Vorschau: 4. Etappe Giro d’Italia 2023
4. Etappe | 9. Mai | Venosa – Lago Laceno | 175 km
Die erste Bergetappe führt durch den Apennin über 175 Kilometer. Auf dem Weg von Venosa hoch zum Lago Laceno müssen die Fahrer drei Anstiege der zweiten Kategorie bewältigen.
Die Strecke der 4. Etappe des Giro d’Italia 2023
Von weitem macht es den Anschein als ende die 4. Etappe des Giro d‘Italia mit einer Bergankunft. Doch dem ist nicht so, denn vom letzten Berg des Tages- dem Colle Molella – fällt die Straße bis ins vier Kilometer entfernte Ziel noch einige Höhenmeter ab.
Anspruchsvoll wird es aber trotzdem für die Fahrer bei der Fahrt durch den italienischen Gebirgszug Apenin. Drei Berge der zweiten Kategorie sowie weitere Anstiege summieren sich zu 3500 Höhenmeter, die die Fahrer auf ihrem Weg von Venosa zum Lago Laceno überwinden müssen.
Richtig flach wird es auf dem Tagesabschnitt nicht und so bietet das Terrain vielfache Möglichkeiten, um auszureißen. Der Fuß des Passo Delle Crocelle wird nach gut 40 Rennkilometern erreicht. Über 20 Kilometer schraubt sich der Anstieg mit vier bis fünf Prozent Steigung nach oben – ein Rollerberg, wie manch Profi sageb würde. Ob die Sprinter hier schon abgehängt werden, entscheidet die Geschwindigkeit, die das Peloton hier anschlägt.
Nach einer gut 20 Kilometer langen Anfahrt mit einer Differenz von knapp 800 Höhenmeter, geht es gleich in den nächsten kategorisierten Anstieg. Der Valco di Monte Carruozzo, ähnelt seinem bergigen Vorgänger in Länge und Steilheit. Sein Gipfel wird Rennkilometer 110,2 erreicht. Nach der Abfahrt folgt ein moderat leicht ansteigender Abchnitt, bei dem abgehängten Fahrer aufschließen können, ehe es in den Finalanstieg geht, der die Entscheidung bringen wird.
Der Anstieg zum Colle Molella (1084 Meter) ist 9,6 Kilometer lang und durchschnittlich 6,2 Prozent steil, wobei die Zahlen über seine tatsächliche Schwierigkeit hinwegtäuschen. Die erste Hälfte verläuft moderat, um die fünf Prozent. Dann steigt die Straße allerdings auf fast 10 Prozent an – für rund drei Kilometer. Ideal, um die finale Attacke zu „zünden“ und sich abzusetzen. Danach „flacht“ der Anstieg weder bis zum Gipfel ab.
Von dort verlaufen die letzten drei Kilometer auf einem Hochplateau flach oder leicht abfallend und führen in einem weiten Bogen um das Skigebiet Lago Laceno.
Die Anstiege der 4. Etappe des Giro d’Italia 2023
Das Finale der 4. Etappe des Giro d’Italia 2023
Die Favoriten auf den Etappensieg
Kommen die Ausreißer durch oder kontrollieren die Teams der Gesamtklassementfahrer das Rennen von vorne? Es wird wohl davon zum einen abhängen, wer sich auf die Flucht begibt; sprich wie viel Rückstand die Fahrer aufs Rosa Trikot haben. Zum anderen könnte es auch eine gute Möglichkeit für Remco Evenepoel sein, das Trikot abzugeben. Allerdings wird sein Team so oder so die nächsten Tage arbeiten müssen, um ihn sicher ins Ziel zu bringen. Gut möglich also, dass es am Ende am Schlussanstieg Colle Molella hoch zum Lago Laceno zu einem Kampf der Anwärter auf den Gesamtsieg kommt. Spannend wird der erste Fight am Berg auf jeden Fall!
Grafiken: RCS Sport