18. Etappe | 24. Juli | Vif – Courchevel Col de la Loze | 171,5 km
Mit drei epischen Anstiegen der Hors Categorie wird der 18. Tagesabschnitt zur Königsetappe dieser Tour de France. Es warten der Col du Glandon, der Col de La Madeleine und zum Abschluss der Col de la Loze. In Summe kommen hier auf 171,5 Kilometern 5.450 Höhenmeter zusammen – so viel wie auf keiner anderer Etappe dieser Frankreich-Rundfahrt.
Zudem trifft Historie auf Moderne, denn während Glandon und Madeleine auf eine lange Tour-Geschichte zurückblicken können, ist der Col de la Loze im Vergleich dazu ein Jungspund. Erstmals 2020 war er Teil der Frankreich-Rundfahrt. An seinen Hängen spielen sich allerdings Dramen ab. Kein Wunder, denn die Auffahrt ist mit 26,4 Kilometern nicht nur unglaublich lang, sondern in einigen Abschnitten auch extrem steil. Erschwerend kommt hinzu, dass die letzten rund fünf Kilometer jenseits der 2.000-Meter-Grenze gefahren werden. Nicht ohne Grund ist der Col de la Loze mit 2.304 Metern der höchste Punkt der Tour de France 2025.
Strecke der 18. Etappe der Tour de France 2025
Wenige Kilometer nach dem Start in Vif, das auf 294 Metern Höhe liegt und zum ersten Mal Teil der Tour de France ist, steigt die Straße bereits an . Schnell führt der Parcours über Séchilienne zur Sprintwertung in Rioupéroux bei Rennkilometer 23,7, das schon auf 574 Metern liegt.Weiter geht es über Livet-et-Gavet und durch das enge Tal der Romanche hinauf nach Rochetaillée. Kurz vor Bourg-d’Oisans biegt die Strecke links auf die D526 ab. Hier beginnt die erste große Herausforderung des Tages.
Col du Glandon – Der erste von drei Hors Categorie-Anstiegen
Der erste große Anstieg, der Col du Glandon, beginnt nach gut 38 Kilometern beim Viaduc de l’Eau d’Olle. Über das Dorf Allemond führt die Strecke auf die Südseite des Glandon. Diese Variante gilt zwar als „leichter“, doch mit 21,7 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 5,1 Prozent ist sie keineswegs einfach. Der Anstieg verläuft am Stausee Grand’Maison vorbei und führt auf eine Höhe von 1.924 Metern. Er ist der erste echte Prüfstein des Tages, der das Feld auseinanderziehen wird.
Nach der über 20 Kilometer langen Abfahrt über Saint-Colomban-des-Villards, Saint-Étienne-de-Cuines und La Chambre erwartet die Fahrer keine Pause. Die Route biegt in Richtung Nordwesten ab und bei Kilometer 86 beginnt der Aufstieg zum Col de la Madeleine, einem der bekanntesten Alpenpässe der Tour.
Die 19,2 Kilometer bei durchschnittlich 7,9 Prozent verlangen ein sehr gutes Bergbein. Der Pass war zuletzt 2020 Teil des Rennens und wird dieses Jahr zum 28. Mal befahren. Mit seinen langen, gleichmäßigen Steigungen und exponierten Kehren markiert der Col de la Madeleine den ersten von zwei 2.000ern des Tages.
Über den Skiort Saint-François-Longchamp erreichen die Profis die 2.000 Meter hohe Passhöhe. Von dort aus geht es auf einer langen, kurvigen Abfahrt hinunter ins Tal der Isère und weiter durch Celliers bis nach Moutiers.
Col du Glandon & Col de la Madeleine


Col de la Loze – der Schlussanstieg der 18. Etappe
Hinter Moutiers wird das Finale dieser Etappe eröffnet. Nach Brides-les-Bains schwenkt die Route auf die Straße nach Courchevel und der gigantische Schlussanstieg zum Col de la Loze beginnt. Der Berg, der bereits 2020 und 2023 Etappenfinale war, wird 2025 erstmals von der Ostseite über Courchevel erklommen.
Die Eckdaten dieses noch jungen Tour-Berges sind eindrucksvoll: 26,4 Kilometer Länge, 6,5 Prozent durchschnittliche Steigung mit vielen Passagen von über 10 Prozent. Ab dem Flugplatz im Skiort Courchevel – rund fünf Kilometer vor dem Ziel – führt die Strecke auf einen exklusiv für Radfahrer ausgebauten Weg. Dieser ist extrem schmal, kurvig und unregelmäßig steil mit Rampen von teilweise bis zu 20 Prozent.
Diese letzten Kilometer führen am Lac Bleu vorbei und enden schließlich auf dem 2.304 Meter hohen Gipfel – dem „Souvenir Henri Desgrange“ und somit dem höchsten Punkt der Tour de France 2025.

Karte der 18. Etappe der Tour de France 2025

Favoriten-Check: Etappensieg und Gelbes Trikot
Es wird der Großkampftag im Gesamtklassement. Es geht nicht nur um die Plätze eins und zwei zwischen Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG) und Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike). Auch auf den Plätzen dahinter ist noch nichts entschieden. Kann Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-Hansgrohe) Platz drei festigen oder wird er von Oscar Onley (Picnic-PostNL) attackiert? Und welche Rolle kann Primož Roglič (Red Bull-Bora-Hansgrohe) hier noch spielen?
Nach den Strapazen der beiden Hors-Categorie-Anstiege Glandon und Madeleine kann der Schlussanstieg hoch zum Col de la Loze zu Minutenabständen im Ziel führen. Neben den knapp 5.500 Höhenmetern spielt heute auch die absolute Höhe eine Rolle. Alle drei Anstiege liegen auf beziehungsweise jenseits der 2.000-Meter-Marke. Das stellt noch extremere Anforderungen an den Organismus als diese Tortur ohnehin schon tut.
Ausreißer? Ja, die wird es geben. Nach der Vorstellung vom Mont Ventoux ist jedoch davon auszugehen, dass Jonas Vingegaard sein Team Visma-Lease a Bike arbeiten lässt und alles unternimmt, um Zeit gegenüber Tadej Pogačar gutzumachen. Das würde bedeuten, dass Ausreißer kaum eine Chance haben werden, als Erste auf dem Dach der Tour anzukommen.
Wertungen der 18. Etappe der Tour de France 2025
Sprintwertungen
Rioupéroux | Rennkilometer 23,7
- Bergwertungen
- Col du Glandon (1.924 m) | Hors Categorie | Rennkilometer 62,3
- Col de la Madeleine (2.000 m) | Hors Categorie | Rennkilometer 104,6
- Col de la Loze (2.304 m) | Hors Categorie | Rennkilometer 171,5
TV-Tipp: 18. Etappe der Tour de France 2025 im Fernsehen
Ab 12 Uhr überträgt Eurosport 1 die 18. Etappe der Frankreich-Rundfahrt live im Free-TV. „Das Erste“ geht ab 14:10 Uhr „on air“.
Profile: © A.S.O.
Karte: © GEOATLAS
