Vorschau: Cyclocross-Weltcup Hoogerheide 2024

24.01.2024

Das letzte von insgesamt 14 Weltcup-Rennen in der Saison 223-2024 findet am 28. Januar im niederländischen Hoogerheide statt. Für viele Fahrer wird der Wettbewerb gleichzeitig auch die Generalprobe für die eine Woche später in Tabor stattfindende Cyclocross-Weltmeisterschaft sein.

Mit am Start sind die Top-Platzierten im Cyclocross-Weltcup wie Eli Iserbyt, Joris Nieuwenhuis & Co. sowie Mathieu van der Poel. Während van der Poel ja seinen Titel bei den Weltmeisterschaften verteidigen will, haben seine beiden ärgsten Widersacher Wout van Aert und Tom Pidcock diese Cross-Saison mit dem Rennen in Benidorm am vergangenen Sonntag beendet.

Mathieu van der Poel bei den Cycocross-Weltmeisterschaften in Hoogerheide 2023.

Bleibt es einigermaßen trocken, könnte es auf den Gras- und Waldabschnitten ein sehr schnelles Rennen werden. Fällt viel Regen und der Boden weicht auf, wird es ein Rennen für die Männer mit den großen Motoren.

So oder so ist der Parcours ein Kurs für Mathieu van der Poel. Der Niederländer aus dem Team Alpecin-Deceuninck wurde hier nicht nur vor knapp einem Jahr Weltmeister in einem spannenden Fight gegen Wout van Aert. Er gewann hier inklusive der WM insgesamt sechs Mal – und der Kurs ist sozusagen in Familienhand. Denn die Cyclocross-Rennen in dem niederländischen Städtchen sind auch besser bekannt unter dem Namen „GP Adrie van der Poel“. Der Vater von Mathieu fuhr hier nicht nur sein Abschiedsrennen, sondern zeichnet sich auch als Kursdesigner verantwortlich.

Die Runde in Hoogerheide ist gut drei Kilometer lang und verläuft überwiegend auf Gras- und Waldboden – ohne große Sandpassagen. Durch den „Brabantse Wal“ – wie die Hügelkette heißt – kommen auf dem GP Adrie van der Poel einige Höhenmeter zusammen. Gut zwei Drittel der Strecke verlaufen auf den Gras- und Waldabschnitten dieser Hügel und deren Anstiege bieten auch das perfekte Terrain für Attacken. Fürs Auge besonders spektakulär und markant sind der „Stairway to Heaven“ – eine sehr hohe, steile und weit sichtbare Treppe -sowie eine 180-Grad-Kurve um einen Baum. Beides auch beliebte Fotomotive.

Rad-Profi Mathieu van der Poel bei den Cycocross-Weltcup in Hoogerheide auf dem Weg zum Sieg.

Nach seinen Auftritten bei den Rennen zuvor ist Mathieu van der Poel der Mann, den es zu schlagen gilt. Hat er keinen oder nur einen Defekt dürfte das schier unmöglich werden.

Auch der Gesamtsieg im Cyclocross-Weltcup in dieser Saison scheint so gut wie entschieden. Der Führende Eli Iserbyt hat gegenüber dem Zweitplatzierten Joris Nieuwenhuis einen Vorsprung von 34 Punkten. Schnappt sich van der Poel die 40 Punkte für den Sieg, muss Iserbyt nicht mal mehr punkten.

Doch der Belgier, der viel Defektpech in Benidorm hatte, will sicher im Hinblick auf die Weltmeisterschaften zeigen, dass er der Beste vom Rest ist. Mit den Leistungen, die er bislang zeigte, scheint das sehr wahrscheinlich. Allerdings muss er sich gegen die Phalanx der Fahrer aus dem Baloise Trek Lions-Team durchsetzen sowie gegen einen besser in Form kommenden Michael Vanthourenhout.

Fotos: Photonews.be