Vorschau: 7. Etappe Giro d’Italia 2023
7. Etappe | 12. Mai | Capua – Gran Sasso d’Italia (Campo Imperatore) | 218 km
Die erste Bergankunft des diesjährige Giro erwartet die Fahrer. Hoch auf den 2130 Meter hohen Gran Sasso d’Italia „Campo Imperatore“ müssen sie am Ende der siebten Etappe. Imposant nicht nur die Höhe des Ziels, sonden auch die Szenerie dorthin: Am Streckenrand türmen sich noch meterhohe Schneewände auf.
Die Strecke der 7. Etappe des Giro d’Italia 2023
Rund 25 Kilometer von der Küste entfernt starten die Profis in Capua zur zweitlängsten Etappe dieses Giros – und der ersten Bergankunft. Über 218 Kilometer und über drei kategorisierte Anstiege hoch zum Gran Sasso d‘Italia Campo Imperatore im Apennin führt dieser bislang schwerste Tagesabschnitt.
Nach gut 60 Rennkilometern steigt die Straße an und führt über den nichtkategorisierten Anstieg Svinc. di Rionero Sannitico (14,4 Kilometer bei 4,6 Prozent Durchschnittssteigung). Hoch nach Roccarasso (Kategorie 2 mit 7,3 Kilometern Länge bei 6,1 Prozent Durchschnittssteigung). Nach einer langen Abfahrt und einem Flachstück, beginnt knapp 45 Kilometer vor der Schlussanstieg, der zweigeteilt ist – und fast 2000 Höhenmeter Differenz überwindet.
Der erste Teil führt über 13,8 Kilometer mit 5,9 Prozent Steigung von Innesto nach Calascio. Der erste Formtest und ein mögliches Ausscheidungsfahren beziehungsweise Minimieren der Helfer könnte bereits an diesem Kategorie-eins-Anstieg beginnen.
Es folgt ein kürzerer flacherer Abschnitt über knapp sechs Kilometer, eher der Showdown beginnt: der Campo Imperatore. Er war zuletzt 2018 Schauplatz einer Bergankunft beim Giro. Er hat eine Länge von 26,5 Kilometern mit 3,4 Prozent durchschnittlicher Steigung. Wobei die letzte Zahl verwirrt. Während die ersten Kilometer moderat sind und es sogar kurze Zwischenabfahrten gibt, windet sich die Straße auf den letzten sieben Kilometern steil nach oben. Auf einer mäßig breiten Straße liegt die Steigung im Durchschnitt bei etwa 9 Prozent und in den Rampen werden Höchstwerte von 13 Prozent erreicht.
Der zweigeteilte Schlussanstieg der 7. Etappe des Giro d’Italia 2023
Die Favoriten auf den Etappensieg
Wer letztendlich als Erster über die Ziellinie auf 2130 Metern Höhe fahren wird, lässt sich nur sehr schwer voraussagen. Mehrere Szenarien sind möglich. Zum einen, dass sich die GC-Fahrer einen erbitterten Kampf liefern um den Tagessieg und das Rosa Trikot beziehungsweise die Gesamtwertung. Und dafür kommen durchaus zwei händevoll Fahrer in Frage.
Zum anderen könnte sich aber auch im Schlussanstieg gute Kletterer, die in der Gesamtwertung schon weiter zurückliegen, absetzen und den Tagessieg unter sich ausmachen Da hätte en Charme, dass es am Emde zwei Rennen in einem gibt.
Fahrer, die für letztes Szenario in Frage kommen würde, wären beispielsweise Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Joe Dombrowski (Astana Qazaqstan Team), Ben Healy (EF Education-EasyPost).
Oder aber es werden Fahrer als mögliche Relaisstationen vorweggeschickt – und von den GC-Fahren ganz einfach nicht mehr eingeholt. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Spannend wird auch zu sehen sein, wie die Fahrer die Höhe verkraften. Ab 1500 Metern wird die Luft für viele gefühlt merklich „dünner“ und die Höhe wird spürbar.
Grafiken: RCS Sport