand. Fortunato schaffte den Anschluss nach vorne, Hamilton fiel im Aufstieg zurück. Nachdem sich Fortunato die maximale Punktzahl am Valico di Monte Carruozzo gesichert hatte, ließ er sich auf der Abfahrt wieder ins Feld zurückfallen.

In der zweiten Rennstunde setzte dann der Regen ein, der die Etappe noch entscheidend prägen sollte. Als der Vorsprung der beiden Führenden unter einer Minute sank, kam es rund 72 Kilometer vor dem Ziel zu einem schweren Sturz, bei dem mehrere Fahrer zu Boden gingen. Die prominentesten Sturzopfer waren Richard Carapaz und Jai Hindley. Der Giro-Sieger von 2022 musste das Rennen aufgeben. Später wurde ebenfalls vermeldet, dass auch Juri Hollmann (Alpecin-Deceuninck) und Dion Smith (Intermarché-Wanty) das Rennen aufgegeben haben.

Jury neutralisiert nach Sturz das Rennen an

Nach dem Sturz neutralisierte die Jury das Rennen für die nächsten Kilometer und hielt dann die Spitzengruppe und das Peloton an. Nach einer mehrminütigen Pause wurde das Rennen wieder aufgenommen und der Abstand zwischen dem Ausreißer-Duo und dem Peloton wurde wiederhergestellt.

Zudem gab die Jury bekannt, dass alle Fahrer im Ziel in Neapel die gleiche Zeit erhalten würden – unabhängig von ihrer tatsächlichen Zeitabständen . Es würde weder Punkte noch Bonussekunden für die Erstplatzierten geben. Es ging also nur noch um den Etappensieg. Daraufhin zogen sich die Teams der GC-Favoriten ans Ende des Feldes zurück. In die Verfolgung der beiden Ausreißer stiegen neben Visma | Lease a Bike auch Alpecin-Deceuninck, Picnic-Post NL und Decathlon AG2R ein.

Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hatten die beiden Führenden noch rund eine halbe Minute Vorsprung auf das Feld, aus dem sich auch Mads Pedersen zurückfallen ließ. Der Träger des Rosa Trikots wollte nichts riskieren.
Allerdings konnten sich Taco van der Hoorn und Enzo Paleni lange vorne behaupten. Fünf Kilometer vor dem Ziel hatten die beiden noch mehr als 20 Sekunden Vorsprung. Doch 2,6 Kilometer war ihre Flucht beendet.

Doch das Chaos ging weiter. Mit Jason Plowright (Alpecin-Deceuninck) setzte sich nach dem Teufelslappen vom Feld ab. Wout van Aert nahm die Verfolgung allein auf, ohne seinen Teamkollegen Olav Kooij am Hinterrad. Alles lief wieder zusammen. Von hinten kam Kaden Groves mit sehr hoher Endgeschwindigkeit und überflügelte alle. Für Groves war es der erste Sieg in dieser Saison nach einer Pechsträhne.

Etappensieger Kaden Groves im Interview

Sekunden nach seinem Erfolg sagte der Etappensieger Kaden Groves: „Der erste Sieg in diesem Jahr, ist eine große Erleichterung. Das Team hat an mich geglaubt. Es war kein guter Start in die Saison. Durch die Verletzung habe ich eine Menge Rennen verpasst. Deshalb bin ich auch ohne Sieg zum Giro gekommen. …

Wir mussten schon früh ein paar Jungs für die Verfolgung einsetzen. Mit der Hilfe von zwei Teamkollegen konnte ich ein paar Plätze gutmachen…
Ich habe den Sprint früh eingeleitet, aber ich war recht zuversichtlich. Als es anfing zu regnen, fühlte ich mich besser. Es ist super schön, hier in Neapel zu gewinnen, einer kultigen Stadt. Für einen Sprinter ist es ein Traum, hier zu gewinnen“.