Start Profi-Sport Vorschau Cyclassics 2025: World Tour-Radrennen in Hamburg

Vorschau Cyclassics 2025: World Tour-Radrennen in Hamburg

Übersicht

Am 17. August 2025 findet mit den ADAC Cyclassics in Hamburg das wichtigste Profi-Radrennen in Deutschland statt. Das WorldTour-Rennen (1. UWT) führt über 206,8 Kilometer und könnte wie so oft in einem „Sprint Royal” auf der Mönckebergstraße enden. Allerdings wird bei der 28. Austragung des Rennens im Jahr 2025 so einiges anders sein als in den Vorjahren. Erstmals in seiner Geschichte startet das Rennen in Buxtehude (Niedersachsen) – auf der anderen Seite der Elbe. Zudem müssen die Profis insgesamt fünf Mal über den berüchtigten Waseberg, eines der Wahrzeichen der Cyclassics, fahren.

ADAC Cyclassics 2025 | 17. August | Buxtehude → Hamburg | 206,8 km

Der Startschuss fällt in Buxtehude im Landkreis Stade. Nach zehn Jahren gibt es damit erneut einen Start außerhalb Hamburgs – zuletzt war 2015 Kiel Austragungsort des Auftakts. Von Buxtehude aus führt die Strecke zunächst in südliche Richtung durch das niedersächsische Umland. Auf welligem Terrain bewegt sich das Peloton Richtung Lüneburger Heide, durchquert Teile des Landkreises Harburg und erreicht in Rosengarten den höchsten Punkt des Rennens. Kurz darauf folgt bei Sottorf die erste Sprintwertung. Wenige Kilometer später gelangen die Profis dann nach Hamburg. Von dort an bleibt das Rennen durchgehend auf Hamburger Stadtgebiet – insgesamt 170 Kilometer innerhalb der Hansestadt, so viel wie nie zuvor.

Um vom Süden in die Innenstadt zu gelangen, überqueren die Profis die Elbe über die Köhlbrandbrücke. Nach mehrjähriger Pause befahren die Fahrer wieder das bekannte Wahrzeichen des Hamburger Hafens. Von dort aus geht es weiter durch die HafenCity in die Innenstadt und schließlich Richtung Westen in den hügeligen und anspruchsvolleren Teil der Cyclassics.

Cyclassis 2025: Fünfmal über den Waseberg

Ein markanter Punkt ist der Waseberg in Blankenese. Der kurze, steile Anstieg gehört traditionell zum Profil der Cyclassics. 2025 wird er jedoch schon in der ersten Rennhälfte zum ersten Mal befahren. Genauer gesagt bei Rennkilometer 89,3.
Insgesamt ist der Waseberg fünfmal Teil des Profirennens, verteilt über mehrere Runden in Hamburgs Westen.

Doch allein der Waseberg macht das Rennen nicht schwer. Schwierig ist bereits die Anfahrt über den Kösterberg, die die Fahrer über eine steile Abfahrt hinunter an die Elbe und eine kurze Passage am Strand zum Einstieg des Wasebergs bringt. Hier ist eine frühe Positionierung entscheidend, da die Abfahrt über eine sehr schmale Straße führt.

Nachdem der Waseberg zum ersten Mal erklommen wurde und die zweite Bergwertung des Rennens absolviert wurde, fahren die Profis zurück in die Hamburger Innenstadt. Über die Elbchaussee und die Reeperbahn erreichen sie die Innenstadt und kommen bei Rennhälfte (Kilometer 105,2) zum ersten von drei Malen auf die Mönckebergstraße, die als Zielgerade des Rennens dient.

Die zweite Rennhälfte beginnt damit, dass die Profis wieder hinaus in den Westen nach Rissen fahren. Hier biegen sie in die bereits bekannte acht Kilometer lange Schleife mit dem Köster- und Waseberg ein, die nun allerdings zweimal absolviert wird. Danach wiederholt sich der Parcours. Erst die Mönckebergstraße, dann zwei Mal die Runde über Hamburgs „Berge”. Je nach Rennverlauf könnten hier bereits bei der vierten Überfahrt Lücken entstehen und sich bei entsprechend offensiver Fahrweise eine kleine Gruppe bilden. Nach der fünften und finalen Überfahrt des Wasebergs verläuft der Parcours direkt in Richtung Ziel. Die letzten 15 Kilometer führen über bekannte Straßen wie die Elbchaussee, die Reeperbahn und den Holstenwall zurück zur Mönckebergstraße.

Profil der Cyclassics 2025


Strecken-Karte der Cyclassics 2025

Favoriten-Check für die Cyclassics 2025

Massensprint aus dem Feld heraus oder Spurt aus einer kleinen Gruppe? Bei der 29. Austragung der Cyclassics scheint beides möglich. Der doppelte Der doppelte doppelte Waseberg soll das Rennen nach Wunsch von Renndirektor Fabian Wegmann schwerer und selektiver machen. Doch zwischen den beiden Anstiegen an Blankeneses Hausberg liegen knapp 40 Kilometer – genug Zeit für das Feld, sich neu zu sortieren und wieder aufzuschließen. Nach der letzten Überfahrt sind es noch 15 Kilometer bis ins Ziel. Vielleicht genau die Distanz, um eine Attacke ins Ziel zu tragen.

Spannend wird zu sehen sein, wie die Teams ihre Karten ausspielen. Das Starterfeld ist hochkarätig besetzt – und breit aufgestellt: Neben Sprintern sind auch Puncheure und Klassikerspezialisten dabei.

Vorjahressieger Olav Kooij (Visma | Lease a Bike) fehlt krankheitsbedingt. Ihn ersetzt Wout van Aert, der mit dem Hamburger Rennen noch eine Rechnung offen hat. 2022 wurde der Belgier im Sprint einer kleinen Gruppe von Marco Haller besiegt und belegte Rang zwei. Jonathan Milan (Lidl–Trek) und Biniam Girmay (Intermarché–Wanty), die im 2024 Zweiter und Dritter wurden, sind aber an Start. Herausgefordert werden sie von weiteren schnellen Männern wie Jordi Meeus (Red Bull–Bora–Hansgrohe), Tobias Lund Andresen (Team Picnic PostNL), Pascal Ackermann (Israel–Premier Tech), Paul Magnier (Soudal–Quick-Step) und Kaden Groves (Alpecin–Deceuninck).

Weniger Lust auf einen Massensprint haben hingegen Fahrer mit Offensivgeist: Kasper Asgreen (EF Education–EasyPost), Axel Laurance (Ineos Grenadiers), Matej Mohoric (Bahrain–Victorious) und Ivan Garcia Cortina (Movistar) dürften in den „Elbbergen“ alles daransetzen, die Entscheidung schon vor Hamburgs Innenstadt herbeizuführen.

Grafiken: A.S.O.