Tadej Pogačar (Slowenien) hat bei den Rad-Weltmeisterschaften in Kigali seinen Titel erfolgreich verteidigt. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel erhöhte der Sieger der Tour de France am Mont Kigali das Tempo und setzte sich ab. Zunächst mit Juan Ayuso (Spanien) und Isaac del Toro (Mexiko), die aber nicht in der Lage waren, mit ihm mitzuhalten. Als Solist beendete er das 267,5 Kilometer lange Rennen nach 6:21:20 Stunden.
Zweiter wurde Remco Evenepoel (Belgien) mit einem Rückstand von 1:28 Minuten. Der belgische Zweitfahrweltmeister hatte mit mehreren technischen Problemen zu kämpfen, startete dann aber eine Aufholjagd. Ben Healy (Irland) kam mit einem Abstand von 2:16 Minuten auf den Sieger auf Rang drei. Wie Evenepoel gehörten Healy und der Viertplatzierte Mattias Skjelmose (Dänemark) im Finale zur ersten Verfolgergruppe. Von den 165 gestarteten Profis erreichten nur 30 das Ziel.
So verlief das Straßenrennen der Männer bei den Rad-Weltmeisterschaften in Kigali 2025
Der erste Angreifer des Tages war Red Walters aus Grenada. Doch sein Ausflug an die Spitze dauerte nicht lange. Wenige Kilometer nach dem Start bildete sich eine Gruppe um Menno Huising (Niederlande), Marius Mayrhofer (Deutschland), Anders Foldager (Dänemark), Ivo Oliveira (Portugal), Fabio Christen (Schweiz) und Julien Bernard (Frankreich). Sie holten Walters ein und stellten ihn ab. Im weiteren Verlauf konnte Raúl García Pierna (Spanien) zu den Spitzenreitern aufschließen.
Im Hauptfeld übernahmen Slowenien, Belgien und die USA die Kontrolle. Nachdem die Fahrer den City Circuit nach neun Runden und 134,4 gefahrenen Kilometern verlassen hatten, wurde es in der Extensionsrunde spannend. Auf der Anfahrt zum Mont Kigali waren nur noch Foldager, Oliveira und Bernard vorne.
Der Mont Kigali sorgte für eine Vorentscheidung
Slowenien bolzte im Hauptfeld das Tempo hoch und auf dem letzten Kilometer erhöhte Tadej Pogačar von der Spitze weg das Tempo. Sein Ziel schien es zu sein, die Gruppe zu verkleinern. Das gelang auch, allerdings besser als vermutet. Denn oben am höchsten Punkt des Rennens auf 1.771 Metern war nur noch Juan Ayuso an Pogacars Seite. Remco Evenepoel wurde durchgereicht, da er zu diesem Zeitpunkt schon mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. In der Abfahrt konnte Isaac del Toro dann noch nach vorne aufschließen, sodass ein Trio aus Profis des UAE Team Emirates XRG das Tempo an der Spitze machte. Als Nächstes kam die Mur de Kigali, wo del Toro ein so hohes Tempo vorlegte, dass Ayuso nicht mehr folgen konnte. Pogačar und del Toro fuhren dann gemeinsam auf den City Circuit. Dahinter gab es eine große, unruhige Verfolgergruppe.
Rund 66 Kilometer vor dem Ziel trennten sich die dann Wege von Tadej Pogačar und Isaac del Toro. Der Slowene ließ seinen 20 Jahre jungen UAE-Teamkollegen am Anstieg einfach stehen und fuhr geschmeidig berghoch. Dahinter kämpfte Remco Evenepoel weiter mit einem Rad und seinen Nerven und wechselte sein Rad ein zweites Mal, nachdem er relativ lange auf das Materialfahrzeug warten musste. Mit Hilfe seiner Teamkollegen kämpfte sich der Belgier zurück und übernahm dann in der Verfolgergruppe selbst die Pace. Das führte dazu, dass diese Gruppe immer kleiner wurde.
Vier Runden vor dem Ende des Rennens hatte Pogacar eine Minute Vorsprung auf die Gruppe um Evenepoel, zu der Tom Pidcock (Großbritannien), Jai Hindley (Australien), Skjelmose und Healy zählten. Doch durch das Tempo, das Evenepoel vorlegte, wurden sie aussortiert. Hindley und Pidcock verloren schnell den Kontakt.
Rund 20 Kilometer vor dem Ende löste sich Evenepoel dann noch von Healy und Skjelmose, doch es reichte für den Belgier nicht, noch weiter nach vorne zu kommen. Dahinter ließ Evenepoel in der finalen Runde an einer Steigung fünf Kilometer vor dem Ziel Healy von Skjelmose ab, während Pogačar dem Ziel als sicherer Sieger entgegenfuhr.
Top 10 Ergebnis – WM-Straßenrennen 2025
1. Tadej Pogačar (Slowenien) 6:21:20 Stunden
2. Remco Evenepoel (Belgien) +1:28 Minuten
3. Ben Healy (Irland) +2:16 Minuten
4. Mattias Skjelmose (Dänemark) +2:53 Minuten
5. Toms Skujiņš (Lettland) +6:41 Minuten
6. Giulio Ciccone (Italien) +6:47 Minuten
7. Isaac del Toro (Mexiko) +6:47 Minuten
8. Juan Ayuso (Spanien) +6:47 Minuten
9. Afonso Eulálio (Portugal) +7:06 Minuten
10.Tom Pidcock (Großbritannien) +9:05 Minuten
Fotos: Photonews.be