Die Strecke und die Etappen der Tour de France Femmes avec Zwift im Jahr 2026 stehen fest. Die Frankreich-Rundfahrt der Frauen führt vom 1. bis 9. August über 1.175 Kilometer. Start ist in Lausanne am Genfersee. Ziel die Promenade des Anglais in Nizza an der Cote d’Azur. Die neun Etappen unterteilen sich in drei Flachetappen, drei hügelige Etappen, zwei Bergetappen und ein Einzelzeitfahren.
Hier gibt es eine detaillierte Übersicht aller neun Etappen der Tour de France Femmes avec Zwift 2026.
Alle neun Etappen der Tour de France Femmes avec Zwift 2026
1. Etappe | 1. August 2026 | Lausanne – Lausanne | 137 km | 1.700 Hm

Der Auftakt in der Romandie am Schweizer Nationalfeiertag könnte am Ende eine Sache für Puncheusen, bergfeste Sprinterinnen und explosive Bergfahrerinnen werden. Nach einer Schleife in Richtung Neuenburgersee kommt das Feld über wellige Straßen zurück ans Ufer des Genfersees. Die Côte de Villars-le-Comte (4,0 km mit 5,8 %) und direkt im Anschluss die Côte de Vulliens (3,0 km mit 5,3 %) könnten rund 40 Kilometer vor dem Ziel für eine Vorsortierung sorgen. Sind sich vorne alle einig, werden abgehängte Fahrerinnen in der letzten Rennstunde nicht mehr zurückkommen. Zu Beginn des 2,5 Kilometer langen und 4,6 Prozent steilen Schlussanstiegs Côte Saint-François ist die Positionierung wichtig. Es bleibt spannend, wer am Ende in Lausanne noch den Zug und den Punch hat, um um den Sieg zu kämpfen.
2. Etappe | 2. August 2026 | Aigle – Genf | km | 1.750 hm

„Sprinterinnentag“ – aber nur, wenn sie die ersten zwei Drittel des Rennens überleben. Wie der Beginn der Etappe ist auch das Ende flach. Dazwischen, von Rennkilometer 30 bis Rennkilometer 110, erwartet die Fahrerinnen ein raues Klassikerprofil mit insgesamt fünf kategorisierten Anstiegen.
Vom UCI-Sitz des Weltradsportverbandes in Aigle aus führt die Route nach einem flachen Start durch die Waadtländer Weinberge. Dann folgt ein erster langer Anstieg über 15 Kilometer zur Côte de Chexbres (3,2 km mit 5,6 %) und weiter zur Côte de Savigny (2,5 km mit 5 %). Der „Berg“ setzt zwar immer wieder kurz ab, aber die Kilometer reichen in Summe aus, um eine frühe Zäsur im Hauptfeld herbeizuführen und sich von den klassischen Sprinterinnen abzusetzen. Rund 30 Kilometer später folgt die Côte de Cossanay (2,0 km mit 6,0 %). Richtig giftig wird es dann, rund 50 Kilometer vor dem Ziel, mit der Mur von Bougy-Villars: Sie ist zwar nur 900 Meter lang, dafür aber 10,4 Prozent steil. Hinzu kommt, dass es nach einer kurzen Abfahrt in den letzten kategorisierten Anstieg des Tages geht: den Mont-sur-Rolle (2,3 Kilometer mit 6,5 Prozent Steigung). Erst wenige Kilometer später „beruhigt” sich das Geläuf und die Fahrerinnen erreichen über Bogis-Bossey den Genfersee und Versoix. Das Finale nach Genf verläuft auf breiten Straßen, ist schnell und windanfällig, sodass ein reduzierter Massensprint durchaus möglich ist.
3. Etappe | 3. August 2026 | Genf – Poligny | 157 km | 2.430 hm

