Giro-Generalprobe: Vorschau auf die Tour de Romandie
Die Tour de Romandie führt vom 23. bis 28. April über fünf Etappen plus einen Prolog durch die Westschweiz. Beim siebten World Tour-Etappen-Rennen der Saison 2024 müssen die Fahrer 657 Kilometer und 11.088 Höhenmeter bewältigen. Die Tour de Romandie ist das letzte Mehrtages-Rennen vor dem Giro d’Italia, der am 4. Mai beginnt
Die Favoriten auf den Gesamtsieg bei der Tour de Romandie 2024
Auch wenn keiner der Fab Four bei der Tour de Romandie am Start stehen wird, so erwartet die Zuschauer und Fans doch großer Sport. Nämlich ein Schlagabtausch der Giro- und Tour-Kletterer sowie GC-Fahrer. Einige Teams treten in der Schweiz mit einer Doppelspitze an. Beispielsweise Ineos Grenadiers mit Thymen Arensman und Egan Bernal, Bora-hansgrohe mit Alexander Vlasov und Jai Hindley und natürlich UAE Team Emirates mit Juan Ayuso und Adam Yates. „Yatsie“ gewann übrigens diese World Tour-Rundfahrt in der Schweiz im vergangenen Jahr.
Spannend zu beobachten, wird auch sein, wie sich Kletterer wie Enric Mas (Movistar) sowie der junge Lenny Martinez (Groupama-FDJ) präsentieren.
Alle Etappen der Tour de Romandie
Prolog | 23. April | Payerne – Payerne | 2,28 km
Klassisch startet die Tour de Romandie mit einem Prolog – einem sehr kurzen Zeitfahren. Bei der Länge von nur 2,28 Kilometern und den vielen Richtungswechseln, dürften auch Sprinter und Puncheure eine Chance haben, sich den „Etappensieg“ in Payerne im Kanton Waadt, sowie das erste Leader-Trikot dieses World Tour-Etappen-Rennen zu sichern.
1. Etappe | 24. April | Château d’Oex – Fribourg | 165,7 km
Insgesamt sechs Bergwertungen stehen den Profis im Weg auf der Fahrt von Château d’Oex nach Fribourg. Ein idealer Parcours für eine Fluchtgruppe mit kletterstarke Fahrern und bergfesten Klassikerspezialisten. Die Frage wird nur sein, ob so früh in einem Etappenrennen die GC-Teams den Ausreißern den Raum gewähren und sie durchkommen lassen oder sie sich auch zusammen mit Mannschaften, die Sprinter in ihren Reihen haben, an der Nachführarbeit beteiligen.
2. Etappe | 25. April | Fribourg – Salvan/Les Marécottes | 171 km
Die erste von zwei Bergankünften bei dieser Tour de Romandie erwartet die Profis auf ihrer Fahrt von Fribourg hoch nach Les Marécottes. Eine erste Standortbestimmung der Mannschaften der Klassementfahrer wird es bereits nach rund 100 Kilometern am Kategorie hoch nach Les Mosses geben. Allerdings ist für abgehängte Fahrer noch Strecke genug einen etwaige Rückstand auf der Anfahrt zum Schlussanstieg (Kategorie 2) wettzumachen. Auf den letzten knapp zehn Kilometern müssen die Fahrer dann knapp 600 Höhenmeter überwinden.
3. Etappe | 26. April | Oron – Oron | 15,5 km (Einzelzeitfahren)
Auf diesen Tag freuen sich die Zeitfahrspezialisten. Das „Contre la montre“ führt über 15,51 Kilometer rund um Oron und ist nicht allzu anspruchsvoll. Ein Rouleur könnte hier am Ende des Tages auf dem Treppchen ganz oben stehen. Um das Gesamtklassement durcheinanderzuschütteln ist das Zeitfahren allerdings zu kurz. Die GC-Fahrer werden hier nicht mehr als 30 bis 45 Sekunden verlieren.
4. Etappe | 27. April | Saillon – Leysin | 151,7 km
Die Köngsetappe dieser Tour de Romandie führt von Saillon nach Leysin über 151,7 Kilometer und endet mit einer Bergankunft in Leysin. Trotz vier Bergwertungen vor dem eigentliche Finale wird die Entscheidung um den Gesamtsieg erst am letzten Anstieg fallen. Der Schlussanstieg hoch nach Leysin ist ein Berg der ersten Kategorie mit einer Länge von 13,4 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 6,1 Prozent . Wer einen großen Rückstand aufholen will und sowie die Helfer als auch die Beine besitzt und gegebenenfalls Mitstreiter findet, kann auf diesem Abschnitt auch sehr früh in die Offensive gehen.
100 Kilometer vor dem Ziel könnte er den steilen Anstieg nach Ovronnaz (9,1 Kilometer mit durchschnittlich 9,5 Prozent) nutzen, um sich abzusetzen. Zugegeben ein gewagter Plan, aber nicht unmöglich, wenn man sich die die Bergetappen der Tour of the Alps anschaut.
5. Etappe | 28. April | Vernier – Vernier | 150,8 km
Die Finaletappe der Tour de Romandie mit vier Anstiegen der dritten Kategorie könnte zu einer Angelegenheit früh explosive Klassikerfahrer werden. Der typische Sprinter könnte bei zu schneller Fahrweise auf dem rund 35 Kilometer langen Rundkurs in Vernier zu oft zu tief gehen und wird deshalb am Ende nicht mehr über die nötigen Körner verfügen.
Grafiken: Tour de Romandie
Foto: Photonews.be