Start Profi-Sport Vorschau: Alle Etappen der Tour de France 2026 im Check – plus Profile

Vorschau: Alle Etappen der Tour de France 2026 im Check – plus Profile

Übersicht

Die 21 Etappen der Tour de France der Männer im Jahr 2026 stehen fest. Hier gibt es eine detaillierte Übersicht aller 21 Etappen des wichtigsten Radrennen der Saison. Die Frankreich-Rundfahrt führt vom 4. bis zum 26. Juli über eine Gesamtdistanz von 3.333 Kilometern von Barcelona nach Paris.

Laut dem Veranstalter A.S.O. umfasst das Rennen sieben Flachetappen, vier hügelige Etappen, acht Bergetappen sowie je ein Team- und ein Einzelzeitfahren.

1. Etappe | 4. Juli 2026 |  Barcelona – Barcelona | 19,7 km | Teamzeitfahren

Die Tour startet mit einem 19 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren durch Barcelona. Zuletzt fand bei der Tour ein Team Time Trial 2019 in Brüssel satt. Doch dieses Mal ist das Reglement ein anderes. Die Zeit wird nicht nach dem vierten Fahrer gewertet, sondern jeder Fahrer wird einzeln gewertet. Dieser Lead-out-Modus wurde bereits bei Paris–Nizza getestet.

Die Strecke startet am Meer, führt dann über mehrere lange Geraden und erreicht nach rund zehn Kilometern die Sagrada Família. Nach weiteren fünf Kilometern wird die Strecke technischer und hügeliger. Im Finale steht mit dem Montjuïc der Hausberg Barcelonas im Mittelpunkt: Zunächst führt ein 1,1 Kilometer langer Anstieg mit einer Durchschnittssteigung von 5,7 Prozent hinauf. Nach einer kurzen Abfahrt folgt der finale Kilometer zum Olympiastadion Lluís Companys, wo sich die Ziellinie befindet. Die sogenannte Cote Stade Olympique ist 1,1 Kilometer lang und durchschnittlich 5,1 Prozent steil.

2. Etappe | 6. Juli 2026 |  Tarragona – Barcelona | 182 km | 2.500 hm

Die zweite Etappe der Tour de France startet in der westlich von Barcelona gelegenen Küstenstadt Tarragona und endet nach 178 Kilometern erneut am Olympiastadion in Barcelona. Die ersten rund 85 Kilometer verlaufen entlang der Küste, bevor die Strecke ins Hinterland abbiegt. Die Côte de Begues (6,1 km mit 6,5 %) und die Côte de Santa Creu d’Olorda (8,4 km mit 4,5 %) sind die ersten topografischen Schwierigkeiten dieser Frankreich-Rundfahrt. Sie werden wohl schon für eine Zäsur im Peloton sorgen. Bereits in der Abfahrt von der Côte de Santa Creu d’Olorda biegen die Profis nach 140 Kilometern auf den Stadtkurs in Barcelona auf, wo sie drei Runden drehen werden. Jeweils über den 1,6 Kilometer langen Montjuïc mit einer Steigung von 9,3 Prozent und die 600 Meter lange Rampe mit sieben Prozent hoch zum Olympiastadion, wo sich auch das Ziel befindet. Die Abfolge kurzer Anstiege in schneller Folge macht das Finale technisch anspruchsvoll.

3. Etappe | 6. Juli 2026 | Granollers – Les Angles | 196 km | 3.950 hm

Am dritten Tag verlässt die Tour de France Spanien und erreicht ihr Mutterland. Allerdings erst nach 150 Kilometern nach dem Start in Granollers.
Bereits früh im Rennen geht es bergauf. Die Côte de Saint-Feliu-de-Codines (7,6 km mit 4,5 %) könnte ein ideales Sprungbrett für die Ausreißergruppe des Tages sein. Diese wird dann versuchen, auch den 1 778 Meter hohen Col de Toses (9,3 km mit 6,5 %) zu überqueren, bevor das Finale hoch nach Font Romeu (1.727 Meter) und über ein welliges Hochplateau zur Etappenankunft nach Les Angles in den Pyrenäen eingeläutet wird. Die Schlusssteigung ist mit einer Länge von 1,7 Kilometern bei durchschnittlich 6,5 Prozent keine große Herausforderung. Trotzdem werden sich die GC-Teams und ihre Kapitäne vorne zeigen, um keine Zeit zu verlieren

