Vorschau: Frühjahrsklassiker Omloop Het Nieuwsblad
Endlich geht es wieder los! Der Omloop Het Nieuwsblad eröffnet am Samstag, 25. Februar die Saison der Frühjahrsklassiker in Flandern.
Mehr als einen Monat lang werden auf einem „Fleckchen“ in Belgien die schönsten und härtesten Eintages-Rennen ausgetragen – mit dem Höhepunkt Ronde van Vlaanderen am 2. April. Der Omloop ist zugleich auch das erste Rennen der World-Tour auf europäischem Boden. Davor gab es nur zwei Wettbewerbe in Australien sowie mit der UAE-Tour einen in den Vereinten Arabischen Emiraten.
Die Strecke des Omloop Het Nieuwsblad 2023
Die Strecke führt über 207,3 Kilometer von Gent nach Ninove und hat alle Zutaten, die ein Frühjahrsklassiker benötigt: Hellinge, die kurzen steilen Hügel, sowie Kasseien, die Pflastersteinabschnitte. Über 9 dieser Paves sowie 12 dieser Hellinge führt das Rennen, das 2023 bereits zum 78. Mal stattfinden wird.
Die ersten 100 Kilometer verlaufen – verglichen mit den zweiten 100 – schon eher gemächlich. Mit Haaghoek und Lange Munte müssen die Profis nur über zwei Pave-Passagen fahren und der einzige nennenswerte Kassei bzw. Anstieg ist der Leberg.
Doch danach wird es dann härter und anstrengender. Der Katteberg und das Kopfsteinpflaster des Hollewegs eröffnen die zweite Phase des Rennens. Zu einer ersten Selektion kann es in der Passage zwischen Leberg über die Paddestraat zum Valkenberg kommen.
Das Finale wird knapp 50 Kilometer vor dem Ziel eingeläutet: Nach dem Holleweg folgt der Wolvenberg und der schwere Molenberg, ehe die Fahrer das Trio aus Haaghoek, Leberg und Berendries in Angriff nehmen müssen. Auch wenn mit der Mauer von Geraardsbergen der nächste ikonische Anstieg noch etwas entfernt liegt, wird das Rennen in dieser Phase nicht mehr ruhig. Folgt eine erfolgreiche Attacke an der Kapelmuur – rund 15 Kilometer vor dem Ziel -, oder wird der Bosberg bei Rennkilometer 196,5 die Entscheidung bringen? Oder aber läuft alles in Richtung Ziel zusammen und es kommt zum Sprint auf der leicht ansteigenden Elisabethlaan in Ninove, die erstmals Finish beim Omloop Het Nieuwsblad ist? Man darf gespannt sein..
Favoriten auf den Sieg beim Omloop Het Nieuwsblad 2023
In Abwesenheit von Vorjahressieger Wout van Aert (Jumbo-Visma) sowie seines Dauerrivalens Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) kann es ein sehr offenes Rennen geben. Kommen die klassikeraffinen Sprinter und endschnellen Klassiker-Jäger vorne mit an, so könnten sich Arnaud de Lie (Lotto Dstny), Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), Christophe Laporte (Jumbo-Visma) oder Alexander Kristoff (Uno-X Pro Cycling Team) berechtigte Hoffnungen auf den Sieg machen.
Das kann natürlich nicht im Interesse von Fahrern wie Stefan Küng (Groupama-FDJ,) Tim Wellens (UAE Team Emirates) und Kasper Asgreen (Soudal-Quick Step) sein, die lieber solo oder als Teil einer kleinen Gruppe zum Ziel unterwegs sein wollen. Wobei die beiden Letztgenannten – Wellens und Asgreen – durchaus auch Teamkollegen wie Pascal Ackermann und Matteo Trentin (beide UAE Team Emirates) oder Yves Lampaert und Florian Senechal (beide Soudal-Quick Step) haben, die sich berechtigte Hoffnungen machen können. Hinzu kommen noch gut besetzte Teams wie Ineos-Grenadier, die gleich mehrere Optionen haben. Gespannt darf man auch auf die Auftritte der Altmeister Greg van Avermaet (AG2R Citroën Team), der das Rennen zwei Mal gewann, sowie Peter Sagan (TotalEnergies) sein.
Startliste Omloop Het Nieuwsblad 2023
Team Alpecin-Deceuninck bei Omloop Het Nieuwsblad 2023
Als World-Team ist die Equipe Alpecin-Deceuninck automatisch qualifiziert für den Omloop Het Nieuwsblad. Sollte es zu einem Sprint einer größeren Gruppe kommen, zählt der zweifache Tour-Etappensieger Jasper Philipsen aus Belgien zu den Sieganwärtern. Er wird von starken Teamkollegen unterstützt. Neuzugang Søren Kragh Andersen – gekommen vom Team DSM – sowie Gravel-Weltmeister Gianni Vermeersch können auch selbst bei einer geeigneten Konstellation versuchen, ihrerseits die Chance auf eine vordere Platzierung zu wahren.
Aufstellung Team Alpecin-Deceuninck
Jasper Philipsen
Dries De Bondt
Michael Gogl
Søren Kragh Andersen
Oscar Riesebeek
Robert Stannard
Gianni Vermeersch
Fotos: Photonews.be