Start Profi-Sport Mathieu van der Poel gewinnt Mailand-Sanremo 2025

Mathieu van der Poel gewinnt Mailand-Sanremo 2025

Übersicht

Mathieu van der Poel aus dem Team Alpecin-Deceuninck holte sich erneut das Monument Mailand-Sanremo. Nach 2023 triumphierte der Niederländer erneut auf der Via Roma und sprintete vor Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG) über die Ziellinie. Den Sprint der Verfolger gewann 43 Sekunden hinter dem Sieger der Australier Michael Matthews (Team Jayco AlUla). Van der Poels Teamkollege Kaden Groves wurde starker Fünfter.

Für das Team Alpecin-Deceuninck war es nach den Erfolgen von Mathieu van der Poel im Jahr 2023 und Jasper Philipsen 2024 der dritte Sieg hintereinander beim Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo.

So verlief das Rennen Mailand-Sanremo 2025

Fünf Kilometer nach dem Start setzten sich Alessandro Verre (Arkea-B&B Hotels), Tommaso Nencini (Toscana Factory Vini Fantini) und Martin Marcellusi (VF Group Bardiani-CSF Faizanè) ab. Sie fuhren schnell einen kleinen Vorsprung von etwa 20 Sekunden auf das Hauptfeld heraus. Danach machten sich Baptiste Veistroffer (Lotto), Mark Stewart (Toscana Factory Vini Fantini), Filippo Turconi (VF Group Bardiani-CSF Faizanè) und Mathis Le Berre (Arkea-B&B Hotels) auf die Verfolgung. Last but not least komplettierte Kristian Sbaragli (Toscana Factory Vini Fantini) die Spitzengruppe des Tages.

Im Peloton setzte sich Silvan Dillier vom Team Alpecin-Deceuninck an die Spitze und hielt diese Position über 200 Kilometer. Als der Schweizer seine Arbeit getan hatte, übernahm Ineos-Grenadier in Person von Geraint Thomas die Führung. Unter seinem Tempodiktat schmolz der Vorsprung der Ausreißer von Sekunde zu Sekunde. Innerhalb von zehn Kilometern verloren sie mehr als eine Minute. Noch zweieinhalb Minuten betrug der Vorsprung der acht Spitzenreiter. Auf dem Weg zum Capo Mele setzte sich erstmals UAE Team Emirates-XRG mit an die Spitze.

Oben auf der Capo Berta hatte Martin Marcellusi, der nun alleine an der Spitze fuhr, nur noch 1:20 Minuten Vorsprung. Martin Marcellusi wurde auf den ersten Metern der Cipressa eingeholt.

Angriff von Tadej Pogačar an der Cipressa

An der Cipressa machte Tim Wellens vom Team UAE Team Emirates-XRG das Tempo. Pogačar schien zunächst an Position 20 schlecht positioniert, kam dann aber zusammen mit seinem Teamkollegen Jhonatan Narváez nach vorne. Narváez machte dann kurz das Tempo, ehe Pogačar seinen Angriff startete.

Drei Kilometer unterhalb der Cipressa griff Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG) an. Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Romain Grégoire (Groupama-FDJ) konnten folgen. Pogačar riss dann eine kleine Lücke, die Ganna schließen konnte. Grégoire wurde abgehängt. Pogacar verschärfte das Tempo 1,5 Kilometer vor dem Ziel noch einmal und Ganna verlor kurzzeitig den Anschluss. An der Spitze übernahm van der Poel die Führung. Zu dritt überquerten sie den Gipfel der Cipressa mit rund 30 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger.

Dias Trio an der Spitze arbeitete gut zusammen und ging mit 45 Sekunden Vorsprung in den Schlussanstieg Poggio di Sanremo. Die Gruppe dahinter war inzwischen auf 40 bis 50 Fahrer angewachsen.

Attacken am Poggio

Pogacar attackierte gleich auf den ersten 100 Metern des Poggio. Van der Poel konnte folgen. Ganna musste das Duo ziehen lassen. Gerade als Ganna wieder aufschließen wollte, attackierte Pogačar erneut.

500 Meter unterhalb des Poggio überraschte van der Poel dann Pogačar und attackierte. Es entstand eine kleine Lücke, die Pogačar aber wieder schließen konnte. Oben am Poggio hatte Ganna knapp 20 Sekunden Rückstand auf das Duo.

Pogačar und van der Poel fuhren gemeinsam ab. Ganna kämpfte sich heran und schloss 800 Meter vor Ziel zu den beiden Führenden auf. Zu dritt ging es auf die Zielgerade. In dem Moment als Pogačar den Sprint von der letzten Position eröffnete, fuhr van der Poel an der Spitze los und zog bis zur Ziellinie durch. Den zweiten Platz sicherte sich Filippo Ganna vor Tadej Pogačar.

Mailand-Sanremo-Sieger Mathieu van der Poel im Interview

„Das ist wirklich unglaublich. Ich war heute voll auf den Sieg fokussiert. Wir wussten schon vorher, dass Tadej in Topform sein würde, aber auch ich habe mich sehr gut gefühlt. Die ersten Stunden des Rennens waren mit der Kälte und dem Regen schrecklich, aber in der Nähe der Küste wurde es besser und auch ich fühlte mich besser“, sagte er.

„Es war klar, dass Tadej in den Anstiegen der Stärkste war. Sein Fahrstil auf der Cipressa war wirklich beeindruckend. Nach diesem Anstieg haben wir drei gut zusammengearbeitet. Das macht Sinn: Drei Podestplätze gibt man nicht einfach so her. Für mich war das Ziel heute oben am Poggio, denn danach konnte Tadej nichts mehr ausrichten. Ich hatte gehofft, ihm etwas entgegensetzen zu können, aber er war heute sehr stark.

„Im Sprint habe ich mich dann entschieden, früh anzufahren. Damit wollte ich Tadej und Filippo überraschen: Sie dachten, ich würde meinen Sprint abkürzen, und ich glaube, sie waren überrascht, als ich nach 300 Metern loslief. Ich fühlte mich stark genug, um durchzuziehen, also war es die richtige Taktik“, so der Niederländer.

„Einmal Mailand-San Remo zu gewinnen, ist etwas Besonderes, aber jetzt Tadej Pogacar und Filippo Ganna zu schlage. Das ist eine Ehre für mich. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll, ich bin wirklich, wirklich glücklich“, sagte ein sichtlich bewegter Mathieu van der Poel im Siegerinterview.