Vorschau Cyclassics 2022: Alpecin-Deceuninck startet erstmals in Hamburg

Das Who is Who der Sprinter trifft sich bei den Bemer Cyclassics am 21. August 2022 in Hamburg. Allen voran die Tour de France-Etappensieger Wout van Aert, Fabio Jakobsen, Dylan Groenewegen, Christophe Laporte und Jasper Philipsen. Für Philipsen und seine Equipe Alpecin-Deceuninck ist es der erste Start überhaupt bei dem deutschen World Tour-Rennen, das 2022 über 204,7 Kilometer führt. Zu diesen Sprint-Assen gesellen sich noch die ehemaligen Sieger dieses Rennen wie Caleb Ewan, Alexander Kristoff, Elia Viviani und Arnaud Demare.

Bei solch einem exklusiven Feld an endschnellen Profis scheint es offensichtlich zu sein, dass es auf der Hamburgs Mönckebergstraße zum Sprint Royal kommen wird. Die vermeintlich einzige Frage, die sich stellt: Wie groß ist die Gruppe, die auf die „Mö“ zum finalen Sprint einbiegt – und wer hat sich vorher schon gut positioniert beziehungsweise verfügt noch über ein funktionierendes Lead-Out?

Allerdings ist vieles neu bei der 25. Austragung dieses Rennens, das seine Premiere 1996 feierte. Eine große Schleife führt in den Norden nach Schleswig-Holstein. Vorbei an Pinneberg über Kummerfeld, Ellerhoop, Hemdingen nach Barmstedt. Weiter über Groß Offenseth-Aspern, Brande-Hörnerkirchen, Bokel gefolgt von einer kurzen Schleife über Mönkloh, Weddelbrook und Wrist, ehe die Profis wieder zurück „in die alte Spur“ kommen. Sprich über Appen-Etz und Holm, um auf der bekannten Schleife nach Wedel und über den Waseberg in die Hamburger City zurückfahren. Nach der erste Zieldurchfahrt verläuft der Parcours wieder nach Blankenese zurück und dort gibt es zwei kurze Runden über den bis zu 16 Prozent steilen Waseberg, ehe es zurück ins Ziel geht.

Und diese „Rückfahrt“ hat es aufgrund einer Großbaustelle an Hamburgs Elbchaussee in sich. Das Peloton muss ausweichen und über kleinere verwinkelte Straßen durch die Elbvororte Nienstedten und Othmarschen fahren, ehe es dann knapp neun Kilometer vor Ziel wieder auf die Elbchaussee einbiegen kann. Ab dort verläuft der Parcours wieder auf den „alten Spuren“ über Reeperbahn, Millerntorplatz und Holstenwall. Am Johannes-Brahms-Platz – zwei Kilometer vor Ziel – ist die Positionierung entscheidend für den Sprint. Denn dann geht es erstmals leicht abschüssig über den Axel-Springer-Platz und die Stadthausbrücke via Große Burstah in die Mönckebergstraße; vorbei am Rathaus auf eine Zielgerade, die leicht bergaufführt.

Der veränderte Streckenlauf im Anschluss an die zwei Waseberg-Überfahrten in der Schlussphase könnte Puncheuren die Chance zu einer erfolgversprechenden Attacke geben. Denn die Ausreißer sind im Zick-Zack der Elbvororte schnell aus den Augen der Verfolger. Wenn also Wout van Aert, Bob Jungels, Nils Politt & Co eskalieren, könnte das Rennen durchaus nach vielen Jahren einen anderen Verlauf im Finale und einen anderen Ausgang haben.

Team Alpecin-Deceuninck bei den Bemer Cyclassics 2022

Maurice Ballerstedt (Deutschland)
Tobias Bayer (Österreich)
Jasper Phliipsen (Belgien)
Edward Planckaert (Belgien)
Kristian Sbaragli (Italien)
Fabio Van Den Bossche (Belgien)
Julien Vermote (Belgien)

Streckenkarte der Bemer Cyclassics 2022

Fotos: Ironman / Getty Images