Vorschau: 4. Etappe Giro d’Italia 2024

06.05.2024

Die vierte Etappe des Giro d’Italia führt von Acqui Terme aus dem Piemont nach Andora ans ligurische Meer. Nach 190 Kilometer Renndistanz dürften die Sprinter wieder den Sieg unter sich ausmachen.

4. Etappe | 7. Mai | Acqui Terme – Andora | 190 km

Der Giro erreicht das Meer auf seiner vierten Etappe. Allerdings ist es bis dahin ein längerer Weg. Nach dem Start in Aqui Terme steigt die Straße unmerklich an, bis die erste und einzige Bergwertung ansteht. Nach der ersten Sprintwertung in Calizzano bei Rennkilometer 79,2 beginnt der Anstieg der 3. Kategorie zum Colle del Melogno. Über rund 8 Kilometer lang bei durchschnittlich fünf Prozent führt die Straße auf 1.028 Meter.

Nach wenigen Kilometern auf einem Hochplateau führt die Etappe über die Intergiro-Wertung in Altare hinunter ans Meer nach Savona. Entlang der ligurischen Küste verlaufen die restlich knapp 60 Kilometer auf den Spuren von Mailand-Sanremo, dem ersten Monument des Jahres. Milano-Sanremo-Flair gibt es für die Fahrer dann nicht nur, wenn sie durch die Küstenorte Noli, Varigotti, Finale Ligure, Albenga, Alassio und Laigueglia fahren, sondern auch bei der Überfahrt des Capo Mele im Finale der Etappe.

Dieser bekannte Capo, im Übrigen der Erste der Tri Capi bei Mailand-Sanremo, ist rund 1,6 Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von 4,3 Prozent und wird knapp 3 Kilometer vor Ziel überquert. Er könnte über den Ausgang des Rennens mitentscheiden. Denn natürlich ist so kurz vor der Linie hier die Positionierung für den abschließenden Sprint enorm wichtig. Die Zielgerade liegt auf der Via Aurelia direkt am Meer und ist im Wesentlichen gerade und vollkommen flach.

Finale der vierten Etappe des Giro d’Italia 2024

Streckenkarte der vierten Etappe des Giro d’Italia 2024

Favoriten-Check: Etappensieg und Rosa Trikot

Vor der dritten Etappe hätte und hatte man geschrieben, dass am Ende ein Sprinter in Andora die Nase vorn haben wird. Doch seit Tadej Pogacars Attacke am letzten kurzen Anstieg drei Kilometer vor dem Ziel der dritten Etappe, darf man sich nicht mehr ganz so sicher ein.

Finden sich im Finale der vierten Etappe ein paar Puncheure, die an der Capo Mele „eskalieren“, könnten sie den Sprinter tatsächlich die Show stellen. Allerdings werde dieses und vor allem ihre Helfer gewarnt sein, nach Tag drei des bislang unglaublich aufregenden Giros.

Das Momentum für Etappe vier liegt bei Tim Merlier (Soudal-Quick Step), der sich trotz einer nicht optimalen Lead-outs den Sieg der dritten Etappe und damit seine achten Saisonerfolg sicherte. Doch Jonathan Milan (Lidl-Trek) ist nah dran am Belgier. Und auch Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) überraschte mit seinem dritten Platz viele Experten und zählt zu den Mit-Favoriten bei Etappe vier. Spannend wird sein, ob das Team dsm-firmenich PostNL auch am Ende in Andora für Tobias Lund Andresen und nicht für Fabio Jakobsen den Sprint vorbereitet.

Eine besondere Note könnte die Etappe allerdings auch bekommen, wenn am einzigen Anstieg des Tages einige Sprinter abgestellt werden, während die Teams der Konkurrenz vorne Tempo bolzen und die zurückgefallenen explosiven endschnellen Männer nicht mehr aufschließen können.

Eines aber ist (fast) sicher. Das Rosa Trikot wird auch nach der vierten Etappe auf den Schultern von Tadej Pogacar liegen.

Die Wertungen der 4. Etappe des Giro d’Italia

Sprintwertungen
Calizzano | Rennkilometer 79,2 | Intermediate Sprint
Altare | Rennkilometer 116,5 | Intergiro Sprint
Savona | Rennkilometer 130,6 | Intermediate Sprint

Bergwertungen
Colle del Melogno (1.028 Meter) | 3. Kategorie | Rennkilometer 88,1

TV-Tipp: 4. Etappe des Giro d’Italia im Fernsehen

Ab 12:15 Uhr überträgt Eurosport 1 die 4. Etappe der Italien-Rundfahrt live im Free-TV.