Vorschau 20. Etappe Giro d'Italia 2022: Entscheidung in den Dolomiten?

20. Etappe | 28. Mai | Belluno – Marmolada (Passo Fedaia) | 167 km | 4490 hm

Kurzer Rückblick auf 2021: Im vergangenen Jahr verkürzte Organisator RCS die große Bergetappe durch die Dolomiten aufgrund schlechten Wetters. Opfer der Naturgewalten damals waren Passo Fedaia (Marmolada) und der Passo Pordoi. Auf der 20. Etappe in diesem Jahr stehen diese beiden Giganten aus Stein wieder im Roadbook und küren den Tagesabschnitt gemeinsam mit dem Passo San Pellegrino zur Königsetappe dieser Italien-Rundfahrt. drei Anstiege inklusive Cima Coppi, der höchste Giro-Pass, sowie Bergankunft an der Marmolada summieren sich auf dem 168 kilometerlangen Abschnitt von Belluno auf den Passo Fedeia auf rund 4500 Höhenmeter.

Die letzte Bergetappe hat es in sich. Und die weißen Berge, wie die Dolomiten auch genannt werden, bieten ein würdige Kulisse für einen Showdown der besten Gesamtklassementfahrer.

Start der Etappe ist Belluno. Nach der Sprintwertung in Cencenighe Agordino bei Rennkilometer 63,2 beginnt die erste Passfahrt des Tages. Hoch geht es auf 1918 Meter zum Passo San Pellegrino. 18,5 Kilometer lang und durchschnittlich 6,2 Prozent steil ist der Anstieg. Allerdings trügen die Zahlen, da die erste Hälfe lediglich gut 5 Prozent steil ist. Im oberen Teil sind dann auch zweistellige Steigungsprozente zu bewältigen.

Nach einer kurzen schnellen Abfahrt hinunter nach Moena auf 1160 Meter beginnt die Straße wieder an, zu steigen. Allerdings startet erst in Canazei der Aufstieg auf das Dach dieses Giro. Der Passo Pordoi mit seinen 2239 Meter ist die Cima Coppi, zu erreichen über 28 Serpentinen. Die Luft wird dünn in diesen Gefilden, vor allem wenn eine Bergauffahrt von 11,8 Kilometern und 6,8 Prozent Durchschnittssteigung im Renntempo hinter den Profis liegt.

Von dort folgt eine Abfahrt mit weiten Kurven hinunter nach Arabba. Wellig, tendenziell abfallend verläuft die Strecke über die nächsten 30 Kilometer hinunter nach Caprile auf 995 Meter.

1062 Höhenmeter liegen jetzt noch vor den Fahrern bis ins Ziel – dem Passo Fedeia an der Marmolada. 14,6 Kilometer mit durchschnittlich 7,6 Prozent, wobei die letzten knapp 6 Kilometer zwischen 10 und 18 Prozent steil sind. Teilweise sind Abschnitte im oberen Teil dabei, die kilometerweise nur geradeaus verlaufen – was es für den Kopf auch herausfordernd macht. Nicht zuletzt mit diesem Finale im Schatten der Marmolada wird der 20. Abschnitt episch werden.