Die Tour erreicht ihr Heimatland Frankreich. Wenige Kilometer nach dem Start in Genf überqueren die Frauen die Grenze und beginnen im Jura gleich eine lange Kletterpartie. Die Straße führt 11,4 Kilometer mit durchschnittlich 6,3 Prozent auf die Passhöhe des Col de la Faucille (1.323 Meter). Nach einer kurzen Abfahrt folgt die Côte de Lajoux (3,6 km mit 5,6 %), ehe das Terrain flacher und auch abfallender wird. Zunächst, denn bei Rennkilometer 66 startet der Anstieg zum Col de la Savine (5,6 Kilometer mit 5,1 Prozent). Die letzte Chance, sich anzusetzen, bietet die Côte de Chaux-Champagny (1,8 km mit 6,4 %), eine kurze, aber selektive Kuppe im letzten Renndrittel. Allerdings werden die Teams der GC-Fahrerinnen das Rennen kontrollieren, sodass es im Zielort Poligny wohl zu einem Sprint einer größeren Gruppe beziehungsweise eines reduzierten Feldes kommen wird.
4. Etappe | 4. August 2026 | Gevrey Chamberin – Dijon | Einzelzeitfahren | 21 km | 255 hm

Nach einjähriger Pause kehrt das Einzelzeitfahren zur Tour de France Femmes avec Zwift zurück. Zuletzt gab es einen Kampf gegen die Uhr auf der dritten Etappe der Tour de France Femmes 2024 in Rotterdam. 2026 führt das „Contre la Montre” über 21 Kilometer von Gevrey-Chambertin nach Dijon durchs Burgund.
Die ersten Kilometer verlaufen flach, ehe nach sieben Kilometern die Straße ansteigt. Zunächst nur mäßig, dann folgt der steilere Anstieg nach Lacets de Marsannay (1,8 km à 6,9 %), gefolgt von einem Kilometer langem Flachstück. Anschließend führt der Parcours für einen weiteren Kilometer mit knapp drei Prozent hoch nach Corcelles-les-Monts. Nach rund der Hälfte der Strecke folgt eine nicht allzu steile Abfahrt hinunter nach Dijon. Die letzten drei Kilometer verlaufen flach zum Ziel.
Es wird spannend sein, wie die Fahrerinnen der Gesamtwertung und die Zeitfahrspezialistinnen die Etappe pacen, da auch auf der Abfahrt mit Druck gefahren werden muss. Obwohl die Etappe nur 21 Kilometer lang ist, könnten sich zwischen den ersten Fahrerinnen im Gesamtklassement schon Minutenabstände ergeben.
5. Etappe | 5. August 2026 | Macon – Belleville-en-Beaujolais | 140 km | 2850 hm

Die Klassiker-Etappe dieser Tour de France Femmes führt durch das Beaujolais. Im Stil eines Ardennen-Rennens geht es auf der Strecke ständig hoch und runter.
Nur wenige Kilometer nach dem Start in Montbrison beginnt mit der Côte de Cenves (9,6 km mit 4,4 %) die Achterbahn. Kurz danach folgt der unkategorisierte Col de Boubon, ehe die Fahrerinnen in rascher Abfolge für gut 45 Kilometer insgesamt sechs Anstiege in Angriff nehmen. Das sind: Col de la Croix de l’Orme (2,1 km mit 5,5 %), Côte de Saint-Christophe (2,7 km mit 4,5 %), Col de Crie, Col de Fontmartin (3,6 km mit 5,7 %), Col de Gerbet (4,6 km mit 6,5 %) und Côte de Pruzilly (1,6 km mit 6,6 %). Danach wird die Strecke flacher, um dann für ein spektakuläres Finale noch einmal anzusteigen. Gut 40 Kilometer vor Ende der Etappe steht zunächst der Col de Durbize (3,6 km mit 5,8 %) im Weg. Den fulminanten Schlussakt setzt jedoch der Mont Brouilly rund zehn Kilometer vor dem Ziel. Drei Kilometer mit durchschnittlich 7,7 Prozent Steigung reichen aus, sodass am Ende nur noch eine kleine Gruppe mit den GC-Favoritinnen und vielleicht noch deren stärksten Helferinnen als Erste das Ziel in Belleville-en-Beaujolais erreicht.
6. Etappe | 6. August 2026 | Montbrison – Tournon-sur-Rhône | 153 km | 2650 hm