4. Etappe | 7. Juli 2026 | Carcassonne – Foix | 182 km | 2.750 hm

Der vierte Tagesabschnitt führt zunächst wellig durch die Aude, heraus aus der Festungsstadt Carcassonne. Hinter Quillan, nach gut 90 Kilometern, wird das Terrain bergiger. Die Straße zum Col de Coudons (883 Meter) ist 10,7 Kilometer lang und weist eine Steigung von 5,5 Prozent. auf Danach verlaufen gut 25 Kilometer auf einer Hochebene, ehe eine steile Abfahrt hinunter ins Örtchen Bélesta führt. Wenige Kilometer später steigt die Straße wieder an – auf den 1.059 Meter hohen Col de Montségur (6,9 Kilometer mit 6,6 Prozent Steigung). Dieser liegt rund 35 Kilometer vor dem Ziel. Das ist noch genügend Distanz, um die letzten gefährlichen Ausreißer einzuholen.

5. Etappe | 8. Juli 2026 | Lannemezan – Pau | 158 km | 1.600 hm

Die Sprinter und ihre Teams werden sich den 8. Juli rot im Kalender markieren. Denn erst in Pau werden sie bei dieser Frankreich-Rundfahrt das erste Mal zum Zug kommen. Ein Tour-Auftakt ohne Massensprint bis zum fünften Renntag ist äußerst selten. Das letzte Mal war dies 2015 der Fall. Übrigens: Pau ist zum 77. Mal Ziel einer Tour-Etappe. Zuletzt gewann Jasper Philipsen vom Team Alpecin-Deceuninck hier im Jahr 2024.

6. Etappe | 9. Juli 2026 | Pau – Gavarnie-Gèdre | 186 km | 4.150 hm

Nach einem Tag „Pause” kehrt die Tour in die Bergwelt der Pyrenäen zurück. Die Etappe startet mit einem rund 100 Kilometer langen Anlauf vom Startort Pau, bevor die Profis als Erstes zum Col d’Aspin (12 km mit 6,5 %) hochklettern. Nach der Abfahrt ins berühmte Tour-Dorf Sainte-Marie-de-Campan folgt der härteste Anstieg des Tages. Über den Wintersportort La Mongie fahren die Profis 17,7 Kilometer mit einer Durchschnittssteigung von 7,3 Prozent hoch zum Col du Tourmalet auf 2 150 Meter. Der erste Fahrer, der die Passhöhe des Tourmalets erreicht, gewinnt das Souvenir Jacques Goddet, das an den ehemaligen Tour-Direktor erinnert. Nach einer knapp 20 Kilometer langen Abfahrt hinunter nach Luz-Saint-Sauveur beginnt ein langer, aber moderater Schlussanstieg: 18,7 Kilometer mit 3,7 Prozent Steigung hoch in den Wintersportort Gavarnie-Gèdre auf 1 380 Meter. Die Gegend ist bekannt für das UNESCO-Weltkulturerbe Cirque de Gavarnie, einen Felsenkessel mit einem imposanten Wasserfall im Nationalpark Pyrenäen.

7. Etappe | 10. Juli 2026 | Hagetmau – Bordeaux | 175 km | 850 hm

Nach der Kletterpartie in den Pyrenäen sind wieder die explosiven und endschnellen Männer gefragt. Auf den 175 Kilometern zwischen Hagetmau und Bordeaux gibt es keine topografischen Herausforderungen für sie und ihre Teamkollegen. Mit Ausnahme der beiden Zeitfahren weist der 7. Tagesabschnitt die geringste Schwierigkeit auf, denn es müssen nur 850 Höhenmeter überwunden werden. Einzig der Wind könnte für ein wenig Aufregung sorgen. Die finalen Kilometer am Fluss Garonne werden für das Peloton schnell absolviert und auf dem Weg zum Ziel am Place des Quinconces kommt es auf die richtige Linienwahl und das richtige Timing an.

8. Etappe | 11. Juli 2026 | Périgueux – Bergerac | 182 km | 1.150 hm

Erneut sind die Sprinter die Männer des Tages. Denn den Fahrern stellt sich wieder wenig Widerstand entgegen. Es warten 1.150 Höhenmeter auf 182 Kilometern. Da es bei dieser Grand Tour insgesamt wenige Chancen für die Sprinter gibt, werden sie alles daran setzen, auch diese Etappe von ihren Teams kontrollieren zu lassen. Die Streckenführung dieser 8. Etappe wird identisch zur Etappe von 2017 sein, die Marcel Kittel von Périgueux nach Bergerac gewann. Das Ziel in Bergerac liegt auf einer Avenue, weshalb das Timing im letzten Kilometer entscheidend sein wird.

