Vorschau Rad-WM 2021: Streckencheck des Straßenrennens der Männer

24.09.2021

Wo geht’s lang? Alle wichtigen Infos zur Strecke für das Straßenrennen der Männer bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften 2021 in Flandern plus der Einschätzung der Alpecin-Fenix-Profis Mathieu van der Poel und Silvan Dillier.

Flandern! Wenn Radsport-Fans dieses Wort hören, verbinden sie damit die berühmte Ronde mit ihren Hellingen und Kasseien. Doch die Straßenkurse bei den Weltmeisterschaften in Flandern sind komplett anders. Statt Muur, der Koppenberg, der Oude Kwaremont, der Paterberg müssen die Fahrer Anstiege wie die Moskesstraat, den Smeysberg und die S-Bocht Overijse erklimmen. Kein Wunder, dass Mathieu van der Poel im Exklusiv-Interview mit Alpecin Cycling betont: „Die Straßen sind weitgehend dieselben wie im Brabantse Pijl.“

Auch weist das Herrenrennen mit seinen 42 Anstiegen und der Länge von 268,3 Kilometer fast mehr als doppelt so viele Höhenmeter auf als die Flandern-Rundfahrt, aber nur halb so viele als Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Doch der Reihe nach. Das Männerrennen bei der Weltmeisterschaft startet auf dem Grote Markt in Antwerpen. Von dort führt die Strecke führt über Wilrijk, Kontich, Mechelen, Bonheiden, Keerbergen

und Rotselaar nach Leuven, das nach 56 Kilometern erreicht werden wird Leuven. Von dort switchen die Fahrer auf die Rundkurse beziehungsweise Circuits in folgender Reihenfolge.

1,5 x der Local Circuit Leuven,

1 x Flandrien Circuit

4 x Local Circuit Leuven

1 x Flandrien Circuit

2,5 x der Local Circuit Leuven

Profil: WM-Kurs des Straßenrennen der Männer in Flandern 2021

Local Circuit Leuven

Eine Runde des Local Circuit Leuven beinhaltet vier Anstiege und ist 15.5 km Kilometer lang.  Der schwerste Hügel dieser Runde ist De Wijnpers – betont auch Mathieu van der Poel im Interview. Zwar nur 3 Kilometer lang, aber durchschnittlich 9 Prozent steil verläuft er durch das Zentrum von Leuven.

Die Besonderheit dieses Circuits schildert Silvan Dillier, Alpecin-Fenix-Profi und bei dieser Weltmeisterschaft für die Schweiz am Start: „Der Stadtkurs in Leuven ist brutal hart. Eine große Kickerei von Kurve zu Kurve. Man könnte ihn vielleicht sogar von mit einem Cross-Rennen vergleichen, da der Parcous so viele ‚Ecken‘ hat. Und wie Mathieu van der Poel mal gesagt hat: ‚Cross-Rennen ist mehr so wie sprinten von einer Kurve zur nächsten.‘ So fühlt es sich ungefähr an.“

Flandrien-Circuit

Der Flandrien-Circuit ist mit seinen 50 Kilometer um einiges länger und „besitzt“ sechs Anstiege. Die folgenden beide Anstiege hält Mathieu van der Poel für die schwersten im Rennen: Der Smeysberg – 600 Meter lang, durchschnittlich 8 Prozent in der Spitze aber 17 Prozent steil (siehe Foto unten). Er muss pro Runde gleich zwei Mal erklommen werden, da er die Flandrien-Schleife sowohl eröffnet als auch schließt. Und die Moskesstraat– zwar nur 500 Meter lang aber verwinkelt und schmal mit knapp neun Prozent Durchschnittssteigung.

Dieser Parcour hat Flow, aber trotz allem super hart mit den kleinen Bergen“, sagt Silvan Dillier. „Die Anstiege sind natürlich nicht lang, aber trotz allem richtig steil. Auch die Kopfsteinpflasterpassagen sind nicht zu unterschätzen.

Alpecin-Fenix-Profi Silvan Dillier über das WM-Rennen

Alles in allem erwartet der Schweizer ein sehr sehr hartes Rennen: „Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit wachsende Renndauer ein wahrer Zermürbungskampf wird. Wo die mutigen Fahrer, die etwas riskieren, plötzlich in einer hervorragenden Ausgangsposition sind, um den WM-Titel unter sich auszumachen. Eine kleine Gruppe sein, die einen Vorsprung von 20 bis 30 Sekunden herausfährt, könnte vorne bleiben und ein Fahrer daraus das Regenbogentrikot holen“, so Dillier, der 2013 und 2014 Weltmeister im Mannschaftszeitfahren wurde.

Karte: WM-Kurs des Straßenrennen der Männer in Flandern 2021

Video: Der WM-Kurs der Männer

TV-Tipp: Straßenrennen der Männer im Free-TV

Der Fernsehsender Eurosport 1 überträgt das letzte Rennen dieser Weltmeisterschaft – das Straßenrennen der Männer – live am 26 September von 10:15 bis 17:20

Fotos: Photonews.be, Stefan Rachow/mr. Pinko