Jasper Philipsen gewinnt Mailand-Sanremo 2024

16.03.2024

Der belgische Radprofi Jasper Philipsen siegte im Sprint aus einer kleinen Gruppe beim Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo 2024. Der Alpecin-Deceuninck-Profi gewann ganz knapp vor Michael Matthews (Team Jayco AlUla) und dem Top-Favorit Tadej Pogačar (UAE Team Emirates). Eine großen Verdienst am Sieg von Philipsen hatte sein Kapitän Mathieu van der Poel. Der Vorjahressieger versuchte auf den letzten Kilometern das Tempo hochzuhalten und vereitelte Ausreißversuche.

Der Rennverlauf von Mailand-Sanremo 2024

Nach knapp 20 Kilometern bildete sich die Ausreißergruppe des Tages. Mit an „Bord“ Davide Baldaccini, Valerio Conti, Kyrylo Tsarenko (alle Team Corratec – Vini Fantini), Sergio Samitier (Movistar Team), Romain Combaud (Team dsm-firmenich PostNL), Mirco Maestri, Andrea Pietrobon, Davide Bais (alle Team Polti Kometa), Samuele Zoccarato, Alessandro Tonelli ( beide VF Group – Bardiani CSF – Faizanè) und Lorenzo Germani (Groupama – FDJ). Letzterer ließ sich aber nach wenigen Minuten wieder ins Hauptfeld zurückfallen.

Alpecin-Deceuninck übernahm in der Folge die Verantwortung in Person des Schweizer Silvan Dillier. Unterstützung bekam er von Lidl-Trek-Profi Jacopo Mosca. Sie gaben der Ausreißergruppe nie länger als drei Minuten Vorsprung.

UAE Team Emirates wollte das Rennen schwer machen

Rund 50 Kilometer vor dem Ziel ging dann das Team UAE Emirates an die Spitze und erhöhten das Tempo. Allerdings verschlissen sie in Folge zu viele Helfer, sodass eingangs der Cipressa nur noch Isaac del Torro und Tim Wellens an der Seite von Tadej Pogacar fuhren.  Oben an der Cipressa war nur noch Wellens bei Pogacar. In der Abfahrt von der Cipressa und der Anfahrt zum Poggio kamen zuvor abgehängte Fahrer wie einige der Top-Sprinter wieder zurück.

Als die Ausreißergruppe eingeholt wurde, setzte sich noch ein letztes Mal David Bais ab. Aber sein Fluchtversuch war nur von kurzer Dauer. Am Poggio übernahm rund zweieinhalb Kilometer unterhalb des Gipfels wieder Wellens die Führung und 950 Meter vor dem Kulminationspunkt setze sein Teamkollege Pogacar seine Attacke. Doch an seinem Hinterrad fanden sich schnell einige Fahrer wie Mathieu van der Poel, Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost)und Co.

Das Rennen wurde wieder langsamer, ehe Pogacar rund 200 Meter unterhalb des Poggio noch einmal für die meisten überraschend angriff. Nur van der Poel konnte zunächst folgen. In der Abfahrt schloss zuerst Tom Pidcock (Ineos Granadiers) auf. Allerdings kam am Ende der Abfahrt noch eine Gruppe von rund 10 Fahrer von hinten dazu.

Der erste, der sich dann in Sanremo davonschlich, war Matej Mohorič (Bahrain-Victorious), Sieger von Mailand-Sanremo. Als van der Poel merkte, dass Philipsen auch mit in der Gruppe war, nahm er die Verfolgung auf und fuhr die Lücke zu. In der Folge versuchten erst Matteo Sobrero (BORA – hansgrohe) und dann Pidcock sich anzusetzen. Doch van der Poel und Jasper Stuyven) fuhren die Lücke wieder zu. Es kam zum Sprint, bei dem sich Jasper Philipsen erst auf den letzten Zentimetern an Michael Matthews vorbeischieben konnte.

Sanremo-Sieger Philipsen im Interview

Sekunden nach der Zieldurchfahrt sagte Jasper Philipsen: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, Mailand-Sanremo zu gewinnen. Das macht mich wirklich stolz und glücklich, besonders nach der Vorarbeit die Mathieu van der Poel übernommen hat. Es war den ganzen Tag über ein schnelles Rennen, aber ich habe mich die ganze Zeit über sehr gut gefühlt. Ich habe an mich selbst geglaubt, aber es musste alles perfekt laufen. Ich habe es geschafft, zurückzukommen. Nach 300 Kilometern zu sprinten, war ich nicht gewohnt und ich konnte den Unterschied spüren. Auch hatte ich nicht erwartet, dass Michael Matthews so gut sein würde, aber ich bin froh, dass ich ihn schlagen konnte“.

Fotos: La Presse / RCS Sport, Photonews.be