Vorschau Lüttich-Bastogne-Lüttich: Ardennen-Achterbahn
Zum 108. Mal findet „La Doyenne“ am kommenden Sonntag statt. Am 24. April führt das Rennen mit Start und Ziel in Lüttich über 254,7 Kilometer durch die Ardennen. Lüttich-Bastogne-Lüttich ist von allen fünf Monumenten nicht nur das ältestes, sondern gilt unter Fahrer und Experten auch als schwerstes.
Gespickt mit zahlreichen Anstiegen, den sogenannten Cotres, gleich es einer Achterbach durch die Ardennen. Während im ersten Teil der Strecke in südlicher Richtung nach Bastogne mehr oder weniger über Wellen gesurft wird, wird es dann im zweiten Teil schon um einiges bergiger und zermürbender. Denn die Anzahl und Schwierigkeit der insgesamt 10 kategorisierten Anstiege nehmen mit der Renndistanz zu. Schließlich verzeichnen die Headunits am Ende dann auch mehr als 4400 Höhenmeter.
Der Parcours von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2022
Nach rund 160 Rennkilometer geht es dann Schlag auf Schlag. Nach der Côte de Mont-le-Soie folgen Côte de Wanne, Côte de Stockeu, Côte de la Haute-Levée, Col du Rosier und Côte de Desnié. Nicht nur die Beine müssen gut sein, auch das Positionieren muss funktionieren, um vorne dabei zu bleiben.
So richtig ernst wird es spätestens 30 Kilometer vor Ziel mit der 2,1 Kilometer langen Côte de la Redoute werden –durchschnittlichen Steigung von 8,9 Prozent. Danach folgt die Côte de la Roche-Aux-Faucons – zwar nur 1,3 Kilometer lang, aber mit einem durchschnittlichen 11 Prozent steil.
Vom Gipfel des „Falkenfelsen“– nach der Abfahrt und einer kurzen Gegensteigung – geht es tendenziell bergab bis ins Ziel nach Lüttich. Das Rennens beendet zugleich auch die Frühjahrsklassikersaison.
Team Alpecin-Fenix bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2022
Lüttich-Bastogne-Lüttich zählt zu den Monumenten und ist daher auch ein sehr, sehr wichtiges Rennen. Das gute ist, dass wir bereits in allen Monumenten, die wir 2021 bestritten haben, richtig gute Leistung gezeigt haben. Wir hoffen natürlich dies hier in den Ardennen fortzusetzen“, erklärt der Sportliche eiter des Teams Frederik Willems.
Zum „Roster“ sagt Willems: „Wir können das Team ein wenig in unterschiedliche Bereiche aufgliedern. Jay (Vine) und Robert (Stannard) stehen hier das erste Mal am Start. Es wird für sie ein größerer Lernprozess sein, dabei zu sein. Dann haben wir Scott (Twaites) und Jimmy (Janssens), die mehr eine unterstützende Rolle übernehmen werden. Jimmy ist gerade sehr gut in Form, was er auch schon beim Fleche gezeigt hat und kann an verschiedenen Stellen des Parcours antizipieren und vielleicht bei Attacken mitgehen. Scott wird ein reiner Helfer sein. Die erfahrenen Fahrer wie Kristian (Sbaragli), Xandro (Meurisse) und Floris (De Tier) sind die Fahrer, die wir im Finale erwarten können. Xandro hat in den vergangenen Wochen auch sehr gute Leistungen gezeigt und wird unser Kapitän bei diesem Rennen sein.“
„Das Rennen ist mit knapp 260 Kilometern sehr lang. An der Cote de la Redoute wird sehr wahrscheinlich das Finale eingeläutet. Es wird sich zeigen, wer an dieser Stelle im Rennen noch stark genug ist und gute Beine hat. Das Wetter wird voraussichtlich trocken sein. Das ist auch ein sehr wichtiger Punkt bei solch einem Rennen – gerade bei der langen Distanz“, so Willems abschießend.
Die Fahrer des Teams Alpecin-Fenix bei La Doyenne
Jay Vine
Xandro Meurisse
Floris De Tier
Robert Stannard
Scott Thwaites
Jimmy Janssens
Kristian Sbaragli
Fotos: Photonews.be
Grafiken A.S.O.