Vorschau: Giro d´Italia der Frauen 2024

14.12.2023

Der Giro d´Italia der Frauen findet 2024 vom 7. bis 14. Juli statt. Die WorldTour-Rundfahrt – früher auch als Giro Donne bekannt – startet in Brescia und führt in acht Etappen über 858,6 Kilometer und ca. 12.000 Höhenmetern nach L’Aquila.

Die Route verläuft von der Lombardei südlich und durchquert die Emilia-Romagna, Umbrien, Marken und endet in Abruzzen. Im Detail müssen die Fahrerinnen während dieses Giros ein Einzelzeitfahren, zwei Flachetappen, drei Mittelgebirgs- und zwei Hochgebirgsetappen mit zwei Bergankünften bestreiten.

Der höchste Punkt dieser Landesrundfahrt beziehungsweise „Cima Alfonsina Strada“ – analog zu „Cima Coppi“ – ist das Blockhaus. Die 7. Etappe endet hier auf 1.680 Meter.

Klassisch dramaturgisch ist der Giro d´Italia der Frauen aufgebaut. Dem 14,6 langem Einzelzeitfahren zum Auftakt folgt ein Mix aus Flach- und Mittelgebirgsetappen, ehe der Parcours zum großen Finale in die Berge der Abruzzen führt.

Der Giro d´Italia der Frauen ist im übrigen die älteste, regelmäßige stattfindende Rundfahrt im Rennkalender der Frauen. Erstmals wurde das Rennen 1998 ausgetragen und fand seitdem unter wechselnden Namen wie Giro Rosa, Giro d’Italia Internazionale Femminile oder Giro Donne statt. Einzige deutsche Siegerin in der 35-jährigen Geschichte des Rennens ist Claudia Häussler. Sie gewann das Rosa Trikot 2009.

Alle Etappen des Giro d´Italia der Frauen 2024

1. Etappe | 7. Juli | Brescia – Brescia | 14,6 km (EZF)
2. Etappe | 8. Juli | Sirmione – Volta Mantovana | 102 km
3. Etappe | 9. Juli | Sabbioneta – Toano | 111 km
4. Etappe | 10. Juli | Imola – Urbino | 133 km
5. Etappe | 11. Juli | Frontone – Foligno | 111 km
6. Etappe | 12. Juli | San Benedetto del Tronto – Chieti | 155 km
7. Etappe | 13. Juli | Lanciano – Blockhaus | 123 km
8. Etappe |14. Juli | Pescara – L’Aquila | 109 km

1. Etappe | 7. Juli | Brescia – Brescia | 14,6 km (EZF)


Durch die Innenstadt von Brescia führt das 14,6 Kilomter lange Auftakt-Zeitfahren dieser Italien-Rundfahrt Einzelzeitfahren. Vom Stadion des Fußballclubs Brescia Calcio verläuft der Parcours zunächst entlang des Flusses Mella auf überwiegend flachen und geraden Straßen. Nach einer zweiten Überquerung des Mella erreichen die Fahrerinnen über den einzigen kurzen Anstieg dieser Etappe das Castello, um von dort zum historischen abzufahren und ins Ziel auf der Piazza della Loggia zu „ballern“.

2. Etappe | 8. Juli | Sirmione – Volta Mantovana | 102 km

Ein Abschnitt wie gemacht für die Sprinterinnen im Giro-Peloton. Die Flachetappe startet in Sirmione am Südufer des Gardasees führt über die Küstenstraße nach Desenzano ehe es „links weg geht“. Über Lonato, Montichiari, Asola und Medole erreichen die Fahrerinnen Guidizzolo, wo sie in einen 20 Kilometer langen Rundkurs einbiegen. Trotz kleinerer Wellen wird es aller Voraussicht zum Sprint Royal in Volta Mantovana kommen.

3. Etappe | 9. Juli | Sabbioneta – Toano | 111 km

Früh in dieser Rundfahrt steht die erste Bergankunft an. Nach einer knapp 100 Kilometer langen, leicht ansteigenden Anfahrt durch die Poebene und das Secchia-Tal bis Ponte Secchia führen die finalen 11 Kilometer bis zum Ziel komplett bergauf. Der Schlussanstieg ist ein Berg der zweiten Kategorie mit Steigungsprozenten von durchschnittlich sechs Prozent.

