Vorschau 9. Etappe Vuelta a España 2023
9. Etappe | Cartagena – Alto Caravaca de la Cruz | 184,5 km
Die dritte Bergankunft der Vuelta ist die bislang die leichteste – zumindest auf dem Papier. Denn die Fahrer sind müde und sehnen den Ruhetag am Montag herbei. Im Vergleich zur dritten und sechsten Etappe endet der neunte Tagesabschnitt von Cartagena hoch zum Alto Caravaca de la Cruz mit einem Anstieg der zweiten Kategorie, doch dieser hat es durchaus in sich. Auf schmalen Straßen führt der Schlussanstieg über 8,2 Kilometer berghoch bei einer durchschnittlichen Steigung von 5,5 Prozent.
Allerdings gibt es auf dem Weg noch zum Hubschrauberladeplatz auf 1089 Meter Höhe einige steile Stiche zwischen 15 und 20 Prozent.
Doch der Schlussanstieg ist nicht alles an Schwierigkeit, die auf die Fahrer auf dem 184,5 Kilometer langen Abschnitt zukommt. Nach 48 Rennkilometer verlangt der Puerto Casas de Marina La Perdiz schon mal ein gutes Bergbein. Der Anstieg hoch zum Kategorie-eins-Berg führt über 11,5 Kilometer bei 4,9 Prozent. Doch auch hier gibt es einige Rampen mit bis zu 12 Prozent.
Die Favoriten auf den Etappensieg
Zu Beginn der Spanien-Rundfahrt hätte wohl niemand daran gedacht, dass „the most valuable player in cycling“, Sepp Kuss vom Team Jumbo-Visma, auf der neunten Etappe das rote Leaderjersey tragen würde. Jumbo-Visma hat sich damit in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht, denn Primoz Roglic und Jonas Vingegaard sind in Lauerstellung.
Zwar muss das niederländische Team die Etappe kontrollieren, aber das haben sie an den „bergigen Tagen“ zuvor auch schon gemacht. Spätestens bis zum ersten Anstieg des Tages wird sich eine Ausreißergruppe formiert haben, von der wohl keine Gefahr für die Favoriten im Gesamtklassement ausgehen wird.
Trotzdem wird sicher das eine oder andere Team antesten, wie es so um die Reserven beziehungsweise die Müdigkeit der Konkurrenten an Tag neun der Vuelta bestellt ist, und daher am Puerto Casas de Marina La Perdiz „einen Gang zulegen“. Zeigt einer der GC-Favoriten hier eine Schwäche, könnte das Tempo dann im Feld der Klassementfahrer durchaus angezogen werden – und die Ausreißer hätten einen schweren Stand, ihren Vorsprung zu verteidigen. Aber dieses Szenario ist eher unwahrscheinlich, und so werden die „Flüchtigen“ wohl den Sieg unter sich ausmachen.
Grafiken: @ Unipublic, @ geoatlas.com