9. Etappe | 12. Juli 2026 | Malemort – Ussel | 185 km | 3.300 hm

Die neunte Etappe führt über schlecht rollenden Asphalt rauf und runter durchs Zentralmassiv im Département Corrèze. Es ist die erste echte Chance für Klassikerjäger und Puncheure wie Mathieu van der Poel und Wout van Aert. Allerdings müssen sie an diesem Tag auch ein gutes Bergbein haben, denn die Anstiege wie Suc au May, Côte de la Croix du Pey und Mont Bessou summieren sich auf den 185 Kilometern zwischen Malemort und Ussel auf 3.300 Höhenmeter. Die Konkurrenz wird groß sein, denn es ist nach knapp eineinhalb Wochen die erste echte Chance für Ausreißer bei dieser Frankreich-Rundfahrt.

10. Etappe | 14. Juli 2026 | Aurillac – Le Lioran | 3.900 hm

Am französischen Nationalfeiertag wird um das Gelbe Trikot gekämpft – so will es der Rennveranstalter A. S. O. Das Finale der 10. Etappe zwischen Aurillac und Le Lioran ist nämlich eine Kopie der Zentralmassiv-Etappe aus dem Jahr 2024: Auf Tagesabschnitt 11 ging damals Tadej Pogačar in die Offensive, verlor aber im Eins-zu-eins-Sprint gegen Jonas Vingegaard, den er zwischenzeitlich schon abgehängt hatte.

Nach einer welligen, fast 100 Kilometer langen Anfahrt wartet mit dem Col de la Griffoul (5,9 km mit 6,7 %) der erste ernstzunehmende Anstieg, der zugleich seine Premiere bei der Tour feiert. Dann führt die Straße von von Murat aus zum zum Puy Mary – Pas de Peyrol (7,8 km mit 6%). Nach einer zehn Kilometer langen Abfahrt folgt der Col de Pertus – mit seinen 8,8 Prozent durchschnittlicher Steigung auf 4,4 Kilometer Länge eine echte Rampe. Das unmittelbare Finale beginnt dann am Col de Font de Cère (3,3 km mit 5,8 %), von dessen Gipfel eine drei Kilometer lange Fahrt ins Ziel folgt. Die Frage wird sein: Gewinnt am französischen Nationalfeiertag auch der Mann in Gelb – oder geht der Sieg an einen Ausreißer?

11. Etappe | 15. Juli 2026 | Vichy – Nevers | 161 km | 1.400 hm

12. Etappe | 16. Juli 2026 | Circuit Nevers Magny-Cours – Chalon-sur-Saône | 181 km | 1.800 hm

Wenn es „blöd” läuft, könnte dies der letzte Massensprint der Tour de France 2026 sein. Eigentlich kaum vorstellbar, aber danach folgen nur noch die Etappen 17 und 21, bei denen die schnellsten Sprinter eine Siegchance haben könnten.

In der Schlusswoche eine Ausreißergruppe zu kontrollieren, ist jedoch ein schwieriges Unterfangen. Und auch in diesem Jahr wird Montmartre den Sprintern einen Strich durch die Rechnung der Finaletappe machen.

Zurück zu Etappe 12: Sie startet auf dem ehemaligen Formel-1-Rennkurs „Circuit Nevers Magny-Cours” und führt dann Richtung Saône. Die offenen Flächen auf dem Weg nach Chalon-sur-Saône könnten für Nervosität sorgen, der Anstieg hinauf nach Montagny-lès-Buxy (2,6 km mit 4,3 % Steigung) dagegen weniger. In Chalon-sur-Saône wird es zum Sprint Royal kommen.

13. Etappe | 17. Juli 2026 | Dole – Belfort | 205 km | 2.500 hm

Mit 205 Kilometern ist der 13. Tagesabschnitt der längste der Tour 2026 und die einzige Etappe, die die 200-Kilometer-Marke knackt. Von Dole aus fahren die Profis durch das Jura-Gebirge, erreichen dann die Vogesen und gelangen schließlich nach Belfort, dem Zielort der Etappe. Nichts Spektakuläres, würde das Peloton nicht im letzten Viertel der Etappe den Ballon d’Alsace erklimmen. Dieser Anstieg der ersten Kategorie ist übrigens auch der erste Tour-Berg, den die Fahrer im Jahr 1905 erklommen haben. 121 Jahre später könnte sich an diesem Berg ein kletterstarkes Mitglied der Ausreißergruppe absetzen und das Ziel in Belfort als Solist erreichen. Sollte keiner der Fahrer des Gesamtklassements einen schlechten Tag haben, werden diese wohl alle „gesittet” über den Anstieg fahren und die Energie für den nächsten Tag sparen wollen.