4. Etappe | 10. Juli | Imola – Urbino | 133 km

Einen langen Anlauf – fast 80 Kilometer – vom Startort Imola nimmt die vierte Etappe, ehe es im hügeligen Finales im Apennin richtig zur Sache gehen wird. Von Imola bis Savignano sul Rubicone folgt der Etappenverlauf der Via Emilia, die gerade und flach verläuft. Über die Republik San Marino mit einem Anstieg der zweiten Kategorie folgt der Monte Osteriaccia, ehe es nach einer Abfahrt hinunter nach Ponte in Foglia in den Schlussanstieg über Gadana ins Ziel nach Urbino geht.

5. Etappe | 11. Juli | Frontone – Foligno | 111 km

Die letzte Chance für die Sprinterinnen bei dieser Italien-Rundfahrt. Vorausgesetzt ihre Teams kontrollieren das Rennen und holen in der zweiten Hälfte der Etappe die Ausreißerinnen ein. Denn zu Beginn überquert das Peloton die umbrisch-märkischen Apennin – ideal also um sich in den Hügeln abzusetzen. Allerdings führen die letzten knapp 30 Kilometer in Richtung Ziel bergab. Nach einem sehr rasanten Finale in der Stadt endet die Etappe in Foligno, wie schon bei früheren Ausgaben des Tirreno-Adriatico oder des Giro d’Italia der Männer.

6. Etappe | 12. Juli | San Benedetto del Tronto – Chieti | 155 km


Ein Rollercoaster vom Start in San Bendetto bis zum Ziel in Chieti. Die mit 155 Kilometern längste Etappe dieses Giro d’Italia der Frauen beinhaltet nur drei kategorisierte Berge – allerdings sind es in Summe etwa zehn harte Anstiege und ebenso viele Abfahrten. Längere flache Passagen gibt es kaum. Im Finale müssen die Fahrerinnen hinauf ins Ziel ins Zentrum von Chieti mit zweistelligen Steigungsprozenten kämpfen.

7. Etappe | 13. Juli | Lanciano – Blockhaus | 123 km


Die Queens-Stage dieses Giro d’Italia führt über 123 Kilometer von Lanciano hoch zum Blockhaus. Vom Start weg beginnt der vorletzte Abschnitt mit einer Abfolge von kurzen Anstiegen und Zwischenabfahrten. Kurz hinter Rennkilometer 60 in Lettomanoppello führt die Strecke das erste Mal hoch zum Passo Lanciano. Über La Forchetta verläuft die Route zurück nach Lettomanoppello, ehe es wieder in den Anstieg zum Passo Lanciano. Dieses Mal wird er allerdings um sechs Kilometer verlängert hoch zum Blockhaus – mit 1.680 Meter dem höchsten Punkt dieser Rundfahrt.

8. Etappe | 14. Juli | Pescara – L’Aquila | 109 km

Die Finaletappe dieses Giro führt noch einmal in die Berge. Kurz nach dem Start in Pescara steigt die „Straße“ über Cepagatti, Civitaquana und Brittoli an und die Fahrerinnen erreichen nach knapp 45 Kilometern den Kategorie-zwei-Anstieg Forca di Penne auf 918 Metern. Nach einer kurzen Abfahrt geht es in den schwersten Anstieg des Tages. Eine gut 13 Kilometer lange Kletterpartie erwartet die Fahrerinnen hoch zum Castel del Monte (1.303 Meter) am Fuße des Gran Sasso. Nach einer Zwischenabfahrt folgt eine Sprintwertung in Santo Stefano di Sessanio auf 1.230 Meter. Kurz danach führt eine lange Abfahrt von fast 20 Kilometern an den Stadtrand von L’Aquila. Über eine Welle in Acquasanta verläuft die Schlussetappe ansteigend auf die Zielgerade Villa Comunale in L’Aquila.

Foto:  LaPresse/ RCS Sport
Grafiken: RCS Sport