Vorschau 9. Etappe Giro d'Italia 2022: Bergankunft am Blockhaus

9. Etappe | 15. Mai | Isernia – Blockhaus | 189 km | 4990 hm

Vom Start weg geht es rein ins Vergnügen – sprich gleich den Berg hoch. Ein wunderbares Entree für die schwere Bergetappe durch die Abruzzen mit knapp 5000 Höhenmeter auf dem 189 Kilometer langen Weg mit Start in Isernia. Insgesamt fünf kategorisierte Anstiege müssen die Fahrer erklimmen – der schwerste kommt zum Schluss und bedeutet zugleich das Ende der Etappe: das Blockhaus auf 1665 Metern.

Vor 55 Jahren war das Blockhaus erstmal Ziel einer Etappe des Giro d‘Italia. Damals gewann kein Geringerer als Eddy Merckx. Mittlerweile ist dieser Anstieg ein Mythos und wird 2022 zum achten Mal erklommen werden.

Doch wie immer der Reihe nach: Nur 4,8 Kilometer nach dem Start des neunten Tagesabschnitts der Italien-Rundfahrt überqueren die Fahrer den Valico del Macerone – einen Anstieg der dritten Kategorie. Danach verläuft die Berg- und Talfahrt weiter über die Anstiege Rionero Sannitico ( 2. Kategorie – 9 Kilometer bei 6,7 Prozent) und Roccaraso (2. Kategorie – 7,3 Kilometer bei 6,1 Prozent). Nach dem Gipfel des Roccaraso folgt eine in Treppen verlaufende, hügelige 80 Kilometer lange Abfahrt inklusive Sprintwertung, ehe die Straße wieder ansteigt.

In Roccamontepiano beginnt offiziell der Anstieg zum Passo Lanciano. 10,3 Kilometer lang und durchschnittlich 7,6 Prozent steil mit einer kurzen Zwischenabfahrt ist der Weg hoch auf 1310 Meter. Der obere Teil ist mit rund sieben Prozent für die GC-Leader moderat zu fahren, so dass hier nicht mit einem Angriff zu rechnen ist. Eher eignet sich der Berg dazu, per Ausscheidungsfahren die schwächeren Helfer anderer Teams abzuhängen.

Nach einer Abfahrt hinunter nach Scafa beginnt die Straße wieder anzusteigen. Allerdings erst rund elf Kilometer später, nach der zweite Sprintwertung des Tages, im Ort Roccamorice fängt der offizielle Anstieg zum Blockhaus an.

Spätestens an diesem Anstieg werden auch die letzten Ausreißer „einkassiert“ werden und am Emde kämpfen die hochgehandelten Gesamtklassement-Favoriten um den Etappensieg sowie das Rosa Trikot.

Serpentinenreich schlängelt sich die schmale Straße 13,6 Kilometer nach oben. Während die ersten 3,6 Kilometer zwischen 6 und 7,3 Prozent steil. Sind, werden die letzten zehn Kilometer im Durchschnitt 9 Prozent steil sein – inklusive einer Rampe von 14 Prozent. Doch diese nackte Zahle können nicht im Geringsten widerspiegeln, was für ein brutaler Kampf hier stattfinde wird. Am Ende dieses Wochenendes müssen die Fahrer an der Spitze mitsamt ihren übriggebliebenen Helfern nochmal alle Kräfte mobilisieren, um hier gut hochzukommen, zu attackieren oder ihren Platz verteidigen. Es wird einer dieser epischen Tage des Giro 2022 werden!