Vorschau 7. Etappe Tour de France Femmes 2023
7. Etappe | 29. Juli | Lannemezan – Tourmalet (BA) | 89,8 km
Aller Voraussicht wird auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die Entscheidung um den Gesamtsieg fallen. Denn das Doppelpack aus den beiden Pyrenäen-Pässen Col d’Aspin und Col du Tourmalet ist unglaublich schwer und wird für große Abstände in der Gesamtwertung sorgen. In Summe führen knapp 30 Kilometer der nur 90 Kilometer langen Etappe so „richtig“ bergauf. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ab 1500 Metern Höhe, die „Luft dünner wird“ und so dort das Treten richtig erschwert.
Die einzige echte Bergetappe dieser Frankreich-Rundfahrt der Frauen startet im Pyrenäenörtchen Lannemezan und dreht dort auch erst mal eine gut 22 Kilometer großen Runde, ehe sie Fahrt in Richtung Süden auf die Giganten aus Stein nimmt.
Nur einige Kilometer nach der Sprintwertung in Sarrancolin bei Rennkilometer 41,7 beginnt der Aufstieg zum ersten der zwei legendären Pyrenäen-Pässe. Kurz hinter Arreau startet die 12 Kilometer lange Kletterpartie, bei der die Straße durchschnittlich mit 6,5 Prozent ansteigt.
An diesem Anstieg wird sich das Feld in viele kleinere und größere Gruppen zerteilen. Oben an der Passhöhe bei 1490 Metern geht es gleich in die Abfahrt hinunter ins mittlerweile durch Eugene Christophes Gabelbruch im Jahr 1913 weltbekannte Dörfchen Sainte-Marie-de-Campan.
Kurz danach beginnt der finale wie brutale Anstieg hoch zum Tourmalet – über 17,1 Kilometer bei 7,5 Prozent Durchschnittssteigung. Die Profi-Frauen fahren den Horrs Categorie-Anstieg von der gleichen Seite wie die Männer auf der 6. Etappe der Tour de France 2023 über den Wintersportort La Mongie mit den steilen Abschnitten von über neun Prozent. Von dort sind es dann „nur noch“ rund fünf Kilometer bis das Ziel auf 2110 Metern erreicht ist und die Siegerin der „Queens-Stage“ feststeht.
Tourmalet – Finale der 7. Etappe der Tour de France Femmes 2023
Favoritinnen auf den Etappensieg und Kampf ums Gelbe Trikot
Das Gelbe Trikot wird nach der 7. Etappe wechseln. Die Frage wird nur sein: Bleibt es in der Mannschaft SD Worx-Protime und wechselt von Lotte Kopecky zu Demi Vollering oder übernimmt es Annemiek van Vleuten (Movistar)?
Alles läuft auf dieses Duell der beiden Niederländerinnen hinaus. Wer stärker ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer beurteilen. Bei den harten kurzen Antritten zeigte van Vleuten Schwächen, die werden aber bei den längeren Bergauffahrten nicht relevant sein.
2022 war van Vleuten bei der Tour de France Femmes noch eine Klasse für sich. Man darf gespannt sein, inwieweit Vollering die Lücke schließen kann.
Der Kampf um Platz drei sowohl auf der Etappe als auch am Ende im Gesamtklassement scheint offen zu sein. Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM), Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek), Juliette Labous (Team Dsm-Firmenich) und Ashleigh Moolman (AG Insurance-Soudal Quick-Step) können sich gute Chance ausrechnen. Gespannt darf man sein, wie Ricarda Bauernfeind sich im Hochgebirge schlagen wird und ob ihr Team Canyon-SRAM diese Option nutzt, um die Konkurrenz unter Druck zu setzen.
Karte: 7. Etappe der Tour de France Femmes 2023
Highlights der Etappe
Etappenbeginn: 16:15
Etappenende: ab ca. 19:05
Start
Lannemezan | km 0
Sprintwertung
Sarrancolin | km 41,7
Bergwertungen
Col d’Aspin – 1. Kategorie | km 60,1
12 km mit 6,5 %
Tourmalet – Hors Categorie | km 89,8
17,1 km mit 7,5 %
Ziel
Tourmalet | 89,8 km
Grafik © A.S.O.
Karte: © GEOATLAS