Ausreißer Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat die 11. Etappe der Tour de France mit Start und Ziel in Toulouse gewonnen. Er verwies im Sprint Mauro Schmid (Team Jayco AlUla). Die beiden gehörten zu einer Fluchtgruppe, die sich direkt nach dem Start gebildet hatte und lange Zeit vom Feld verfolgt wurde. Dritter wurde Mathieu van der Poel mit einem Rückstand von sieben Sekunden. Der Alpecin-Deceuninck-Profi war Teil einer fünfköpfigen Verfolgergruppe. Er attackierte am letzten Anstieg der Etappe, an der Côte de Pech David, verkleinerte den Rückstand, kam aber nicht mehr an die beiden heran.
In der Gesamtwertung änderte sich auf den vorderen Positionen nichts. Es liegt weiterhin Ben Healy (EF Education-EasyPost) vor Tadej Pogačar (UAE Team Emirates-XRG) und Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) an der Spitze. Pogačar war rund fünf Kilometer vor dem Ziel gestürzt, allerdings wartete die Gruppe der GC-Favoriten und des Mannes im Gelben Trikot, bis er wieder aufgeschlossen hatte.
So verlief die 11. Etappe der Tour de France 2025
Kaum war das Rennen freigegeben, bildete sich eine erste Fluchtgruppe. Mauro Schmid (Team Jayco AlUla), Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) und Davide Ballerini (Astana Qazaqstan) konnten sich zunächst einen kleinen Vorsprung 13 vor dem Feld erarbeiten. Dahinter tobte bereits der nächste Kampf: Eine zehnköpfige Gruppe um Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike) wurde allerdings schnell wieder gestellt.
Das Rennen entwickelte sich früh in mehrere Staffeln: Zwei Verfolgergruppen formierten sich – die erste um Clément Berthet, Bastien Tronchon (Decathlon AG2R), Matteo Vercher und später auch Marco Haller sowie Alexandre Delettre. Dahinter kämpfte eine weitere Gruppe mit bekannten Namen wie Connor Swift und Benjamin Thomas, doch sie wurde bald vom Hauptfeld geschluckt.
100 Kilometer vor dem Ziel sank der Vorsprung der Spitze auf unter eine Minute. Wout van Aert versuchte erneut, eine neue Gruppe zu initiieren – mit aller Kraft. Ohne Erfolg.
Mehrere Kilometer später versuchten es Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) und Fred Wright (Bahrain Victorious).
Zwischenzeitlich beruhigte sich das Rennen, doch kaum hatte sich der Vorsprung auf über zwei Minuten aufgebaut, ging das nächste Feuerwerk los.
Wout van Aert versuchte es erneut. Zu seiner Gruppe sprang plötzlich Ben Healy mit Jonas Vingegaard. Remco Evenepoel und Tadej Pogačar folgten. Doch die Attacke blieb ohne Wirkung.
Mathieu van der Poel schaffte Sprung in die Verfolgergruppe
Stattdessen schaffte Mathieu van der Poel den Sprung zu einer Verfolgergruppe mit Quinn Simmons (Lidl-Trek), Axel Laurance (Ineos Grenadieres), Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike) und Arnaud De Lie (Lotto). Sie machten sich auf die Verfolgung der Spitzengruppe.
Mathieu Burgaudeau und Fred Wright hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zur Spitze aufgeschlossen, die nun fünf Fahrer zählte.
Am Zwischensprint in Labastide-Beauvoir lag die van-der-Poel-Gruppe 54 Sekunden zurück. Doch der Rückstand schmolz, vor allem an den letzten Anstiegen – Côte de Montgiscard und Côte de Corronsac. Während Israel-Premier Tech die Nachführarbeit im Feld einstellte, übernahm EF Education-EasyPost das Tempo für den Gesamtführenden Ben Healy.

Die letzten 20 Kilometer entwickelten sich zum Nervenspiel. Die Spitze lag nur noch 20 Sekunden vor der Verfolgergruppe. An der Côte de Vieille-Toulouse musste Ballerini abreißen lassen, Schmid und Abrahamsen blieben vorne. Quinn Simmons attackierte aus der Verfolgergruppe, doch van der Poel reagierte – und startete seine eigene Offensive am finalen Anstieg der Côte de Pech David. Und ließ seine Mitstreiter schnell hinter sich. Im Zielinterview sagte van der Poel, dass er dachte, er wäre alleine in Führung, da er über die Radiokommunikation keine Informationen bekam. Er erkannte aber schnell, dass noch Fahrer vor ihm waren und machte sich auf die Jagd.
Drama im Finale: Tadej Pogacar stürzte
Im Hauptfeld gab es derweil ein Duell der Kapitäne: Vingegaard attackierte, Evenepoel und Pogačar folgten – letzterer stürzte nach einer Kollision mit Tobias Halland Johannessen rund viereinhalb Kilometern vor Ziel, konnte aber weiterfahren. Die Gruppe ums Gelbe Trikot nahm das Tempo heraus und ließ den Weltmeister wieder zurückkommen.
Vorne kämpfte Mathieu van der Poel gegen die Uhr – und zwei bärenstarke Ausreißer. Zwei Kilometer vor dem Ziel betrug sein Rückstand nur noch zehn Sekunden. Doch Schmid und Abrahamsen retteten sich mit letzter Kraft ins Ziel.

Ergebnisse der 11. Etappe Tour de France 2025
Tageswertung
1. Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility)
2. Mauro Schmid (Team Jayco AlUla) s. t.
3. Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) + 7 Sekunden
Gelbes Trikot | Gesamtwertung
1. Ben Healy (EF Education-EasyPost)
2. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates-XRG), + 29 Sekunden
3. Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) +1:29 Minuten
Weißes Trikot | Nachwuchswertung
1. Ben Healy (EF Education-EasyPost)
2. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) +1:29 Minuten
2. Kévin Vauquelin (Arkéa-B&B Hotels) + 2:26 Minuten
Grünes Trikot | Punktewertung
1. Jonathan Milan (Lidl-Trek) 231 Punkte
2. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates-XRG) 163 Punkte
3. Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) 156 Punkte
Gepunktetes Trikot | Bergwertung
1. Lenny Martinez (Bahrain-Victorious) 27 Punkte
2. Ben Healy (EF Education-EasyPost) 16 Punkte
3. Michael Woods (Israel-Premier Tech) 11 Punkte
Fotos: Photonews.be