14. Etappe | 18. Juli 2026 | Mulhouse – Le Markstein Fellering | 155 km | 3.800 hm

Die 14. Etappe führt durch das Elsass und die Berge der Vogesen. Nur wenige Kilometer nach dem Start in Mulhouse erwartet die Teilnehmer mit dem Grand Ballon die erste Herausforderung. Die Straße führt über 21,5 Kilometer hoch auf den 1.336 Meter hohen Pass. Die Durchschnittssteigung von 4,8 Prozent trügt jedoch, da der Anstieg im mittleren Teil sogar einige Zwischenabfahrten enthält. Davor und danach liegt die Steigung im Schnitt zwischen 7 und 8 Prozent. Auf der Abfahrt wird erstmals die Ziellinie in Le Markstein überfahren – allerdings folgen noch knapp 120 bergige Kilometer. Der nächste Berg ist der Col du Page (9,8 km mit 4,7 %), ehe die Profis erneut den Ballon d’Alsace (8,9 km mit 6,9 %) erklimmen müssen, der bereits am Vortag auf dem Programm stand.

Von dort führt die Strecke nochmals in Richtung Rheintal hinunter und weiter über den unkategorisierten Col du Hundsruck. Dieser Anstieg erlangte bei der Tour 1997 Berühmtheit, als Udo Bölts Jan Ullrichs Gelbes Trikot sicherte. Nach kurzer Anfahrt erreichen die Fahrer den Fuß des Col du Haag. Hoch auf die 1.233 Meter führt ein serpentinenreicher Radweg mit einer Länge von … Ravon 11,2 Kilometer bei 7,3 Prozent Durchschnittssteigung. Dort biegen die Profis auf die Panoramastraße „Route des Crêtes”, die sie wellig auf den letzten 5,5 Kilometern zum Ziel nach Le Markstein bringt. Eine Etappe, die Tadej Pogačar 2023 gegen Jonas Vingegaard gewann.

15. Etappe | 19. Juli 2026 | Champagnole – Plateau de Solaison | 184 km | 3.950 hm

Die letzte Bergetappe der zweiten Tour-Woche führt vom Jura ins Département Haute-Savoie. Obwohl über sie noch nicht so viel bekannt ist, könnte sie eine der Schlüsseletappen dieser Frankreich-Rundfahrt werden. Nur die Etappen 4 und 20 weisen mehr Höhenmeter auf, führen aber auch über den Tourmalet bzw. den Galbier.

Die Etappe startet in Champagnole und verläuft zunächst ansteigend durch die Berge des Jura. Es scheint kaum längere flache Passagen zu geben. Im letzten Drittel der Etappe summieren sich dann die Herausforderungen.

Zunächst erreichen die Profis auf verwinkelten Straßen den Fuß des Bergrückens Salève. Hier klettern sie über den Col de la Croisette, einen sogenannten Hidden Champion in den Alpen. Dieser noch unbekannte Anstieg hat es in sich. Auf den 4,7 Kilometern zur Passhöhe auf 1 175 Metern steigt die Straße mit durchschnittlich 11,2 Prozent an. Er ist eher eine lange Rampe als ein Berg, aber das geeignete Terrain, um eine Vorentscheidung zu erzwingen. Denn nach einer steilen Abfahrt ins Tal der Arve und einem weiteren Anstieg endet die Etappe mit dem Finalanstieg zum Plateau de Solaison. Dieser Anstieg mit einer Höhe von 1 508 Metern feiert zwar seine Premiere bei der Tour, ist im Radsport aber kein Unbekannter. Bei der Dauphiné 2022 sicherte sich Primož Roglič hier oben den Gesamtsieg, während sein damaliger Teamkollege Jonas Vingegaard die Etappe gewann. Die finalen 11,3 Kilometer mit einem Schnitt von 9,1 Prozent können für Minutenabstände in der Gesamtwertung sorgen – und vielleicht schon die Entscheidung um den Tour-Sieg bringen.

