Der Niederländer Mathieu van der Poel strebt am Wochenende seinen dritten Weltmeister-Titel im Cyclocross an. Hier eine Vorschau auf die Titelkämpfe im schweizerischen Dübendorf.
An diesem Wochenende finden in Dübendorf in der Schweiz die Weltmeisterschaften im Cyclocross statt. Der Niederländer Mathieu van der Poel möchte hier seinen Titel verteidigen, den er im vergangenen Jahr im dänischen Bogense errungen hat. Die Chancen dafür stehen sehr gut. Hat der Team Alpecin-Fenix-Profis seit den Titelkämpfen 2019 gerade mal ein Cross-Rennen nicht als Sieger beendet.
Entscheidend wird daher sein, dass van der Poel ohne Defekt und Stürze über den Flughafenkurs von Dübendorf kommt. Dieser Parcours liegt nur unweit von Zürich und ist für die Fahrer absolutes Neuland. Denn normalerweise gibt es vor einer Weltmeisterschaft einen Weltcup auf ähnlichem Parcours. So auch bei den vergangenen Titelkämpfen im dänischen Bogense.
Van der Poel Top-Favorit auf den Weltmeistertitel
„Prinzipiell ist im Cross alles möglich“, sagt Roman Jördens, ehemaliger Weltklasse-Crosser und mehrfacher Deutscher Meister in dieser Disziplin. „Bei der WM in Luxemburg 2017 hatte Mathieu van der Poel acht Platten, der Sieger Wout van Aert halt nur einen“, so untermauert Jördens seine Aussagen. Für den Rennverlauf wird auch entscheidend sein, wie der Kurs letztendlich designt ist. „Ist er flach und eckig, dann kommt er einem kleineren, wendigeren Fahrer wie Eli Iserbyt entgegen“, so Jördens. Auf dem Papier ist aber van der Poel, dessen Vater Adrie im Jahr 1986 Weltmeister in dieser Disziplin wurde, der klare Favorit. Toon Aerts, der van der Poel die einzige Niederlage in den vergangenen 12 Monaten beibrachte, leidet noch ein wenig unter seiner Rippenverletzung. Ein Fragezeichen steht hinter Wout van Aert, der nach seiner schweren Verletzung, die er sich bei der Tour de France 2019 zuzog, immer besser in Form kommt. Der Belgier war selbst schon drei Mal Cross-Weltmeister (2016, 2017, 2018) und brachte van der Poel damals empfindliche Niederlagen bei.
Für den deutschen Starter Marcel Meisen geht es aller Voraussicht nicht um Medaillen. Der Deutsche Meister, der wie van der Poel auch für das Team Alpecin-Fenix fährt, wird um den inoffiziellen Titel des besten nicht BeNeLux-Fahrer kämpfen.
Ceylin Alvardo ist Mitfavoritin bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft
Für die niederländische Nationalmannschaft beziehungsweise das Team Alpecin-Fenix könnte es in der Schweiz ein goldenes Wochenende werden, da nicht nur Mathieu van der Poel Chancen auf den Titel hat. Auch die junge Niederländerin Ceylin del Carmen Alvarado zählt bei den Frauen zu den Mitfavoritinnen. Die in der Dominikanischen Republik geborene Niederländerin dürfte wegen ihrer erst 21 Jahre eigentlich noch in der U23-Klasse antreten, bewies aber bei den Weltcup-Rennen im Vorfeld, das sie auch bei der Elite ganz vorne mitfährt.
Cyclocross-Weltmeisterschaften live im TV und Internet
Am Samstag und Sonntag (1. und 2. Februar 2020) finden die Wettkämpfe der Elite, U23 und U19 bei den Männern und Frauen statt. Der Veranstalter rechnet mit rund 300 Athleten aus 30 Nationen.
Die Wettkämpfe der Männer und Frauen-Elite werden im Fernsehen live auf Eurosport 2 übertragen. Der Weltradsportverband UCI hat angekündigt, alle Rennen auf seinen Kanäle zu übertragen.
Mehr Infos zu den Welttitelkämpfen gibt es im Internet unter www.dubendorf2020.ch
Fotos: © Kathrin Schafbauer