Die populäre Jedermann-Veranstaltung L’Ardéchoise diente als Vorbild für diese Etappe der Tour de France Femmes. Es geht höher hinauf als am Vortag, allerdings müssen die Fahrerinnen „nur” sechs kategorisierte Anstiege in Angriff nehmen. Ein schwacher Trost, denn auf der 153 Kilometer langen Strecke zwischen Montbrison und Tournon-sur-Rhone summieren sich diese auf 2.650 Höhenmeter.
Bereits 20 Kilometer nach dem Start müssen die Fahrerinnen die Côte de Périgneux (1,4 km à 6,2 %) erklimmen und anschließend zur Côte de la Prunerie (2,9 km à 4,9 %) weiterklettern. Nach einer Abfahrt ins Loire-Tal folgt eine rund 40 Kilometer lange, treppenartige Bergaufpassage nach Saint-André-en-Vivarais (1 094 m). Dabei überwinden sie die beiden kategorisierten Anstiege Côte d’Aurec (3,3 km mit 6,1 %) und Côte de Praneuf (1,2 km mit 6,5 %). Kurz hinter Saint-André-en-Vivarais folgt eine schnelle Abfahrt, ehe der „erste” Berg des Tages nach gut hundert Rennkilometern in Sicht ist. Der Col de Lalouvesc läutet ein frühes Finale ein. Die Passhöhe auf 1 092 Metern erreichen die Fahrerinnen nach einer 8,6 Kilometer langen Kletterpartie mit einer durchschnittlichen Steigung von fünf Prozent. Von dort oben folgt eine rund 15 Kilometer lange Abfahrt über den Col Robert Marchand hinunter nach Saint-Félicien. Für eine Last-Minute-Attacke eignet sich gut 15 Kilometer vor dem Ziel noch die Côte de Boucieu-le-Roi. Die 3,8 Kilometer mit durchschnittlich 5,7 Prozent Steigung reichen nach den Anstrengungen dieses und des vorangegangenen Tages aus, um Lücken zu reißen beziehungsweise sich abzusetzen.
7. Etappe | 7. August 2026 | La Voulte-sur-Rhône – Mont Ventoux | 144 km | 3.565 hm

Die Königinnen-Etappe dieser Frankreich-Rundfahrt führt auf den Mont Ventoux. Der „weiße Riese der Provence” ist mit seinen 1.910 Metern zugleich das Dach der Tour de France Femmes 2026. Aufgrund des unglaublich langen und schweren Anstiegs sind auch zwischen den Top-Fahrerinnen Abstände von mehreren Minuten realistisch.
Der 7. Tagesabschnitt startet in La Voulte-sur-Rhône in der Ardèche. Kurz danach müssen die Fahrerinnen den Col de la Grande Limite (6,6 km mit 5 %) erklimmen. In der Folge können die Fahrerinnen der Gesamtwertung dann noch am Col du Colombier (3,2 km à 6,4 %) bei Rennkilometer 41 ihr Bergbein testen. Richtig ernst wird es dann gut 20 Kilometer vor Bédoin. Zunächst führt die Strecke über den Col de Suzette (3,9 km, 6,4 %) und die beiden unkategorisierten Berge Col de la Chaîne und Col de la Madeleine. In Bédoin startet schließlich das große Finale des Tages. Über 15,7 Kilometer führt der Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,8 Prozent nach oben auf 1 910 Meter. Der Teil durch den Wald von Saint-Estève gilt als steiler und windgeschützter. Ab dem Chalet Reynard (1 423 m) liegt die restliche Strecke von rund sieben Kilometern bis zum Ziel am Observatorium gänzlich ungeschützt und offen in einer unwirtlichen Steinwüste. Klassische Haarnadelkurven, wie sie in den Bergen sonst üblich sind, sind auf diesem Abschnitt nicht zu finden. Dadurch variiert die Steigung nie stark, was die Fahrer zermürben kann.
Wird Pauline Ferrand-Prévot es Tadej Pogačar gleichtun und sich an diesem Tag am Ventoux den Streckenrekord sichern? Noch hält ihn bei den Frauen Ili Gardner aus Cardiff für das 20,74 Kilometer lange offizielle Strava-Segment.
Mont Ventoux – Bergankunft der 7. Etappe der Tour de France Femmes 2026