16. Etappe | 21. Juli 2026 | Évian-les-Bains – Thonon-les-Bains | 26 km | 500 hm | Einzelzeitfahren

Nach dem zweiten Ruhetag steht das einzige Einzelzeitfahren der Tour 2026 am Ufer des Genfersees auf dem Programm. Zum Leidwesen der etwas schwereren Zeitfahrspezialisten besteht mehr als ein Drittel der Strecke aus einem Anstieg. Vom Start am Südufer des Sees in Évian-les-Bains steigt die Straße zunächst für knapp zehn Kilometer mit mehr als vier Prozent an, um zur Côte de Larringes (9,7 km mit 4,3%) zu gelangen. Nach einer gut sechs Kilometer langen Abfahrt nach Pont de la Douceur verlaufen die finalen Kilometer wieder flach am Genfersee entlang ins Ziel nach Thonon-les-Bains.

17. Etappe | 22. Juli 2026 | Chambéry – Voiron | 175 km | 2.200 hm

Sprinter-Teams gegen Ausreißer – das ist die Ausgangssituation für die letzten „Flachetappe“ diese Tour, die am Alpenrand von Chambéry nach Voiron führt. Auf dem Papier. In der dritten Woche sind die Fahrer jedoch bereits erschöpft und viele dieser Mannschaften werden zur Sicherheit einen Fahrer in der Gruppe des Tages platzieren wollen. Das spart Energie bei der Nachführarbeit, sodass es zum klassischen Szenario kommen könnte. Die Ausreißer können den Sieg unter sich ausmachen. Das Team des Gelben Trikots fährt kontrolliert nach und erreicht mit dem Peloton das Ziel mit mehr als fünf Minuten Rückstand.

18. Etappe | 23. Juli 2026 | Voiron – Orcières-Merlette | 185 km | 3.800 hm

Auch wenn die Etappe nur drei kategorisierte Anstiege aufweist, darf sie nicht unterschätzt werden. Auf den 185 Kilometern summieren sich alle Bodenunebenheiten nämlich auf 3.800 Höhenmeter. Das Terrain scheint für kletterstarke Ausreißer optimal zu sein. Spätestens oben in Saint-Nizier-du-Moucherotte, nach dem Anstieg über die Côte d’Engins (11,4 km mit 5,4 %), dürfte sich die Ausreißergruppe des Tages gefunden haben. Danach folgt nach gut 80 Rennkilometern mit der Côte de Monteynard (9,7 km mit 5 %) die vorerst nächste Schwierigkeit, bevor die Etappe zum Fuße des Schlussanstiegs führt. Hoch in den Wintersportort Orcières-Merlette führt der Anstieg über 7,1 Kilometer mit durchschnittlich 6,7 Prozent. Das ist kein Terrain, um viel Zeit gutzumachen. Aufgrund der beiden noch folgenden Etappen könnten sich die Fahrer des Gesamtklassements an diesem Tag zurückhalten und das Rennen kontrollieren.

19. Etappe | 24. Juli 2026 | Gap – Alpe d’Huez | 128 km | 3.500 hm

Alpe d’Huez – erster Teil. Die mythischen 21 Kehren erwarten die Profis am Ende einer 128 Kilometer langen Etappe. Allerdings wäre es falsch, den Rest dieses Abschnitts zu unterschätzen, denn der Schlussanstieg macht nur ein gutes Drittel der Gesamthöhenmeter von 3.500 aus.

Gleich nach dem Start in Gap erklimmen die Profis den Col Bayard (5,1 km mit 7,2 %). Hier wird sich das Feld schon auseinanderreißen. Sollte sich bis dahin noch keine Spitzengruppe gebildet haben, bietet der nur wenige Kilometer später folgende, 7,2 Kilometer lange und durchschnittlich 8,5 Prozent steile Anstieg zum Col du Noyer die perfekte Möglichkeit dazu. Danach wird das Rennen wohl ruhiger und der Parcours verläuft wellig über Corps und Valbonnais, ehe der Anstieg zum Col d’Ornon das Finale einläutet. An diesem 5,4 Kilometer langen Anstieg mit einer Steigung von durchschnittlich 6,4 Prozent können die GC-Favoriten ihre Teams arbeiten lassen, um den Vorsprung der Ausreißer zu reduzieren. Nach einer Abfahrt erreichen die Profis den Ort Bourg-d’Oisans. Von dort aus startet der klassische und legendäre Anstieg zur Alpe. Dieser verläuft über 13,8 Kilometer bei durchschnittlich 8,1 Prozent Steigung. Zuletzt gewann Tom Pidcock im Jahr 2022 aus einer Ausreißergruppe heraus. Tadej Pogačar und Jonas Vingegaard erreichten das Ziel zeitgleich mit mehr als drei Minuten Rückstand.

