Etappen-Vorschau: Baskenland-Rundfahrt 2024
Die Izulia Basque Country, wie das WorldTour-Etappen-Rennen offiziell heißt, führt vom 1. bis zum 6. April über 833,6 Kilometer. Auch wenn die prestigeträchtige Rundfahrt nicht über hohe Pässe führt, so sind doch auf diesem Terrain Kletterbeine wichtig. Im Verlauf der den sechs Etappen müssen die Fahrer über insgesamt 22 kategorisierte Bergpässe. Anders ausgedrückt – richtig flach wird es nie.
Sogar beim Auftaktzeitfahren gibt es mehrere steile Rampen sowie eine Bergwertung. Die Königsetappe beschließt die Baskenland-Rundfahrt, die 2024 ihren 100. Geburtstag feiert. Wie im Vorjahr führt der letzte Tagesabschnitt rund um Eibar mit insgesamt sieben kategorisierten Anstiegen auf nur 138 Kilometer.
2024 wird die Baskenland-Rundfahrt geprägt sein, von einem Kräftemessen der Aspiranten auf den Tour-de-France-Sieg. Mit Jonas Vingegaard (Team Visma | Lease a Bike), Primoz Roglic (Bora-hansgrohe) und Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) treffen das erste und einzige Mal vor der Frankreich-Rundfahrt drei der vier großen Sieganwärter aufeinander. Nur Tadej Pogacar, der vor der Tour de France auch beim Giro d’Italia startet, fehlt als einziger der sogenannten Fab Four.
Fraglich wird allerdings sein, ob die Drei den Sieg unter sich ausmachen können. Denn mit Mattias Skjelmose (Lidl-Trek), Juan Ayuso UAE Team Emirates) und Carlos Rodríguez (Ineos Grenadiers) sind noch weitere starke Klassementfahrer am Start sein. Auch der Giro-Sieger von 2022, Jai Hindley vom Team Bora-hansgrohe könnte in die Bresche springen, falls sein Kapitän Roglic noch nicht so in Form sein sollte, wie erwartet.
Alle Etappen der Baskenland-Rundfahrt 2024
1. Etappe | 1. April | Irun – Irun | 10 km
Rund um Irun führt das Einzelzeitfahren zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt auf einen anspruchsvollen zehn Kilometer langen Kurs. Zeitfahren führt auf einer kurzen und nicht sehr anspruchsvollen Etappe zurück zur Itzulia. Gleich zu Beginn müssen die Fahrer es eine Kopfsteinpflasterrampe mit zehn Prozent Steigung bewältigen. Im weiteren Verlauf gibt es mehrere kurze Stiche sowie einen echten Anstieg kurz vor Rennmitte. Über 1,7 Kilometer mit durchschnittlich 5,2 Prozent Steigung führt dieser Kategorie-drei-Anstieg nach Olaberria. Danach verläuft der Parcours wellig abfallend in Richtung Ziel. Lediglich eine zehnprozentige Rampe kurz vor der Ziellinie ist die einzige Schwierigkeit in der zweiten Rennhälfte.
2. Etappe | 2. April | Irun – Kanbo | 160 km
Die auf dem „Papier“ am einfachsten erscheinende Etappe der Izulia Basque Country erwartet die Fahrer an Tag zwei und führt von Anfang bis Ende durch Frankreich. Es gibt nur einen einzigen kategorisierten Anstieg, dafür verläuft die Strecke ständig bergauf und bergab. Und zwar teilweise auf sehr schmale und enge Straßen, sodass der Positionierung eine entscheidende Bedeutung zukommt. Am Ende summieren sich die Höhenmeter auf dem 160 Kilometer langen Abschnitt auf 2.300.
3. Etappe | 3. April | Ezpeleta – Altsasu | 190,9 km
Die längste Etappe der Baskenland-Rundfahrt führt über knapp 191 Kilometer in deren Verlauf das Peloton insgesamt sechs Bergwertungen absolvieren muss. Direkt nach dem Start führt ein 8,2 Kilometer langer und durchschnittlich 5,7 Prozent steiler Kategorie-zwei-Anstieg nach Otsondo. Ein ideales Sprungbrett für Ausreißer also. Im Finale könnten der Kategorie-drei Berg nach Olaberria (1,6 Kilometer mit 7,5 Prozent) rund 35 Kilometer vor Schluss und der Kategorie-zwei-Anstieg nach Lizarrusti (6,4 Kilometer bei 4,7 Prozent) 18 Kilometer vor Ziel bei Kampf um Gesamtklassement von Bedeutung sein.
4. Etappe | 4. April | Etxarri Aranatz – Legutio | 159 km
Die Etappe beginnt mit einem 25 Kilometer langen Flachstück und dem Anstieg nach Opakua. 7,1 Kilometer lang und durchschnittlich 5,8 Prozent steil könnte er als Sprungbrett für Ausreißer. Der Zielort Legutio wird erstmals bei Rennkilometer 107,4 passiert. Nur wenige Kilmer später könnte die Zeams der GC-Favoriten das Finale eröffnen, denn der Anstieg nach Olaeta ist zwar nur 3,1 Kilometer lang, hat aber Abschnitte von bis zu 13 Prozent. Nach einer schnellen Abfahrt folgt fast unmittelbar der Anstieg nach Untzilla (2,3 Kilometer mit 8,5 Prozent). Vom dort sind es noch gut 25 Kilometer bis ins Ziel.
5. Etappe | 5. April | Vitoria-Gasteiz – Amorebieta-Etxano | 175,9 km
Die Etappe beginnt „ruhig“. Die ersten 80 Kilometer verlaufen flach beziehungsweise begab, ehe es im zweiten Teil bergig wird. Den Auftakt macht der Anstieg Puerto de Urkiola (5,5 Kilometer mit 9,4 Prozent) – ein Berg der Kategorie 1. Darauf folgt ein Rundkurs, der zwei Mal absolviert werden muss. Hier müssen die Fahrer jeweils hoch nach Muniketa Gaina (3,5 Kilometer mit 7,3 Prozent) sowie einen einer nicht kategorisierten Anstieg (1,7 Kilometer mit 4,4 Prozent) erklimmen. Nach der zweiten und letzten Überfahrt sind es nur noch rund 4,6 Kilometer bis ins Ziel.
6. Etappe | 6. April | Eibar – Eibar | 137,8 km
Wie schon im Vorjahr fällt die Entscheidung bei der Baskenland-Rundfahrt auf der Bergetappe um Eibar. Sieben Anstiege auf 137,8 Kilometer müssen die Fahrer erklimmen. Drei dieser Pässe zählen zur ersten Kategorie. Der wohl Schwerste von ihnen ist der Krabelin (5 Kilometer mit 9,6 Prozent) mit einer maximalen Steigung von 17 Prozent. Er wird wohl das Finale einläuten. Im weiter Verlauf sind noch Trabakua (3,3 Kilometer mit 7,1 Prozent) Izua (4,1 Kilometer mit 9,2 Prozent) und dem Urkaregi (5 Kilometer mit 4,8 Prozent) zu absolvieren, ehe der Gesamtsieger der Izulia Basque Country feststeht.