8. Etappe | 8. August 2026 | Sisteron – Nizza | 175 km | 1.420 hm

Die mit 175 Kilometern längste Etappe weist mit Ausnahme des Einzelzeitfahrens auch die wenigsten Höhenmeter auf. Insgesamt nur – 1.420. Sie ist eigentlich ideal für die Sprinterinnen und auf dem Papier neben Etappe zwei ihre beste Chance bei dieser Rundfahrt. Um aber überhaupt die Chance auf einen Sprint an der Promenade des Anglais zu haben, dürfen sie in der ersten Rennhälfte am Col des Robines (2,6 km mit 4,6 %) und am Col de Toutes Aures (6,4 km mit 3,1 %) nicht zu viel Zeit verlieren. DDanach haben sie mithilfe ihrer Teamkolleginnen rund 80 Kilometer lang die Möglichkeit, den Rückstand aufzuholen. Bevor sie in Nizza zum Zielsprint ansetzen, müssen sie noch die Anstiege Côte de Colomars (1,4 km mit 5,4 %) und Côte de la Ginestière (2,5 km mit 4,4 %) bewältigen. Mindestens genauso wahrscheinlich ist es, dass eine Ausreißergruppe mit Fahrerinnen, die in der Gesamtwertung bereits weit zurückliegen, durchkommt und den Sieg unter sich ausmacht.
9. Etappe | 9. August 2026 | Nizza – Nizza | 99 km | 2.175 hm

Wie in den Vorjahren wird es auch dieses Mal kein Schaulaufen am Schlusstag geben. Die Tour-Organisatoren nutzen stattdessen die Berge Nizzas für einen finalen Schlagabtausch. Die neunte Etappe ist nur 99 Kilometer lang, weits dabei aber stolze 2.175 Höhenmeter auf. Das liegt daran, dass der Col d’Èze insgesamt vier Mal hochgeklettert werden muss. So entwickelt sich ein klassisches Ausscheidungsfahren am Hausberg Nizzas.
Die ersten drei Male wird die klassische Passage mit einer Länge von 7,7 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 5,9 Prozent gewählt. Im Finale geht es dann über den Chemin du Vinaigrier und den Col des Quatre Chemins. Diese Schlusskombination summiert sich zu vergleichsweise kurzen 6 Kilometern, dafür aber zu steileren 7,6 Prozent im Mittel. Ein Kilometer langer Abschnitts mit rund 12 Prozent Steigung lässt sich als Abschussrampe nutzen. Danach sind es noch knapp 15 Kilometer bis ins Ziel an die Promenade des Anglais in Nizza. Die Etappe ist schwer zu kontrollieren, da es gleich zu Beginn in den Berg geht. Hier sind die Fahrerinnen im Vorteil, die auch bei den Ardennenklassikern zu den Sieganwärterinnen gehören.
Auch wenn die Etappe zum Mont Ventoux wohl über den Gesamtsieg dieser Tour de France Femmes entscheiden wird, könnte der Finaltag noch Einfluss auf die Plätze zwei und drei sowie die weiteren Platzierungen in den Top Ten haben.