20. Etappe | 25. Juli 2026 | Le Bourg d’Oisans – Alpe d’Huez | 171 km | 5.650 hm

Alpe d’Huez, Teil zwei! Am Ende der 20. Etappe der Tour de France 2026 ist die Alpe das Ziel der Königsetappe – und für sich genommen gar nicht so anstrengend. Doch der Reihe nach. Die 20. und letzte Bergetappe der Frankreich-Rundfahrt 2026 umfasst 171 Kilometer und rekordverdächtige 5.650 Höhenmeter. Diese verteilen sich auf vier legendäre Alpenpässe und eine kurze Schlusssteigung.

Nach dem Start in Bourg d’Oisans und einer zehn Kilometer langen Abfahrt startet die erste Prüfung des Tages. Der Col de la Croix de Fer führt über 24 Kilometer mit einer Steigung von 5,2 Prozent auf 2.067 Meter. Nach einer knapp 30 Kilometer langen Abfahrt nach Saint-Jean-de-Maurienne und weiteren leicht ansteigenden 15 Kilometern beginnt das Highlight des Tages. Über den Col du Télégraphe (11,9 km mit 7,1 % Steigung) klettern die Profis auf das Dach der Tour. Der mit 2.642 Metern hohe Col du Galibier wartet. Nach dem Col du Télégraphe (1.556 Meter) folgt eine kurze, drei Kilometer lange Abfahrt nach Valloire. Dann steigt die Straße für 17,7 Kilometer mit durchschnittlich 6,9 Prozent Steigung an. Der erste Fahrer auf der Passhöhe des Col du Galibier gewinnt zudem das mit 5.000 Euro dotierte „Souvenir Henri Desgrange”.

Zuletzt schnappte sich Tadej Pogačar auf der vierten Etappe 2024 am Galibier das Geld. Danach führt eine über 30 Kilometer lange Abfahrt über den Col du Lautaret hinunter – allerdings nicht ganz ins Tal. Denn am Stausee Lac du Chambon im Örtchen Mizoen biegt das Peloton in den 12,8 Kilometer langen und im Schnitt 7,3 Prozent steilen Anstieg zum Col de Sarenne, der auf der „Rückseite” von Alpe d’Huez liegt. Der Col de Sarenne wurde zuletzt 2013 befahren, damals von Alpe d’Huez kommend. Die Passhöhe auf 1.999 Metern liegt 15 Kilometer vor dem Etappenziel. Von dort aus führt die Strecke zunächst wellig bergab, ehe die Profis auf jene Straße einbiegen, die auf klassischem Wege zur Alpe d’Huez führt. Allerdings müssen sie nur die letzten drei der legendären 21 Kehren hinauf ins Ziel fahren.

21. Etappe | 26. Juli 2026 | Thoiry – Paris Champs-Élysées | 130 km | 1.000 hm

Eines der Höhepunkte der Tour de France 2025 war die Finaletappe in Paris. Sie war nicht den Sprintern vorbehalten, sondern den Klassikerjägern, zu denen sich der mehrfache Flandern-Rundfahrtsieger Tadej Pogačar zweifellos auch zählen darf. Der Slowene im Gelben Trikot lieferte sich einen erbitterten Kampf mit Wout van Aert, den der Belgier schließlich für sich entschied.

Ausschlaggebend für diesen Schlagabtausch waren die Runden über die Butte Montmartre im Herzen von Paris. Auch 2026 soll es erneut hoch auf den „Berg” in Paris gehen. Doch diesmal liegt die Ziellinie auf den Champs-Élysées rund 15 Kilometer von der letzten Überfahrt Sacré-Cœur entfernt; 2025 waren es nur sechs. Die A.S.O. erhofft sich dadurch, dass Sprinter eine Chance haben, wieder zurückzukommen und den prestigeträchtigen Sprint auf den Champs-Élysées auszutragen. Doch nur wenige glauben, dass dieses Szenario eintritt. Es wird eine der wenigen Klassikeretappen der Tour 2026 sein.

Profile: © A.S.O.
Karte: © GEOATLAS